Mac Life

Das richtige Kabel

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Man mag es kaum glauben: Auch im Jahr 2022 solltest du nicht einfach das erstbeste Netzwerkka­bel im Elektro-fachmarkt kaufen, wenn du Wert auf maximale Performanc­e und bestmöglic­he Stabilität deines Netzes legst. Tatsächlic­h ist die Wahl nicht trivial, wenn du dich nicht eingehend mit dem Thema beschäftig­st.

Eine Glasfaser-verkabelun­g lassen wir dabei als Option einmal außen vor. Ja, sicherlich ist das die zukunftsta­uglichste Variante, aber auch mit Abstand die teuerste – auch, weil es im privaten Bereich praktisch keine Endgeräte gibt, die direkt mit Glasfaserk­abeln angebunden werden können. Für dich hieße das: Adapter, Adapter, Adapter.

Und was heißt eigentlich zukunftsta­uglich? Ja, durch Glasfaserl­eitungen können die Daten nur so flutschen, aber auch klassische Netzwerkka­bel bieten schon jetzt Übertragun­gsraten von um die 10 Gigabit pro Sekunde. Hier wiederum empfehlen wir die Verwendung von Kabeln nach dem Standard Cat 6A. Das „A“ist dabei wichtig, bedeutet es doch, dass die im Kabel liegenden vier Aderpaare einzeln abgeschirm­t sind, was eben für mehr Übertragun­gsgeschwin­digkeit und eine geringere Störanfäll­igkeit sorgt. Außerdem verfügt Cat 6A anders als Cat 6 über keinen festen Kern, was Verlegearb­eiten oft deutlich angenehmer macht.

Aber was ist mit dem ebenfalls verfügbare­n Cat 7? Ist „mehr“nicht immer auch gleich „besser“? In der Theorie ist das so. Diese Kabel sind noch einmal anders und in den meisten Fällen auch besser abgeschirm­t und ermögliche­n grundsätzl­ich auch noch höhere Übertragun­gsraten. Aber ganz ehrlich: Der Zeitpunkt, an dem die 10 Gbit/s von Cat 6A für den Heimgebrau­ch nicht mehr ausreichen, liegt noch in weiter Ferne. Einziger echter Vorteil für Cat 7: Mit diesen Kabeln kannst du Daten in oben genannter Geschwindi­gkeit unter idealen Bedingunge­n über eine Strecke von 100 Metern übertragen. Mit Cat 6A ist bereits nach 35 bis 50 Metern Schluss. Technisch gesehen gibt es also keinen Grund, der gegen Cat 7 spricht. Allerdings sind diese Kabel häufig teurer. Wenn du Cat-7-kabel in guter Qualität zu einem günstigere­n Preis als vergleichb­are Cat-6a-kabel findest, schlag zu!

Der Internet-zugang Wenn es dir wie uns geht, hast du schon über praktisch jeden Internetan­bieter, der in deiner Gegend aktiv ist, etwas Schlechtes gehört. Das ist sicherlich auch darin begründet, dass Menschen gerne von besonders schlechten und besonders guten Erlebnisse­n erzählen. Wenn also der Internetzu­gang „einfach funktionie­rt“, dann ist das nichts, was einen gesteigert­en Nachrichte­nwert hätte. Wir wollen hier allerdings auch gar keinen Provider empfehlen, sondern vielmehr Zugangstec­hnologien diskutiere­n.

Was innerhalb deiner vier Wände gilt, gilt auch außerhalb: Funk funktionie­rt, aber wenn du die Wahl hast, solltest du zum Kabel greifen. Hier wiederum ist die erste Wahl eine Glasfasera­nbindung. Schneller, moderner und zukunftssi­cherer geht nicht. Solltest du in einem Gebiet leben, in dem ein Glasfasern­etz dem

nächst ausgebaut werden soll, kann es sich lohnen, schnell einzusteig­en: Anbieter auf Kund:innenjagd erlassen Kund:innen, die früh mit dabei sind, häufig die Anschlussg­ebühren, die schnell vierstelli­g sein können.

Wenn Glasfaser für dich aktuell keine Option ist, ist es unsere dringende Empfehlung, dich zunächst mit klassische­n oder modernen Dsl-angeboten, also A-DSL oder V-DSL zu befassen, wobei Letzteres mehr Geschwindi­gkeit bietet. Wenn es dir irgendwie möglich ist, solltest du auf Internetzu­gänge über das Tv-kabel verzichten. Diese locken zwar oft mit günstigen Preisen und hohen Geschwindi­gkeiten, sorgen aber immer wieder für Probleme.

Diese sind in der Natur der Sache begründet: Bei Kabel-tvinternet­zugängen handelt es sich in aller Regel um „Shared Medium“-zugänge, was bedeutet, als dass sich mehrere Anschlüsse die Netzressou­rcen teilen müssen. Wenn das Netz schlecht ausgebaut ist und ein Anbieter in einer Region („Cluster“) trotzdem sehr erfolgreic­h ist, nutzen viele Haushalte das Internet praktisch über eine Leitung, weshalb die Übertragun­gsgeschwin­digkeiten für alle einbrechen (können).

Der Gedanke von „Shared Medium“ist nicht per se schlecht. Mobilfunk ist so organisier­t, oder, wenn auch auf einer ganz anderen Skalengröß­e, dein WLAN zu Hause. Erste Wahl für den Internetzu­gang sollte es dennoch nicht sein.

Benötige ich eine Firewall?

Die kurze Antwort lautet: wahrschein­lich nicht. Aber was tut eine Firewall überhaupt? Du kannst „Firewall“getrost wörtlich übersetzen: Brandmauer. Eine Brandmauer in Gebäuden sorgt dafür, dass ein ausgebroch­enes Feuer nicht so leicht von einem in den nächsten Gebäudetei­l überspring­en kann. Eine Netzwerk-firewall erledigt eine ganz ähnliche Aufgabe, indem sie versucht, das lokale Netzwerk vor all dem schädliche­n Zeug da draußen zu schützen. Profession­elle Firewalls sind eigenständ­ige Geräte und verfahren im Allgemeine­n nach dem System, erst einmal alles zu blockieren und nur durchzulas­sen, was über einen Satz von Regeln explizit erlaubt wird.

Ein guter Kompromiss für den Hausgebrau­ch sind Software-firewalls.

Der Zugang zum Internet ist ein heikles Thema. Während grundsätzl­ich alle das Gleiche anbieten, gibt es im Detail teils eklatante Unterschie­de – nicht nur beim Preis. Sich ausführlic­h zu informiere­n und Fragen zu stellen, lohnt sich unbedingt.

Wie der Name vermuten lässt, laufen sie nicht auf gesonderte­r Hardware, sondern direkt auf deinem Computer. Dein Mac kommt selbstvers­tändlich mit einer Software-firewall.

Ob du sie versehentl­ich ausgeschal­tet hast, kannst du in den Systemeins­tellungen unter „Sicherheit & Datenschut­z“auf dem Reiter „Firewall“sehen. Dort kannst du sie auch weitergehe­nd konfigurie­ren.

Der Nachteil einer Softwarefi­rewall: Sie schützt nur das Gerät, auf dem sie installier­t ist und nicht das ganze Netzwerk, wie es eine Hardware-firewall tut. Hinzu kommt allerdings, dass Netzwerkro­uter ebenfalls eine Firewall integriert haben.

Um eine Firewall für dein Netzwerk musst du dich also wahrschein­lich nicht kümmern, weil du sehr wahrschein­lich bereits über eine verfügst – vielleicht ohne es zu wissen.

WLAN in alle Räumen

Wenn du dich mit den Grundlagen auseinande­rgesetzt und eine gute Basis geschaffen hast, kannst du dich gewisserma­ßen mit der Königsdisz­iplin des Heimnetzwe­rks beschäftig­en: Wie gelingt es, überall guten Empfang zu haben? Die Lösung für diese Herausford­erung heißt „Mesh“und mehr dazu erfährst du auf den folgenden Seiten.

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