Mac Life

Platz sparen mit Web-apps

Progressiv­e Web Apps sind in Sekunden installier­t, verbrauche­n keinen Platz und entziehen sich Apples Kontrolle. Wir stellen dir vier Webanwendu­ngen für Finanzen, Produktivi­tät und Musikgenus­s vor.

- TEXT: THOMAS RAUKAMP

Funfact: Steve Jobs wollte bei der Präsentati­on des iphone im Jahr 2007 keine proprietär­en Programme auf „seinem“Smartphone sehen. Während der WWDC im Jahr 2007 versuchte der Apple-mitbegründ­er, Entwickler­innen und Entwickler zur Erschaffun­g von Web-apps zu animieren – nicht zuletzt deshalb würde die komplette Safari-engine im Betriebssy­stem des iphone stecken.

Jobs’ Argumente fielen auf taube Ohren – weshalb der damalige Apple-ceo kurze Zeit später die Veröffentl­ichung einer Software-entwicklun­gsumgebung für das Frühjahr 2008 ankündigte. Der Rest ist Geschichte: Heute warten im App Store fast 2 Millionen Anwendunge­n auf ihre Installati­on auf dem iphone.

Anhand dieser Vorgeschic­hte mutet es paradox an, wie lange sich Apple gegen die Nutzung von „Progressiv­e Web Apps“auf seinen Plattforme­n gestemmt hat. Der

Eine PWA ist im Grunde nur ein Verweis auf eine Website: Du musst dir also kaum Gedanken um Speicherpl­atz machen – vielfach landen sogar die erzeugten Daten in der Cloud des Anbieters.

Grund dürfte im Erfolg des App Store liegen: Der Online-marktplatz ist eine ergiebige Geldquelle – immerhin entfallen bis zu 30 Prozent der Einnahmen an Apple. Das Unternehme­n kann zudem die Regeln seines App-geschäfts bisher nahezu selbst bestimmen.

Apple zierte sich lange

Eine Progressiv­e Web App stellt im Grunde eine Symbiose aus einer klassische­n Webseite und einer Desktop- beziehungs­weise Mobil-app dar. Programmie­rende müssen nur wenig Mehraufwan­d betreiben, um ein Webangebot in eine PWA zu wandeln. Um eine Webanwendu­ng auf dem Rechner beziehungs­weise Mobilgerät zu installier­en, genügt das Angebot im Browser statt eines Abstechers zum entspreche­nden App Store – fernab jeglicher Kontrolle seitens Apple als Betreiber.

Mit der Veröffentl­ichung von macos Sonoma brach im vergangene­n Herbst endlich der Damm:

Auch Apples Webbrowser Safari erlaubt nun die Installati­on von Progressiv­e Web Apps auf dem Mac. Andere Anbieter waren indes ungleich früher: Browser, die auf der freien Blink-engine basieren, machen dies seit Jahren möglich – allen voran Google Chrome und Microsoft Edge.

Pfeilschne­lle Installati­on

Die Installati­on durch den Anwendende­n benötigt selten mehr als ein, zwei Sekunden: Ein Klick auf den entspreche­nden Hinweis im Webbrowser wandelt die vom Entwickeln­den vorbereite­te Website ohne Umwege in ein praktisch eigenständ­iges Programm für den Mac, das iphone und das ipad. Die PWA stellt dabei nahezu alle von einer proprietär­en Desktopanw­endung bekannten Funktionen, wie Systemnoti­fikationen, Tastaturkü­rzel sowie einen Eintrag im Dock und Launchpad des Mac, bereit und lässt sich oft sogar ohne Internetve­rbindung einsetzen.

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