Effektiver arbeiten
effektiver arbeitsplatz
Zum richtigen Mac gehört auch das passende Umfeld. Ohne ein gut geplantes Netzwerk, bleibt die Effektivität auf der Strecke.
Ein Mac allein macht noch keinen funktionierenden Arbeitsplatz. Das gilt bereits, wenn Sie zu Hause oder im Büro als Einzelkämpfer arbeiten, aber erst recht, wenn weitere Personen in der Familie oder in kleinen Büros hinzukommen. Damit alle Mitglieder dieser Arbeitsgruppen ins Internet kommen oder untereinander kommunizieren können, legt man sich am besten schon vorab eine Checkliste für die Einrichtung der Arbeitsplätze zurecht. In der vorherigen Ausgabe haben wir uns bereits ausführlich mit der Auswahl von Mac und Zubehör beschäftigt und Tipps zur Anschaffung gegeben, weshalb wir hier nur die wichtigsten Dinge noch einmal kurz wiederholen. Der Schwerpunkt liegt in dieser Ausgabe darauf, die vorhandenen Komponenten zu verbinden und zu konfigurieren, um sie in eine effektive, funktionierende Arbeitsumgebung für alle zu verwandeln. Die meisten Dinge gelten dabei grundsätzlich und relativ unabhängig davon, was Sie hinterher tatsächlich mit den Macs machen wollen.
Der richtige Mac
Auf die Auswahl des Rechners verwenden die meisten Anwender noch relativ viel Zeit. Obwohl er der größte Einzelposten auf der Rechnung ist, sollten Sie für den täglichen Einsatz der Versuchung widerstehen, zu den kleinsten Modellen zu greifen. Diese dienen oft eher dem Marketing zur Generierung günstiger „schon ab … Euro“-sprüche. Im Alltag lassen langsame Prozessoren und geringe Speicherausstattung wenig Freude aufkommen. Typische Beispiele sind die kleinsten Ausführungen von MacBook, Macbook Air und Mac mini. Der kleinste imac steht in der Leistung zwar schon etwas höher, fällt aber gegenüber seinen größeren Geschwistern ebenfalls deutlich zurück. Für Gelegenheitsanwender, die es gewöhnlich kaum stört, wenn Programmstarts und -wechsel etwas dauern, sind die günstigen Einstiegsmodelle natürlich trotzdem völlig okay. Wer seinen Mac fast täglich nutzt, sollte aber nicht unter einem Core i5 mit mindestens 2 GHZ und 8 GB Arbeitsspeicher einsteigen.
Die klassischen Arbeitspferde in Apples Sortiment sind – das 1,6-Ghz-modell ausgenommen – die imacs. Sie bieten viel Leistung, gute Bildschirme und sind sehr vielseitig einsetzbar. Wer Abstriche bei der
Wer das erste Mal einen Arbeitsplatz für sich oder ein kleines Team einrichtet, braucht zum richtigen Mac auch ein funktionierendes Umfeld. Ohne ein vernünftig geplantes Netzwerk und eine gewisse Grundausstattung bleibt die Effektivität auf der Strecke.
Grafikleistung machen kann, findet bei Berücksichtigung unserer Mindestempfehlungen auch im Mac mini und Macbook Air günstige Alternativen. Letzteres macht auch als mobile Ergänzung zum imac auf dem Schreibtisch eine gute Figur, sind doch beide zusammen oftmals nicht teurer als ein gut ausgestattetes Macbook Pro. Ein leistungsfähiges Netzwerk und verschiedene CloudDienste helfen, Ihre Daten auch auf mehreren Rechnern synchron zu halten.
Alle Geräte verbinden
Die Rechnerauswahl ist freilich nur die halbe Miete. Damit Sie vernünftig arbeiten können, fehlt noch etwas Zubehör und vor allem ein Netzwerk, das alle Geräte verbindet. Das lokale Netz steht ganz oben auf der Checkliste, denn es ist die Grundlage dafür, dass Macs untereinander Daten austauschen und Verbindung zu mobilen Geräten wie iphone und ipad aufnehmen können. Auch an einem Drucker führt in den meisten Fällen immer noch kein Weg vorbei. Soll der von mehreren Macs und ios-geräten aus benutzt werden, muss er ebenfalls ins Netz. Oder wollen Sie ernsthaft jedes Mal das Usb-kabel umstecken, wenn Sie von einem anderen Rechner aus etwas zu Papier bringen wollen?
Netzwerk planen
Die Basis eines lokalen Netzwerks sollte eine EthernetVerkabelung sein, die durch ein WLAN ergänzt wird. In privaten Haushalten wird gern auf die Verkabelung verzichtet, aber das wirkt sich selbst bei überschaubaren Installationen schon negativ auf die Performance aus. Umgekehrt wird das WLAN benötigt, um mobile Geräte, die gar keinen Ethernet-anschluss besitzen, ins Netzwerk zu bringen. Auch das ist in Zeiten von Smartphones und Tablet-pcs praktisch unverzichtbar.
Das zentrale Gerät ist der Wlan-router. Er verbindet beide Netze untereinander und mit dem Internet. Der Router enthält dann oft auch gleich noch das Hub. Das ist der Verteiler, der für den Anschluss mehrerer Geräte per Ethernet notwendig ist. Das Kabel wird nämlich sternförmig verlegt, das heißt, jedes Gerät wird direkt mit dem Hub verbunden. Genau dieser Verkabelungsaufwand ist für die große Beliebtheit von WLAN im Privatbereich verantwortlich. Die meterlangen Strippen stören einfach, wenn man nicht schon vor der Renovierung gewusst hat, wo sie gebraucht werden, und sie dann in Kabelkanäle oder unter Putz verbannt hat.
Damit Sie von einem Zimmer mit mehreren Geräten nicht diverse Kabel zum Router im Flur ziehen müssen, können Sie ein zusätzliches Hub in dem Raum installieren. Ein kleines Gigabit-hub mit fünf Ports ist für unter 20 Euro zu haben und erlaubt, vier Geräte mit dem Hausnetz zu verbinden. Achten Sie beim Kauf auf geringen Stromverbrauch, da das Gerät meist 24 Stunden am Tag läuft, und – für Wohnräume – auf ein lüfterloses Design. Mehr als drei Hubs hintereinander sind tabu, aber versuchen Sie lieber, mit maximal zwei Stufen auszukommen.
Ethernet vs. WLAN
Der Aufwand für die Kabel lohnt sich. Der Vorteil von Ethernet ist die höhere Geschwindigkeit und Zuverlässigkeit. Der fällt in der Praxis noch erheblich größer aus als auf dem Papier, wo aktuelle Wlan-standards der Bandbreite des heute üblichen Gigabit-ethernets schon näherkommen. Das liegt im Wesentlichen an drei Gründen. Im Wohnungsund Büroumfeld sind die maximalen Entfernungen üblicherweise im kleinen zweistelligen Meterbereich, und die Störanfälligkeit ist auch eher gering. Als Folge liegt die nutzbare Bandbreite nah am theoretischen Wert. Beim WLAN nimmt die Performance durch Reflexionen und andere Störungen selbst bei kurzen Entfernungen oft schon drastisch ab. Wände und Geschossdecken können das WLAN ebenfalls sehr stark dämpfen. Hinzu kommt noch, dass das Wlan-protokoll durch Verschlüsselung und zusätzlichen Code zur Korrektur von Übertragungsfehlern aufwendiger ist. Selbst bei optimalen Empfangsbedingungen ist daher die nutzbare Netto-bandbreite geringer als per Kabel.
Außerdem handelt es sich bei den heute üblichen Hubs um „Switching Hubs“(meist kurz „Switch“genannt), also geschaltete Verteiler: Kom-
munizieren zwei angeschlossene Geräte miteinander, schaltet so ein Hub deren Ports direkt zusammen, sodass auf den anderen immer noch die volle Bandbreite zur Verfügung steht. Ein Switch verhindert auch, dass alte Fast-ethernet-geräte mit nur 100 Mbit/s alle anderen am gleichen Hub auf ihr Niveau runterziehen. Durch ein Switch wird das EthernetNetzwerk effektiver genutzt. Ist im WLAN viel los, laufen die Transfers gewöhnlich parallel und müssen sich die Bandbreite teilen. Am besten reservieren Sie das WLAN für mobile Geräte und Gäste. Wie Sie aus Ihrem drahtlosen Netz das Optimum rausholen, lesen Sie in unseren WLAN-TIPPS ab Seite 12.
Mobile Macs
Während man bei Desktop-macs noch die Wahl zwischen Ethernet und WLAN hat, setzt Apple bei den mobilen Geräten voll auf die Multifunktionsschnittstellen Thunderbolt 2/3 und USB-C. Als Folge braucht man für Ethernet selbst am Macbook Pro einen Adapter. Wie „Pro“das ist, lassen wir mal dahingestellt. Der Adapterwahn kostet jedenfalls nicht nur viel Geld, sondern ist auch lästig, wenn man das ganze Geraffel auf Verdacht dabeihaben muss, weil man unterwegs vielleicht so exotische Dinge wie USB, Ethernet oder einen gängigen Monitor nutzen will.
Wer bei der Ankunft am eigenen Arbeitsplatz nicht jedes Mal drei oder vier Kabel anschließen will, sollte überlegen, ob ein Thunderbolt-dock nicht eine gute Ergänzung zum Macbook ist. Es gibt Produkte von verschiedenen Herstellern, die je nach Modell einfach per Thunderbolt 2 oder 3 mit dem Notebook verbunden werden und dann Anschlüsse für Monitor, Netzwerk, Audio- und Usb-geräte bereitstellen. Zum Teil übernehmen Sie auch gleich noch die Stromversorgung des Macbook.
Das Rückgrat des Netzwerks sollte ein Gigabit-ethernet sein. Das sorgt für schnelle lokale Datentransfers und bietet reichlich Reserven für Video-streams. Reservieren Sie WLAN für mobile Geräte und Gäste.
Per Router ins Internet
Die Verbindung zum Internet stellt der Router her. Er wählt sich beim Provider ein und verbindet lokales Ethernet und WLAN mit der Außenwelt. Bei einem normalen Dsl-anschluss mit Pppoe-protokoll kann den Job im Prinzip auch der Mac übernehmen. Ein Relikt aus den Übergangszeiten vom Modem zu DSL, dessen Nutzung gleich aus mehreren Gründen keine gute Idee mehr ist. Erstens steht das Internet dann nur zur Verfügung, wenn der Mac läuft. Das ist schon mal unpraktisch, wenn auch andere Geräte online gehen sollen. Zweitens verfügen aktuelle Router über eine leistungsfähigere Firewall als macos, um das lokale Netz vor Angriffen von außen zu schützen. Und schließlich bieten Router gewöhnlich noch Zusatzfunktionen, wie die WLAN-BASIS, die die meisten Anwender ohnehin brauchen, einen Server für Usb-speicher und Media-streaming sowie zum Teil sogar gleich noch eine eingebaute VOIPTelefonanlage mit Dect-sender für handelsübliche Mobilteile. Außerdem sind (V)DSL-MODEM und Hub meist noch mit eingebaut, was den Platz für zusätzliche Geräte, Kabel und Netzteile spart.
Ein Drucker für alle
Das papierlose Büro ist und bleibt ein Traum. Die meisten Dokumente werden digital erstellt und verarbeitet, aber es wird in absehbarer Zeit immer irgendeinen Verein, Geschäftspartner oder eine Behörde geben, für die Sie ein Dokument drucken und in Papierform verschicken müssen. Für den Hausgebrauch und kleine Bürogemeinschaften empfiehlt sich ein universelles Multifunktionsgerät, das zum Farbdrucker auch gleich noch einen Scanner mitbringt. Damit können Sie nicht nur schnell etwas kopieren, sondern auch Briefe und andere Dokumente einlesen, um sie zum Beispiel digital zu archivieren. Einen Test geeigneter Geräte lesen Sie ab Seite 20.
Wollen Sie von mehreren Macs oder auch von iphone oder ipad auf das Gerät zugreifen, müssen Sie es in Ihrer Netzwerkplanung berücksichtigen. Hat das Multifunktionsgerät keine Netzwerkschnittstelle, schließen Sie es per USB an einem Mac an und nutzen die Druckerfreigabe des macos (Seite 36). Auch einige Router können daran angeschlossene Usb-drucker im Netzwerk bereitstellen. Im Zweifel sollten Sie dem netzwerkfähigen Drucker oder dem Anschluss am Router den Vorzug geben, da sonst nur gedruckt werden kann, wenn der freigebende Mac ebenfalls eingeschaltet ist.
Zentralen Datenspeicher anlegen
Ein schnelles Netzwerk gibt Ihnen auch die Möglichkeit, wichtige Daten zentral zu lagern. Dadurch können Sie von allen Geräten zugreifen und gemeinsam in Gruppen daran arbeiten. Außerdem können Sie kleinere interne Laufwerke nutzen. Bei Macs mit SSDS ist deren Größe immer noch ein entscheidender Kostenfaktor. So ein zentraler Datenspeicher kann eine netzwerkfähige Festplatte („NAS“) oder die Dateifreigabe eines Mac sein.
Für das zentrale Backup mehrerer Macs ist eine geeignete Nas-festplatte ebenfalls eine prima Lösung. Achten Sie beim Kauf darauf, dass sie TimeMachine-kompatibel ist. Gerade Macbook-nutzer profitieren vom Zugriff über das Netzwerk, da man für das Backup keine zusätzlichen Kabel anschließen oder zum Schreibtisch mit der Backup-platte gehen muss. Genau dieser zusätzliche Arbeitsschritt führt nämlich gern dazu, dass der innere Schweinehund siegt und das Backup auf „nächstes Mal“verschoben wird. Ein Nas-laufwerk wird irgendwo fest installiert und dann über das (W)LAN angesprochen. Tipps für Auswahl und Konfiguration eines Netzwerkspeichers geben wir ab Seite 16.
macos für Einsteiger
Ist die Hardware aufgestellt und das Netzwerk installiert, widmen wir uns ab Seite 24 in vielen Tipps und Workshops der Konfiguration von macos Sierra. Dabei beschäftigen wir uns ausführlich mit den Systemeinstellungen und zeigen, wie der Datenaustausch zwischen mehreren Macs, aber auch zwischen den Benutzerkonten eines Rechners funktioniert. Ein weiterer wichtiger Punkt, mit dem sich jeder Anwender auseinandersetzen sollte, sind die Sicherheitseinstellungen. Zum Schluss unseres Grundkurses zeigen wir noch, wie man Drucker und Scanner einrichtet und benutzt.