Return to Monkey Island
„Return to Monkey Island“dürfte für viele Spieler:innen eine Rückkehr in die eigene Jugend darstellen. Point-and-click-adventure waren in den frühen 1990er-jahren ungemein populär – und das auch dank Monkey Island. Charmante Grafik traf hier auf schrägen Humor und legendäre Rätsel. Die im Laufe des Spiels gestellten Aufgaben waren mitunter derart abstrus, dass im Zeitalter vor auf Smartphones verfügbaren Internet-komplettlösungen auf Schulhöfen verschiedenste Lösungsansätze diskutiert wurden. Und ja, mit dem Affen ließ sich tatsächlich das Rohr reparieren.
In dieser Tradition steht auch der neue Serienteil als direkter Nachfolger zu „Monkey Island 2: Lechuck’s Revenge“. Nicht weniger als die Auflösung des namensgebenden Geheimnisses ist hier versprochen. Der Weg dahin ist einmal mehr gespickt mit lustigen Dialogen, dem ein oder anderen Rätsel und liebenswert schrulligen Charakteren.
Statt sich einfach an den Retropixel-trend zu hängen, setzt das neue Monkey Island auf einen neuen Grafikstil. Der wurde im Netz zu Unrecht kontrovers diskutiert, denn die Comic-grafik weiß schlicht mehr Details zu zeichnen und das Geschehen besser zu inszenieren. Auch in Bezug auf den Spielablauf und das Lösen von Rätseln werden neue Wege beschritten. Im Inventar etwa liegt ein stufenbasiertes Lösungsbuch, falls es beim Rätsellösen klemmt. Das neue Monkey Island ist kein Spiel, welches über Wochen hinweg beschäftigt. Stattdessen bietet es Adventurebegeisterten die wohl schönsten zehn Stunden an ihren Macs.
Fazit: Kein Ritt auf der Retrowelle, sondern ein vollwertiger Nachfolger zu einem der Klassiker der 1990er-jahre schlechthin – etwas kurz geraten, aber mit 23 Euro fair bepreist.