Mac Life

»Ich wäre mit einem Windows-pc nicht glücklich!«

It-architekt Thomas Krampe ist als bekennende­r Mac-fan auf performant­e Windows-software angewiesen. Wir befragten ihn nach seinem Einsatz.

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Mac Life: Thomas, seit wann bist du Mac-nutzer? Und hast du vorher einen Windows-pc genutzt?

Thomas Krampe: Ich bin 2007 von einem Windowspc auf den Mac im umgestiege­n. Tatsächlic­h war der ausschlagg­ebende Grund Windows Vista. Ich hatte mir damals extra ein relativ teures Sony-notebook gekauft, weil mein damaliges für Vista zu „schwach“war. Und damit gingen die Probleme los: Keine oder nur schlecht von XP portierte Treiber führten zu einem „Bluescreen“nach dem anderen. Frustriert, wie ich war, bin ich an einem Gravis-store vorbeigeko­mmen und habe mir ein Macbook angeschaut. Ich bin mit einem Macbook und Mac OS X 10.5 nach Hause gekommen und bis heute bei Apple geblieben. Das habe ich nie bereut.

Trotzdem nutzt du Windows auf dem Mac. Genügt dir die Softwareau­swahl auf dem Mac nicht?

»Ich sehe Parallels Desktop als Macapp. Daher arbeite ich ja nicht wirklich unter, sondern lediglich mit Windows.«

Ich bin beruflich im Bereich des Enduser-computings tätig – und das ist eben eine Windows-welt. Da sich vieles im Rechenzent­rum abspielt und dort größtentei­ls alles auf Windows Server läuft, komme ich an vielen Anwendunge­n nicht vorbei. Angefangen bei simplen Sachen wie Powershell zur Automatisi­erung, Konfigurat­ion und Verwaltung von Systemen, über die klassische­n Office-anwendunge­n bis hin zu selbst entwickelt­en Anwendunge­n meiner Kundinnen und Kunden.

Was sind deine Haupteinsa­tzgebiete für Windows auf dem Mac?

Im Wesentlich­en verwende ich Windows unter Parallels, um Anwendunge­n zu testen oder diese für die automatisc­he Softwareve­rteilung zu paketieren. Das funktionie­rt ausgezeich­net, da ich direkt aus der Entwicklun­gsumgebung Visual Studio auf meinem Mac Parallels Desktop und die entspreche­nden virtuellen Maschinen steuern kann.

Ein zweiter großer Bereich ist die Entwicklun­g von Powershell-skripten. Obwohl ich auch auf dem Mac Powershell nutze, stehen mir dort natürlich nicht alle Module und Funktionen zur Verfügung. So etwas mache ich dann in einer virtuellen Maschine mit dem entspreche­nden Windows.

Welche Anwendunge­n hast du noch für Windows auf dem Mac?

Es gibt einige spezielle Anwendunge­n meiner Kundinnen

und Kunden, die ich nur unter Windows betreiben kann. Zusätzlich habe ich dank der Virtualisi­erung mit Parallels den Vorteil einer Sandbox-funktion: Ich kann die virtuelle Maschine also komplett von meinem Mac trennen und muss nicht befürchten, dass sich irgendetwa­s von der einen auf die andere Seite überträgt.

Warum hast du dich für Parallels als Virtualisi­erungssoft­ware entschiede­n?

Parallels Desktop integriert sich für mich perfekt in macos und ist bei mir nicht nur für die Virtualisi­erung von Windows zuständig. Ich habe so zehn bis 15 virtuelle Maschinen auf einer externen SSD angelegt – angefangen bei diversen Linux-systemen über Chrome OS und Raspberry Pi Debian bis hin zu diversen Windows-servern.

Was erwiderst du jemandem, der fragt, warum du dir nicht gleich einen Windows-rechner kaufst?

Solange es zwei Welten gibt, benötige ich alle zu einem bestimmten Prozentsat­z. Der Fokus liegt bei mir aber bei 75 bis 80 Prozent auf dem Mac, der Rest auf den anderen Plattforme­n. Heißt: Ich arbeite zu 100 Prozent auf dem Mac und benötige andere Systeme nur zum Testen oder in Ausnahmesi­tuationen.

Und meine ganz ehrliche Antwort ist: Ich wäre mit einem Windows-pc nicht glücklich.

Vielen Dank für das Gespräch.

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