Zentraler Speicher
zentraler datenspeicher
So sichern Sie Ihre Daten im Netzwerk und nutzen sie mit anderen gemeinsam.
Eine der wichtigsten Komponenten für einen effektiven Mac-arbeitsplatz ist ein zentraler Speicherplatz für Daten. Schließlich steht kaum ein Mac mehr allein da. Es werden laufend Daten mit anderen Geräten wie iphone und ipad oder mit einem zweiten Mac ausgetauscht. Im Netzwerk mit anderen kommen auch noch deren Rechner hinzu. Die Basis ist im Normalfall das lokale Netzwerk oder das Internet. Ob es sich um einen privaten oder beruflichen Zweck handelt, ist dagegen eher nachrangig. Wir stellen im folgenden verschiedene Speicherlösungen vor, die alle ohne große Investitionen zu realisieren sind, aber jeweils ihre eigenen Stärken und Schwächen haben.
Cloudbasierte Speicher
Den Weg über das Internet zu nehmen, klingt erst einmal umständlich, ist aber tatsächlich oft das Einfachste, selbst wenn Geräte quasi nebeneinander stehen. Schließlich besteht bei Mac, iphone & Co einer der ersten Schritte während oder zumindest gleich nach der Installation darin, die Geräte online zu bringen. Daher bieten sich die verschiedenen Clouddienste, die mittlerweile angeboten werden, als übergreifendes Speichermedium an, da sie Daten ohne Zutun des Anwenders abgleichen.
Apple mischt hier mit icloud selbst mit, wobei der Fokus des Dienstes auf dem Abgleich von Daten zwischen eigenen Geräten liegt. Das geht dafür sehr einfach und automatisch. Man muss sich nur mit seiner icloud-id anmelden und auswählen, welche Daten synchronisiert werden sollen. Mit icloud Drive steht auch ein Onlinevolume für beliebige Dateien bereit. Der Speicherplatz des kostenlosen Kontos beträgt fünf GB, mehr ist gegen monatliche Bezahlung erhältlich. Genaueres zur Einrichtung von icloud und icloud Drive als Onlinespeicher lesen Sie
Wir stellen verschiedene Lösungen für einen zentralen Datenspeicher vor, über den Sie Dateien zwischen Ihren eigenen Geräten oder mit anderen Anwendern im Netzwerk austauschen können.
ab Seite 88. Der große Nachteil von icloud sind die eingeschränkten Freigabefunktionen. Einige Apps, wie Kalender oder Fotos, erlauben die gemeinsame Nutzung von Daten, aber eine normale Dateifreigabe über icloud Drive gibt es leider noch nicht. Außerdem erfolgt der Transfer ausschließlich übers Internet.
Die Alternative: Dropbox
Dropbox ist wohl der bekannteste Cloudspeicher. Was den Dienst auch für Mac-nutzer attraktiv macht, ist zum einen die große Verbreitung und andererseits, dass er sich seine Unabhängigkeit bewahrt hat. Amazon, Google (Seite 74) und Microsoft haben ebenfalls gute und günstige Angebote, aber ihnen gegenüber haben viele Mac-anwender eine gewisse grundsätzliche Abneigung.
Im Gegensatz zu icloud, das den Schwerpunkt auf die Synchronisierung im Hintergrund legt, steht bei Dropbox ganz klar das Onlinevolume im Mittelpunkt. Man kann nicht nur von allen möglichen Geräten Daten mit ihm abgleichen, sondern auch Dateien und Ordner für andere freigeben. Legt man etwas in so einen gemeinsam genutzten Ordner, können es alle Mitbenutzer sehen. Ob andere den Inhalt verändern oder die Freigabe erweitern dürfen, legen Sie als Eigentümer fest.
Beim Synchronisieren ist Dropbox flexibler als icloud. Sie können einerseits eine „Selektive Synchronisierung“einschalten und nur bestimmte Ordner Ihrer Dropbox laden. Außerdem unterstützt Dropbox den Abgleich von Daten über das lokale Netzwerk. Das geht schneller und spart Internetvolumen, falls Sie keinen unbegrenzten Zugang haben. Neben dem universellen Webzugang bietet Dropbox auch Clients für Linux und Android.
Der Speicherplatz des kostenlosen Kontos beträgt zunächst nur zwei GB. lässt sich aber in 500-Mb-schritten durch Einladungen auf 16 GB erweitern. Mehr als drei bis vier Gigabyte kriegen die meisten Anwender kaum zusammen. Damit eignet sich Dropbox für den schnellen, plattformunabhängigen Datenaustausch im Privatbereich, aber weniger als dauerhaftes Datenlager für Gruppen. Letzteres braucht den Platz eines kostenpflichtigen Accounts (1 TB für 99 Euro pro Benutzer und Jahr).
Speicherplatz im lokalen Netzwerk
Für Arbeitsgruppen ist es gewöhnlich wichtiger, große Datenmengen zu speichern und gemeinsam darauf Zugriff zu haben. Hierfür ist normalerweise ein Speichermedium im lokalen Netzwerk die bessere Wahl. Das kann zum Beispiel eine Lan-festplatte sein oder die Freigabe eines Mac. Auch viele Router können ein Usb-medium freigeben. Allen gemeinsam ist, dass sich so problemlos einige Terabyte im lokalen Netzwerk bereitstellen lassen. Die Clients können sich anmelden und die Dateien schnell per Ethernet oder WLAN zur Bearbeitung laden, ohne den ganz Datenbestand zu synchronisieren.
Die macos-freigabe nutzen
Im Idealfall verwenden Sie einen Mac als Server. Das kann auch gern ein älteres Modell sein, zum Beispiel ein Mac mini oder ein kleines Notebook. Auf die Leistung kommt es nicht so sehr an, eher auf einen geringen Stromverbrauch, wenn der Server ständig laufen soll. Ein aktuelles System wäre allerdings gut, um bei neuen Sicherheitsproblemen schnellen Zugriff auf Updates zu haben. Auch für Time Machine (siehe unten) ist es immer eine gute Idee, das aktuelle macos zu nutzen.
In den Systemeinstellungen aktivieren Sie die Dateifreigabe. Für ein großes Datenlager können Sie im Prinzip sowohl Apples Freigabeprotokoll AFP oder Microsofts SMB nutzen, das Apple in macos mittlerweile sogar selbst präferiert. Es ist etwas
moderner und schneller, und natürlich von Vorteil, wenn Sie auch PCS im Netz haben. Benutzen Sie auf Client oder Server noch nicht macos Sierra benötigen Sie AFP vor allem, um ein Time-machine-backup auf dem Server machen zu können.
Sie können jedem Benutzer ein Konto auf dem Server anlegen, das er als Erweiterung seines lokalen Speichers nutzen kann. Für einen Server mit einem gemeinsamen Datenbestand, ist es aber sinnvoller, einen neuen Benutzer anzulegen, dessen Konto dann alle nutzen. Mehr zu Benutzern und Zugriffsrechten erfahren Sie ab Seite 30. Dort erklären wir auch, wie Sie unnötige Freigaben wie öffentliche Ordner anderer Accounts entfernen.
NAS als Datenserver
Günstiger als ein kompletter Mac ist ein NAS als Server, also eine Lan-festplatte. Viele unterstützen sowohl AFP als auch SMB zur Freigabe. Die Per- formance reicht zwar nicht an die eines Rechners heran, aber in kleinen Netzwerken in denen der Server nicht unter Dauerfeuer steht, fällt das kaum störend auf. Wollen Sie Time Machine nutzen, achten Sie darauf, dass der Hersteller das explizit unterstützt. Viele NAS verwenden noch AFP- und SMBImplementationen, die für den Dateienaustausch reichen, aber nicht Time-machine-tauglich sind.
Eine weitere Alternative ist eventuell die Nutzung Ihres Routers als NAS. Viele Modelle können nämlich ein angeschlossenes Usb-medium im Netzwerk freigeben. Ist der Router ohnehin schon da, brauchen Sie nur noch eine günstige Festplatte oder einen Usb-stick anzuschließen, was diese Lösung mit Abstand zur preiswertesten macht. Bei der Performance fallen die meisten Router deutlich zurück und AFP fehlt meist auch. Für ein einfaches, nur gelegentlich genutztes Datenlager im lokalen Netzwerk reicht das Router-nas aber völlig aus.