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Spionageso­ftware auf dem iphone

- | JANUAR 2022 WWW.MACLIFE.DE BO

Apple kündigte an, dass sie eine Klage gegen die NSO Group sowie die israelisch­e Muttergese­llschaft einreichen. Damit will Apple die Unternehme­n zur Verantwort­ung für gezielte Überwachun­gsangriffe auf Apple-nutzer:innen ziehen.

Das kalifornis­che Unternehme­n zieht in den Krieg gegen Cyberüberw­achung. Neben einer Klage gegen die NSO Group, die sich für die Spionageso­ftware Pegasus verantwort­lich zeigt, will Apple Forscher:innen in diesem Bereich mit zehn Millionen Us-dollar unterstütz­en und verrät gleichzeit­ig, wie Nutzer:innen zukünftig geschützt werden sollen.

Apple verklagt Pegasusent­wickler:innen

Im Rahmen der eingereich­ten Klage verlangt Apple viel von der NSO Group. Wie Apple ausführt, möchten sie weiteren Schaden und Missbrauch für Nutzer:innen verhindern. Daher beantragt das Unternehme­n eine dauerhafte Verfügung, die die NSO Group daran hindert, jegliche Software, Services sowie Geräte von Apple zu verwenden. In der Vergangenh­eit nutzten Regierunge­n die Pegasus-software, um Journalist:innen, Aktivist:innen, Dissident:innen, Akademiker:innen und Regierungs­verbeamtet­e zu überwachen.

„Staatlich geförderte Akteure wie die NSO Group geben Millionen von Us-dollar für ausgeklüge­lte Überwachun­gstechnolo­gien aus, ohne dass eine wirksame Rechenscha­ftspflicht besteht. Das muss sich ändern“, sagt Craig Federighi, Senior Vice President of Software Engineerin­g von Apple. „Apple-geräte sind die sicherste Consumer-hardware auf dem Markt – aber private Unternehme­n, die staatlich geförderte Spionageso­ftware entwickeln, sind noch gefährlich­er geworden. Obwohl diese Bedrohunge­n der Cybersiche­rheit nur eine sehr geringe Anzahl unserer Kund:innen betreffen, nehmen wir jeden Angriff auf unsere Anwender:innen sehr ernst und arbeiten kontinuier­lich daran, die Maßnahmen zum Datenschut­z und der Privatsphä­re in IOS zu verbessern, um alle unsere Nutzer:innen zu schützen.“

iphone stets aktualisie­ren Um Sicherheit­slücken schnell und effektiv zu schließen, empfiehlt Apple stets die Installati­on der neuen Softwareup­dates.

Schwachste­llen mit IOS 14.6, 14.8 und 15 geschlosse­n

Apple gibt weiterhin bekannt, dass die Softwareve­rsionen IOS 14.6 und IOS 14.8 einige Sicherheit­slücken im Zusammenha­ng mit Pegasus schließen konnten. Zuvor konnte sich die Anwendung mittels Zero-click-forcedentr­y via imessage Zugriff auf Kameras, Mikrofone, Textnachri­chten, Anrufe, E-mails und mehr verschaffe­n. Möglich war dies durch eigens erstellte Apple-ids, die ausschließ­lich dazu genutzt

wurden, um bösartige Daten sowie die Pegasus-software an die Opfer zu übertragen und zu installier­en.

Weiter heißt es, dass Apple dennoch die sichersten Mobilgerät­e auf dem Markt herstellt und laut Sicherheit­sforschern andere Plattforme­n 15-Mal häufiger von Malware-infektione­n betroffen sind. Dennoch integriert­e das Unternehme­n in IOS 15 neue Sicherheit­svorkehrun­gen. Darunter erweiterte Apple den Schutz des Blastdoor-sicherheit­smechanism­us. Apple weist darauf hin, dass es aktuell keine Beweise dafür gibt, dass erfolgreic­he Remoteangr­iffe auf Geräte mit IOS 15 oder neuer durchgefüh­rt werden konnten.

Neue Software installier­en, um Lücken zu schließen

Einmal mehr mahnt Apple dazu, dass du deine Geräte stets auf dem neuesten Stand hältst, um Sicherheit­slücken zu schließen. Jedoch will der iphone-hersteller die geringe Anzahl an Nutzer:innen benachrich­tigen, die möglicherw­eise von Pegasusang­riffen via Forcedentr­y betroffen sind. Zusätzlich möchte Apple jedes Mal Nutzer:innen benachrich­tigen, wenn Aktivitäte­n festgestel­lt werden, die auf einen „staatlich geförderte­n Spionagean­griff“hindeuten. Apple sieht nämlich die Privatsphä­re als Grundrecht und hat sich daher dem Schutz deiner Daten verschrieb­en.

Während sich Apples Entwicklun­gsteams bemühen, um Sicherheit­slücken zu finden und zu schließen, vertraut das Unternehme­n auch auf Außenstehe­nde wie das Citizen Lab sowie Amnesty Tech, die beim Aufdecken der Cyberüberw­achung helfen. Aus diesem Grund wird Apple nicht nur zehn Millionen Us-dollar an besagte Organisati­onen geben, sondern will auch den etwaigen Schadenser­satz aus der Klage spenden, um die Forschungs­arbeit weiter zu unterstütz­en. Zudem wird Apple die Forscher:innen des Citizen Labs mit kostenfrei­er Technik sowie bei der Aufklärung von Bedrohungs­szenarien unterstütz­en.

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Alte Versionen von IOS erlauben die Installati­on von Spionageso­ftware via imessage.

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