Platz sparen mit Web-apps
Progressive Web Apps sind in Sekunden installiert, verbrauchen keinen Platz und entziehen sich Apples Kontrolle. Wir stellen dir vier Webanwendungen für Finanzen, Produktivität und Musikgenuss vor.
Funfact: Steve Jobs wollte bei der Präsentation des iphone im Jahr 2007 keine proprietären Programme auf „seinem“Smartphone sehen. Während der WWDC im Jahr 2007 versuchte der Apple-mitbegründer, Entwicklerinnen und Entwickler zur Erschaffung von Web-apps zu animieren – nicht zuletzt deshalb würde die komplette Safari-engine im Betriebssystem des iphone stecken.
Jobs’ Argumente fielen auf taube Ohren – weshalb der damalige Apple-ceo kurze Zeit später die Veröffentlichung einer Software-entwicklungsumgebung für das Frühjahr 2008 ankündigte. Der Rest ist Geschichte: Heute warten im App Store fast 2 Millionen Anwendungen auf ihre Installation auf dem iphone.
Anhand dieser Vorgeschichte mutet es paradox an, wie lange sich Apple gegen die Nutzung von „Progressive Web Apps“auf seinen Plattformen gestemmt hat. Der
Eine PWA ist im Grunde nur ein Verweis auf eine Website: Du musst dir also kaum Gedanken um Speicherplatz machen – vielfach landen sogar die erzeugten Daten in der Cloud des Anbieters.
Grund dürfte im Erfolg des App Store liegen: Der Online-marktplatz ist eine ergiebige Geldquelle – immerhin entfallen bis zu 30 Prozent der Einnahmen an Apple. Das Unternehmen kann zudem die Regeln seines App-geschäfts bisher nahezu selbst bestimmen.
Apple zierte sich lange
Eine Progressive Web App stellt im Grunde eine Symbiose aus einer klassischen Webseite und einer Desktop- beziehungsweise Mobil-app dar. Programmierende müssen nur wenig Mehraufwand betreiben, um ein Webangebot in eine PWA zu wandeln. Um eine Webanwendung auf dem Rechner beziehungsweise Mobilgerät zu installieren, genügt das Angebot im Browser statt eines Abstechers zum entsprechenden App Store – fernab jeglicher Kontrolle seitens Apple als Betreiber.
Mit der Veröffentlichung von macos Sonoma brach im vergangenen Herbst endlich der Damm:
Auch Apples Webbrowser Safari erlaubt nun die Installation von Progressive Web Apps auf dem Mac. Andere Anbieter waren indes ungleich früher: Browser, die auf der freien Blink-engine basieren, machen dies seit Jahren möglich – allen voran Google Chrome und Microsoft Edge.
Pfeilschnelle Installation
Die Installation durch den Anwendenden benötigt selten mehr als ein, zwei Sekunden: Ein Klick auf den entsprechenden Hinweis im Webbrowser wandelt die vom Entwickelnden vorbereitete Website ohne Umwege in ein praktisch eigenständiges Programm für den Mac, das iphone und das ipad. Die PWA stellt dabei nahezu alle von einer proprietären Desktopanwendung bekannten Funktionen, wie Systemnotifikationen, Tastaturkürzel sowie einen Eintrag im Dock und Launchpad des Mac, bereit und lässt sich oft sogar ohne Internetverbindung einsetzen.