Vor der Inbetriebnahme
Die Stromzufuhr
So schnell du deine Dashcam auch an der Windschutzscheibe anbringen und loslegen kannst, so wichtig ist es, ein paar Dinge vor der Inbetriebnahme zu beachten. Zum einen empfehlen wir, die direkte Stromversorgung des Autos zu nutzen. Da ein Einbau nicht ganz einfach ist, solltest du diesen im Zweifel von der Werkstatt deines Vertrauens ausführen lassen. Gerade das Aufzeichnen während des Parkens kannst du auf diese Art sichern. Ein weiterer Vorteil: Der Zigarettenanzünder bleibt für andere wichtige Geräte und Vorgänge, zum Beispiel dem Aufladen deines iphone frei. Die in Dashcams verbauten Batterien halten oft nur wenige Minuten.
Der richtige Ort
Klar, die Mitte der Windschutzscheibe, gemeinhin weit oben, scheint der perfekte Ort für eine Dashcam zu sein, und falsch ist dies keinesfalls. Doch wenige Zentimeter können hier einen großen Unterschied ausmachen. Mit einer Anbringung zu weit unten riskierst du, Spiegelungen deiner Armatur auf den Aufnahmen zu sehen und gleichzeitig den falschen Bildausschnitt zu erhalten. Arretierst du die Kamera aber zu weit oben, zum Beispiel in einer Gegend, die dein Scheibenwischer nicht erreicht, läufst du Gefahr, große Tropfen, Schnee oder Spuren getrockneten Wassers auf deinen Filmen vorzufinden. Da dir die Kamera aber ebenso wenig die Sicht nehmen sollte, wirst du sehr schnell erkennen, dass es nur wenig Spielraum für den idealen Ort für deine Dashcam gibt.
Die Speicherkarte
Speicherkarten gehören zu jenem Zubehör, das wir gerne sorglos kaufen, dient es doch dem eher lästigen Vorgang der Datenübertragung. SD- oder microsd-karten sind klein, du kannst sie schnell verlieren und bei manchen Geräten sind sie auch noch schwer einzusetzen. Und doch solltest du beim Kauf auf ein paar wichtige Parameter achten: Gerade, wenn du 4K-videos aufzeichnen möchtest, kommt es auf Kriterien wie die Kartenkapazität, die Schreibgeschwindigkeit, die Datenübertragungsgeschwindigkeit sowie die Videogeschwindigkeit an. Selbst wenn du mit deiner Dashcam vornehmlich diverse Loops von kurzer Dauer aufnimmst, sammeln sich schon bald einige dieser Clips auf deiner Karte an. Eine Stunde 4K-video ergeben etwa 45 GB Speicher. Du kannst dir also ausrechnen, wie groß der Speicher deiner Karte sein sollte, damit du auf der sicheren Seite bist.
Was die Schreibgeschwindigkeit angeht, achte auf der Verpackung auf das Symbol, bei dem die Zahl 3 in einem großen U steht. Dies steht für die Geschwindigkeitsklasse U3, die einzige, die in der Lage ist, mit der für 4K-video erforderlichen Geschwindigkeit für 30 MB/S zu schreiben.
In Sachen Datenübertragungsgeschwindigkeit wiederum ist nur die Bus-schnittstelle UHS-I mit Sd-karten der Klasse U3 kompatibel. Auch dies solltest du also bei einem Kauf beachten, was das infrage kommende Sd-kartenmodell weiter einschränkt.
Und schließlich sollte deine Sd-speicherkarte eine sogenannte V30-einstufung beziehungsweise Kennzeichnung haben. Dies bedeutet, dass sie die für 4 K erforderliche kontinuierliche Min de st schreib geschwindigkeit von 30MB/S bietet.
Die Gesetzeslage
Obwohl der Bundesgerichtshof vor wenigen Jahren befand, dass dauerhafte Dashcam-aufnahmen im Straßenverkehr nicht erforderlich seien und deshalb gegen den Datenschutz verstoßen würden, darfst du inzwischen offiziell Aufzeichnungen speichern und vor Gericht verwenden. Bei guten Kameras (den auf den Vorseiten untersuchten beispielsweise) ist eine sogenannte Loopfunktion implementiert, die dich Aufnahmen in Minutenschleifen einstellen lässt. Ältere Videos werden so immer wieder mit neuen auf der Speicherkarte überschrieben. Lediglich bei Unfällen ist das Sichern von Videomaterial – begrenzt auf die Unfallszene – zulässig und auch das Verwenden vor Gericht. Die zunächst etwas albern wirkenden Aufkleber, die beispielsweise der Type S Kamera beigelegt sind und die Dritte darauf aufmerksam machen, dass du eine Dashcam nutzt, können dich im Zweifel zusätzlich absichern.
In Österreich verhält es sich, was den Datenschutz angeht, zwar ähnlich, vor Gericht darfst du jedoch mit Videomaterial einer Dashcam lediglich deine eigene Unschuld beweisen, nicht aber die Straftaten anderer Verkehrsteilnehmender. Bevor du eine Kamera im Auto in anderen Ländern nutzt, solltest du dich sicherheitshalber informieren, wie dort die jeweilige Rechtslage ist.