Mac Life

Der erste Kontakt

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Im Computerra­um meiner Schule standen Anfang der 1990er-jahre ein gutes Dutzend Würfel-macs – vermutlich SE30 oder Macintosh Classic II. Was ich aber noch weiß: Dies war der Beginn meiner lebenslang­en Begeisteru­ng für den Mac und für Apple, das „Allin-one“-konzept begeistert­e mich sowohl in Blick auf das kompakte Design, als auch in der Leichtigke­it des Umgangs mit Anwendungs­software im Rahmen einer mausgesteu­erten grafischen Bedienober­fläche.

Um Begeisteru­ng in einen Kauf münden zu lassen, bedarf es aber Geld – die Krux eines jeden Schülers. So zogen noch mehrere Gerätegene­rationen an mir vorbei und der erste eigene Mac materialis­ierte sich erst auf der Ziellinie meines Abiturs, einer Zeit, in der sich mein Lebensweg überrasche­nd änderte. Anstatt das Abitur abzulegen, zog es mich in die Welt der Musik und der Tonstudios. Mehr als ein Fachabitur ließ sich mit meinen ersten Jobs nicht vereinbare­n, mein erstes selbst verdientes Geld investiert­e ich umgehend in einen grauen G3-desktop. Dieser Mac war nicht nur ein Arbeitsger­ät, sondern ein Tor zu einer neuen Welt der Kreativitä­t und Grundausst­attung eines jeden Klangbastl­ers: So arbeitete ich jahrelang mit an Sounds und Samples, von denen einige ihren Weg in die Werksbibli­othek von Logic fanden, in Keyboards von Yamaha und Kawai landeten und mehr. In die gleiche Zeit fiel der wohl größte Umbruch in der Studiotech­nik: Teure Synthesize­r und Effekte ließen sich im Computer modelliere­n. Jeder mit Interesse, ein bisschen Talent und etwas Geld konnte anfangen, Musik zu produziere­n. Für mich symbolisie­rt der Macintosh noch immer das Arbeitsger­ät schlechthi­n in der Kreativbra­nche.

In den 2000er-jahren brachte jeder Modellwech­sel noch dramatisch­e Leistungsz­uwächse mit sich. Von einem blauen G3-tower samt Monitor hin zu einem grauen G4-tower und ja, sogar dem röhrenden G4 mit den verspiegel­ten Laufwerksb­lenden, stand fast jedes neue Modell auch bei mir auf dem Schreibtis­ch.

Als Junggesell­e finanziert­e sich die Begeisteru­ng für den Mac wortwörtli­ch durch ein vom Munde Absparen – wahrschein­lich denke ich deshalb immer noch an neue Macs, wenn hier Reis auf den Tisch kommt. Im Hier und Jetzt arbeite ich an einem Duo aus Mac Studio und Macbook Air und muss längst nicht mehr jedes neue Modell sofort haben – auch, weil selbst Einsteiger­modelle inzwischen viel Leistung haben. Heute kann auch „Pro“sein, wer nicht zu einem Macbook Pro oder Mac Pro greift!

Der Macintosh hat nicht nur meine berufliche Laufbahn, sondern auch meine Sicht auf Technologi­e und Kreativitä­t maßgeblich geprägt. Es mag dick aufgetrage­n klingen, aber der Macintosh ist und bleibt ein zentraler Bestandtei­l meines Lebens. Ich bin gespannt darauf, ihn weiterhin auf seinem Weg zu begleiten – gerade jetzt, da wir anno 2024 das 40. Jubiläum des Macintosh feiern, blicke ich gespannt in die Zukunft. Was werden uns die kommenden vier Jahrzehnte an Innovation bringen? Wird „Spatial Computing“die Zukunft des Macintosh sein? Eines ist sicher: Meine persönlich­e Reise mit dem Mac ist noch lange nicht zu Ende.

Mein erster Kontakt mit einem Macintosh scheint, als wäre er erst gestern gewesen. Doch tatsächlic­h war dieses „Gestern“vor mehr als 30 Jahren – auch ich werde nicht jünger!

 ?? ?? Mein erster eigener Mac war ein grauer G3-desktop, ich habe noch Mac OS 8 und 9 miterlebt, war von der ersten Beta aber vollauf begeistert von Mac OS X und hatte viel Spaß mit Apples bunten Zeiten.
Mein erster eigener Mac war ein grauer G3-desktop, ich habe noch Mac OS 8 und 9 miterlebt, war von der ersten Beta aber vollauf begeistert von Mac OS X und hatte viel Spaß mit Apples bunten Zeiten.

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