Mac Life

Die frei erfundenen Abenteuer von Dick Turpin

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Apple Tv+/serie: „Was ist das für ein Klamauk?“, darf man sich ruhig denken, wenn man erstmalig Szenen aus der neuen „Apple Tv+“-serie „Die frei erfundenen Abenteuer von Dick Turpin“sieht.

Nun. Das ist typisch britischer Humor, wie man ihn kennt. Etwas dunkel. Ein wenig skurril. Aber auf jeden Fall trocken und nicht für jeden geeignet. Dies trifft auch auf diese sechsteili­ge Serie zu, die den legendären Dick Turpin in wilde Abenteuer verwickelt, die er vermutlich nie erlebt hat. Erlebt hat?

Historisch­e Vorlage

Richtig. Dick beziehungs­weise Richard Turpin lebte Anfang des 18. Jahrhunder­ts im Epping Forest und wurde dort als Straßenräu­ber und Viehdieb bekannt. Letzteres wurde ihm schließlic­h zum Verhängnis. Ob dies auch für die Serienfigu­r ein mögliches Ende ist?

Die Geschichte von Dick Turpin wurde seit 1912 immer wieder verfilmt oder als Serie umgesetzt. Allerdings macht Apple bereits mit dem Titel deutlich, dass die Serie eher als Comedy zu verstehen ist. Sie will keine ernsthafte Serie sein, die das Leben des Vagabunden wahrheitsg­etreu wiedergibt, sondern sie soll Spaß bereiten – immer unter der Prämisse, dass man britischen Humor mag.

Worum geht es in Dick Turpin?

Wie eingangs schon erwähnt, verfolgt die Serie die Abenteuer der Titelfigur Dick Turpin. Er gerät immer wieder in kuriose Situatione­n und bringt sich damit oft auch in schwierige Lagen, die allerdings nicht selten mit einer gewissen Komik aufgelöst werden.

Ich verrate nicht zu viel, wenn ich dir sage, dass Turpin nicht alleine unterwegs ist, sondern seine eigene Straßenban­de hat. Mit seiner Essex Gang begeht er regelmäßig Überfälle auf Kutschen und andere kleine Verbrechen, um sich einen Namen zu machen. Nicht selten geht dabei etwas schief. Das ist selten tragisch, sondern eher urkomisch.

Gut oder schlecht?

Ob die Serie als gut oder schlecht empfunden wird, hängt natürlich davon ab, ob man britischen Humor mit seiner Trockenhei­t, dem typischen Understate­ment und seiner gehörigen Portion Unsinn mag.

Entspreche­nd ist auch das Schauspiel der Darsteller angepasst. Die Darsteller, angeführt von Hauptdarst­eller Noel Fielding, der Dick Turpin mit einer Mischung aus Schelm, Tollpatsch und Schurke zum Leben erweckt, meistern die Herausford­erung, die oft übertriebe­nen Szenarien glaubhaft und unterhalts­am darzustell­en. Die Chemie innerhalb der Essex Gang ist spürbar und trägt einen großen Teil zum Charme der Serie bei. Besonders hervorzuhe­ben ist hierbei die Fähigkeit der Serie, selbst in den absurdeste­n Momenten eine gewisse Herzlichke­it zu bewahren.

„Die frei erfundenen Abenteuer von Dick Turpin“ist eine Serie, die man sich nicht entgehen lassen sollte – vorausgese­tzt, man hat eine Affinität für britischen Humor und das Absurde. Sie bietet eine unterhalts­ame Flucht aus dem Alltag und eine frische Perspektiv­e auf eine historisch­e Figur, die schon oft dargestell­t wurde, allerdings selten so erfrischen­d unkonventi­onell. Wer sich auf diese Reise einlässt, wird mit Lachern, überrasche­nden Wendungen und vielleicht sogar mit einem neuen Blick auf das Genre der historisch­en Comedy belohnt.

 ?? ?? Kritik Die Essex Gang in voller Montur: Zwischen Schabernac­k und Straßenrau­b, diese verschwore­ne Truppe um Dick Turpin zeigt, dass im 18. Jahrhunder­t nicht nur Gefahr, sondern auch eine gehörige Portion Humor lauerte.
Kritik Die Essex Gang in voller Montur: Zwischen Schabernac­k und Straßenrau­b, diese verschwore­ne Truppe um Dick Turpin zeigt, dass im 18. Jahrhunder­t nicht nur Gefahr, sondern auch eine gehörige Portion Humor lauerte.

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