Mehr WLAN mit Mesh
Wenn du jede Ecke deiner Räumlichkeiten mit WLAN erreichen möchtest, ist der Aufbau eines Mesh-netzwerks die aktuell sinnvollste Lösung. Das besonders Gute daran: Im Prinzip funktioniert alles vollautomatisch.
Der Zugang zum Internet ist für viele inzwischen auf einem Wichtigkeitsniveau mit der Strom- und Wasserversorgung. Nicht ganz zu Unrecht, wie uns unter anderem die immer noch laufende Pandemie gezeigt hat. Spätestens, wenn das Schlafzimmer auf einmal zum Arbeitszimmer wird und die Kinder in ihren Zimmern dem Unterricht beiwohnen müssen und nicht länger nur gelangweilt durch Tiktok scrollen, wird ein solides Netzwerk essenziell.
Nur, wie lässt sich das am besten realisieren? Nicht nur in gemieteten Objekten ist das Durchbohren von Wänden häufig ungern gesehen und eine freischwebende Verkabelung im Flur stört spätestens nach wenigen Tagen das ästhetische Empfinden.
Vorhang auf die Mesh-technologie. „Mesh“ist englisch und bedeutet „Masche“und damit ist das grundlegende Konzept von Mesh-netzwerken auch schon ganz gut erklärt. Mehrere im Haus verteilte Geräte erzeugen jeweils eigene Funknetzwerke und fassen diese zu einem einzigen „Gesamtwlan“zusammen.
Passwörter Praktisch: Auch wenn die einzelnen Bestandteile des Meshnetzes technisch autark sind, gibt es nur einen Namen und auch nur ein Passwort.
Qualität statt Quantität
Das bedeutet jedoch nicht, dass in jeder Ecke des Hauses ein Wlan-zugangspunkt installiert werden muss. Im Gegenteil: Zu viele solcher „Access Points“können das Gesamtergebnis sogar verschlechtern.
Vielmehr geht es darum, die einzelnen Knotenpunkte des Mesh-netzwerks intelligent zu installieren, nämlich so, dass sie einander gut „sehen“, also erreichen können. Dabei geht es natürlich nicht um eine echte Sichtverbindung. Aber wenn ein Knotenpunkt die Netze der anderen kaum noch erreichen kann, ist den wiederum an ihm hängenden Geräten nur wenig geholfen.
Als Schema kannst du dir das von einem Knotenpunkt ausgehende WLAN-NETZ wie eine Kugel vorstellen. Installierst du etwa drei solcher Knotenpunkte (Wobei dein hauptsächlicher Wlan-router, das Gerät also, dass das heimische Netzwerk ins Internet überführt, bereits der erste ist.), solltest du darauf achten, dass sich diese drei Kugeln teilweise überlappen.
Wenn du in einer „normal großen“Wohnung oder einem ebensolchen Haus wohnst, ergibt sich
das mit aktuellem Equipment und dessen Sendeleistung meist schon automatisch. Wenn du ein besonders großes Anwesen dein Eigen nennst oder die Wände an deinem Wohnort besonders „funkfeindlich“sind, kann es sich lohnen, die Netzwerkstärke zu messen. Dazu benötigst du keine speziellen Geräte: Der App Store ist voll von Apps, die dein WLAN analysieren können. Dabei lesen sie alle lediglich die Wlan-messwerte deines iphone aus und stellen diese mehr oder weniger hübsch dar. Für private Projekte ist das komplett ausreichend. Möchtest du die Räume deines Unternehmens netzwerktechnisch ausleuchten, solltest du dich aber vielleicht doch lieber an Profis wenden.
Automatisches Roaming
Die folgende Analogie trifft nur bedingt zu, veranschaulicht allerdings hervorragend, wie dein neues Mesh-netzwerk funktioniert. Nämlich in etwa so, wie das Internet selbst es tut. Die einzelnen Knotenpunkte sind mehrfach untereinander vernetzt, sodass sich Datenpakete immer den besten, also schnellsten Weg suchen können. Selbst der Ausfall eines Knotenpunktes ist kurzfristig kein Drama, solange die oben erwähnte mehrfache Vernetzung gewährleistet ist.
In modernen Mesh-umgebungen ist uns noch nicht untergekommen, was wir aus klassischen privaten Wlan-installationen nur zu gut kennen. Oft war es da nämlich so, dass etwa ein mit dem Access Point „A“verbundenes iphone partout mit diesem verbunden blieb, auch wenn die Verbindung über Access Point „B“längst die bessere Wahl gewesen wäre. In einem Mesh-netzwerk funktioniert die Übergabe der
Endgeräte zwischen den Knotenpunkten deutlich intelligenter.
Fazit
Dich wichtigste Erkenntnis im Zusammenhang mit der Meshtechnologie ist: Wenn bei dir auch ohne Mesh-netzwerk alles gut funktioniert, gibt es keinen Grund für ein Upgrade. Zwar sind viele moderne Router schon darauf ausgelegt, Teil eines Mesh-netzwerks zu sein. Ganz ohne Investitionen ist der Umstieg aber dennoch nicht möglich.
Wenn du allerdings regelmäßig mit „schlechtem Netz“in verschiedenen Räumen haderst, solltest du dich mit Mesh-fähigen Geräten auseinandersetzen, bevor du den Bohrhammer anwirfst, um alle Räume zu verkabeln.