Wi-fi-standards
Seit das Institute of Electrical and Electronics Engineering 1997 den Standard IEEE 802.11 für drahtlose Netzwerke eingeführt hat, hat sich viel getan. Die frühen Varianten mit den angehängten Buchstaben a, b und g spielen heute kaum noch eine Rolle. Von Bedeutung sind immer noch das 2009 abgesegnete 802.11n, nachträglich auch als „Wi-fi 4“bezeichnet, und vor allem dessen Nachfolger 802.11ac („Wi-fi 5“). Mit ihnen hielt auch die Mimo-technologie zur parallelen Übertragung über mehrere Datenstreams und Antennen Einzug. Ein Zusatz wie „4x4“(für 4 Kanäle) kennzeichnet deren Anzahl. 802.11n erreicht dadurch eine Bandbreite zwischen 150 Mbit/s mit einem Kanal und maximal 600 Mbit/s mit vier Kanälen. IEEE 802.11ac baut die Nutzung des 5-Ghz-bands aus. Dort sind bis zu 8 parallele Streams mit 433 Mbit/s definiert, doch in der Praxis ist meist bei rund 1,7 Gbit/s (vier Streams) Schluss.
Es folgte 2019 die IEEE 802.11ax mit Wi-fi 6, das im Vollausbau 9,6 Gbit/s über acht 5-Ghz-streams erlaubt. Aktuell nutzen AVMS Router dafür maximal 4 Streams. Ein weiterer Vorteil von Wi-fi 6 ist die mögliche Verdopplung der Bandbreite im 2,4-Ghz-band, falls Geräte zum Einsatz kommen, die 5 GHZ nicht unterstützen.
Wi-fi 6E erweitert 2020 den Vorgänger. Es führt 6 GHZ als drittes Frequenzband ein. Das ist von Vorteil, wenn sich lokal viele WLANS bei 2,4 und 5 GHZ überlagern. Da in Deutschland auch andere Dienste in diesem Bereich aktiv sind, ist derzeit nur ein Teil des vorgesehenen Frequenzbereichs freigegeben. Das reduziert die möglichen Kanäle von 14 auf 6 oder von 7 auf 3 je nach gewählter Breite.
Seit Anfang dieses Jahres läuft endlich die Zertifizierung von Wi-fi-7-geräten, obwohl das zugrunde liegende IEEE 802.11be vermutlich erst gegen Ende 2024 endgültig verabschiedet wird. Es ermöglicht mit 8 Mimo-streams maximal 23 Gbit/s. Im Privat- und Bürobereich werden aber wohl weiterhin 4 Streams der Standard bleiben. Die eigentliche Stärke von Wi-fi 7 ist aber die effektivere Ausnutzung der Frequenzbänder. Das betrifft sowohl die Bündelung von Wlan-ressourcen für ein Gerät als auch die parallele Nutzung durch mehrere. Das soll verhindern, dass Geräte Bandbreite blockieren, die sie nur zum Teil nutzen. Davon profitieren vor allem Netze mit vielen Geräten. Damit hat Wi-fi 7 tatsächlich das Zeug, die Notwendigkeit für eine ergänzende Ethernet-verkabelung in vielen Fällen überflüssig zu machen – zumindest in sehr gut ausgebauten Mesh-netzen und mit genug WLAN-BASEN und kompatiblen Endgeräten.