Two Point Campus
Wer das Rad der Zeit ein kleines Stück zurückdreht, landet in einer Ära, in der Wirtschaftssimulationen ohne krawattenträgerische Ernsthaftigkeit daherkamen. Vor allem die Titel aus der „Theme“reihe, allen voran Theme Park und Theme Hospital, sind all denjenigen auch heute noch ein Begriff, die bereits Mitte der 1990er-jahre Spaß an Computerspielen hatten.
Das Team „Two Point Studios“beschäftigt Altgediente ebenjener Ära und bewies mit der Krankenhaus-wirtschaftssimulation „Two Point Hospital“, dass die Erfolgsformel hinter den Klassikern auch 20 Jahre später noch funktioniert. Gute fünf Jahre und einige Erweiterungspakete später erwartet dich als Hobby-geschäftsführer mit der Leitung einer Universität eine ganz andere Unternehmung. Die Grundrezeptur ist weitestgehend identisch zum Krankenhaus-vorgänger: In Comic-grafik gehalten, ist es an dir, ein wirtschaftliches Unternehmen aufund auszubauen. Strukturiert ist „Two Point Campus“abermals in Levels, die dich und dein Management zunehmend fordern. Was im Krankenhaus-setting Behandlungen waren, sind auf dem Campus die Studiengänge. 17 Kurse stehen zur Wahl – und kaum einer davon nimmt sich ernst, ganz in der Tradition des Humors der Serie, der zwischen zwinkerndem Wortspiel und Holzhammer liegt. Mehr Raum gewährt „Two Point Campus“zwischenmenschlichen Beziehungen. Konzeptionell und spielerisch bleibt vieles beim Alten, wobei sich das Spiel im Vergleich zum Vorgänger ein klein wenig in Richtung Lebenssimulation à la Die Sims öffnet.
Fazit: Eine Wirtschaftssimulation in einem unverbrauchten Setting, die bezüglich Grafik und Gameplay auf Bewährtes setzt und mit nur 40 Euro günstiger als ein Studium an der
Fernuni ist.