Wenn David zum Goliath wird
Sehr geehrter Herr Molz,
Der immer spannender geratende Krimi um die Nutzung des imessage-protokolls drängt den iphoneriesen in eine vermeintlich ungewohnte Rolle.
Die Geschichte von David und Goliath ist ein in der Technikwelt oft benutzter, nahezu überstrapazierter Mythos. Zur Erinnerung: Der Hirtenjunge David tritt im Kampf gegen den scheinbar übermächtigen philistinischen Soldaten Goliath an, um ihn mit einem aus seiner Schleuder geschossenen Stein an der Stirn zu treffen und zu töten. Fast jedes It-unternehmen scheint durch eine „David-phase“zu gehen, in der es gegen einen augenscheinlich unbezwingbaren Gegner zu Felde zieht. Da wäre zunächst einmal Google: Als die Suchmaschine 1997 online ging, begegneten ihr viele mit einem milden Lächeln. Zu groß schien die Übermacht der Platzhirsche – und überhaupt: Wer brauchte schon eine weitere Suchmaschine? Der Rest ist Geschichte: Marken wie Yahoo und Altavista verschwanden in der Bedeutungslosigkeit oder einfach ganz.
Kaum ein Unternehmen pflegt jedoch sorgfältiger sein David-image als Apple. Nicht zu Unrecht: Galt es zunächst in einem von Schwergewichten wie IBM dominierten Computermarkt als Emporkömmling, trat es später gegen den Softwaregiganten Microsoft an – der dem ungleichen Gegner die Steinschleuder der grafischen Benutzeroberfläche nicht nur gestohlen, sondern diese auch noch erfolgreich vermarktet hatte. Noch heute spielt Apple nur allzu gern den unterlegenen Hirtenjungen. Da verweist der iphone-riese, der mittlerweile selbst vor Kraft kaum noch laufen kann, mit Vorliebe auf seinen im Vergleich zu Android geringen
Apples Haltung gerät zum Politikum: Us-senatorin Elizabeth Warren kritisierte den Konzern öffentlich auf X.
Marktanteil, wenn es etwa um den Vorwurf der Monopolisierung des App Store geht. Und sogar um die Eu-forderung nach der Interoperabilität seiner Nachrichten-app könnte das Unternehmen herumkommen, da deren Verbreitung nach Apples Ansicht in Europa „unter ferner liefen“einzuordnen ist.
Doch so richtig funktioniert das Narrativ des ewig Unterlegenen nicht mehr – es birgt eben auch Nachteile, ein 3-Billionen-dollar-unternehmen zu sein. Etwa im Kampf um die blaue Blase – die Hoheit über das imessage-protokoll, das die Schmuddelkinder aus dem Android-lager nicht besudeln sollen. Im Mittelpunkt steht dabei ein wirklicher David: ein 16-jähriger Highschool-student, der das Verhalten von imessage so genau beobachtet hat, dass er es nachbilden konnte. Ein sauberer Treffer zwischen die Augen des Riesen also, der seitdem taumelnd um sich schlägt und die eigenen Reihen zu schließen versucht.
Dass sich Apple, längst selbst mehr Goliath denn David, in einem typischen Reflex einmal mehr mit dem Gebot der Datensicherheit herausreden möchte, ist indes ein Hohn. Immerhin möchte es seine eigenen Anwendenden nur allzu gern zu einem gänzlich ungeschützten Nachrichtenaustausch mittels des Sms-protokolls zwingen – mit nicht weniger als 80 Prozent der Smartphone-nutzenden weltweit. Manchmal sind veraltete Waffen halt nicht clever, sondern fallen ihren Benutzenden irgendwann schmerzhaft auf die Füße.
Pixel-smartphone-fan und Chromebook-nutzer Thomas Raukamp leistet sich in lockerer Folge einen ironischen Blick aus dem und auf das Google-universum.
Ihr Bericht in der Ausgabe 01/24 der Mac Life über den imac M3 war sehr interessant und aufschlussreich. Wir besitzen zurzeit einen imac 24 Zoll, M1, von 2021, mit 16 GB Speicher und 512 GB SSD. Meine Frage ist: Lohnt sich ein Upgrade auf den neuen imac, M3, oder sollte man bei dem alten bleiben? Über eine Antwort an würde ich mich freuen. HORST G. PER E-MAIL
Sehr geehrter Herr G., vielen Dank für Ihr Lob!
Bezüglich Ihrer Frage zum Upgrade: Ein Wechsel auf den neuen imac mit M3-chip hängt stark von Ihren individuellen Bedürfnissen und der Nutzung ab. Der imac M1 von 2021 mit 16 GB Speicher und 512 GB SSD ist immer noch ein leistungsfähiges Gerät, vor allem für alltägliche Aufgaben, aber auch für anspruchsvollere Anwendungen. Die damals von Ihnen getroffene Entscheidung, mehr Arbeitsspeicher und die größere SSD zu konfigurieren, zahlt sich auf jeden Fall aus!
Ein Upgrade lohnt sich besonders dann, wenn Sie merken, dass Ihr aktueller Mac bei Anwendungen, die Sie häufig nutzen, an seine Grenzen stößt oder wenn Sie auf neue Funktionen und eine gesteigerte Leistungsfähigkeit angewiesen sind, die der imac M3 mit etwa ein Drittel mehr an Rechenpower bietet.
Eine wichtige Überlegung ist zudem, ob die aktuelle Leistung Ihres imacs Ihre Bedürfnisse auch für die kommenden Jahre abdecken kann. Dann könnte ein Verkauf mit Investition in ein neues Gerät den Wertverlust minimieren. Wenn Sie aber mit der Leistung Ihres aktuellen Geräts zufrieden sind und es keine dringenden Anforderungen gibt, die ein neueres Modell erfüllen würde, bleiben Sie beim aktuellen Modell. Sie sparen dann nicht nur Geld, sondern auch Ressourcen.