Die Vision Pro im Business-einsatz
Arbeiten mit einem Headset auf dem Kopf? Das ist eine spannende Frage, die die bisherigen Datenbrillen eher so mittelmäßig beantworten. Das soll sich mit Apple Vision Pro ändern.
Apple bewirbt seine Datenbrille auch und insbesondere mit der Möglichkeit des professionellen Einsatzes. Alle Apps des Konzerns, etwa die Präsentationssoftware Keynote, arbeiten in ihren ipad-versionen auch auf der Vision Pro. Aber sogar Anwendungen von Microsoft – inklusive der Kollaborations-software Teams – lassen sich auf dem räumlichen Computer installieren.
Facetime als Teams-ersatz?
Facetime kann sich im Arbeitsumfeld als praktisch erweisen, denn das Videotelefonie-werkzeug erlaubt es, unkompliziert einzelne Fenster oder den ganzen Bildschirminhalt zu teilen. Facetime macht besonders in Verbindung mit den sogenannten Personas, den digitalen Abbildern des eigenen Gesichts, auf der Vision Pro einen guten Eindruck.
Bleibt die Frage, wie produktiv sich mit der Brille wirklich arbeiten lässt. Um das zu beantworten, müssen wir die verschiedenen Möglichkeiten einzeln unter die Lupe nehmen.
Genial für Videokonferenzen
Videokonferenzen sind eines der Spezialgebiete der Vision Pro. Mit den Personas, die nicht nur in Facetime funktionieren, hast du immer den perfekten Look. Kein aufwendiges Einstellen der Webcam und des richtigen Lichts. Selbst die dicksten Augenringe sind nicht zu sehen – es sei denn, du hast sie bei der Erstellung der Persona mit aufgenommen.
Auch die Privatsphäre ist gewährleistet, denn Personas haben einen neutralen Hintergrund. Der Videoschalte auf dem Sofa oder sogar liegend im Bett steht somit nichts mehr im Wege.
Office-anwendungen
Längere Texte auf dem Headset zu schreiben ist möglich, aber mit der Bildschirmtastatur eher umständlich: Das Tippen in der Luft gibt kein haptisches Feedback. Apple weiß das, und ermöglicht, eine Bluetooth-tastatur mit der Vision Pro zu verbinden – Problem gelöst.
Allerdings nur, wenn du dich nicht in der vollständigen Immersion befindest. Dabei wird der Hintergrund,
also das Bild des Raums, in dem du dich befindest, durch eine dreidimensionale Szene ersetzt.
Was einerseits schön aussieht, ist andererseits etwas hinderlich. Denn Tische, Tastaturen, Trackpads und Mäuse erkennt die Brille nicht und stellt sie daher auch nicht als Abbild zur Verfügung.
Xxl-mac-bildschirm
Ein echtes Plus im Apple-ökosystem: Ein mit derselben Apple-id angemeldeter Mac kann seinen Bildschirm an die Apple Vision Pro „verschieben“. Die Darstellung in der Brille entspricht einem 4K-display, den du durch das Ziehen an der unteren rechten Ecke des Fensters vergrößern oder verkleinerst. Den Mac bedienst du weiterhin mit seinem Trackpad und der Tastatur. Alle anderen Fenster von visionos bleiben weiterhin geöffnet.
So ist es möglich, einen Facetime-anruf zu führen, Safari zur Recherche offenzuhalten und gleichzeitig auf dem Mac ein Video zu schneiden. Auf diese Weise lässt sich etwa im Zug arbeiten. Das Display ist groß, und keine außenstehende Person kann sehen, was und woran du arbeitest. Aktivierst du noch die vollständige Immersion (durch Drehen an der digitalen Krone), blendest du den Großraumwagen und die anderen Fahrgäste aus.
Ein produktives Arbeiten im räumlichen Computer ist somit möglich. Am sinnvollsten lässt sich die Vision Pro in Videocalls und beim Arbeiten mit dem Mac verwenden. Wegen der unzulänglichen Bildschirmtastatur solltest du aber gegebenenfalls der Kauf einer „echten“Tastatur in Erwägung ziehen. Potenzial für mehr ist eindeutig vorhanden.