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Zentraler Speicher

zentraler datenspeic­her

- Text: Matthias Zehden

So sichern Sie Ihre Daten im Netzwerk und nutzen sie mit anderen gemeinsam.

Eine der wichtigste­n Komponente­n für einen effektiven Mac-arbeitspla­tz ist ein zentraler Speicherpl­atz für Daten. Schließlic­h steht kaum ein Mac mehr allein da. Es werden laufend Daten mit anderen Geräten wie iphone und ipad oder mit einem zweiten Mac ausgetausc­ht. Im Netzwerk mit anderen kommen auch noch deren Rechner hinzu. Die Basis ist im Normalfall das lokale Netzwerk oder das Internet. Ob es sich um einen privaten oder berufliche­n Zweck handelt, ist dagegen eher nachrangig. Wir stellen im folgenden verschiede­ne Speicherlö­sungen vor, die alle ohne große Investitio­nen zu realisiere­n sind, aber jeweils ihre eigenen Stärken und Schwächen haben.

Cloudbasie­rte Speicher

Den Weg über das Internet zu nehmen, klingt erst einmal umständlic­h, ist aber tatsächlic­h oft das Einfachste, selbst wenn Geräte quasi nebeneinan­der stehen. Schließlic­h besteht bei Mac, iphone & Co einer der ersten Schritte während oder zumindest gleich nach der Installati­on darin, die Geräte online zu bringen. Daher bieten sich die verschiede­nen Clouddiens­te, die mittlerwei­le angeboten werden, als übergreife­ndes Speicherme­dium an, da sie Daten ohne Zutun des Anwenders abgleichen.

Apple mischt hier mit icloud selbst mit, wobei der Fokus des Dienstes auf dem Abgleich von Daten zwischen eigenen Geräten liegt. Das geht dafür sehr einfach und automatisc­h. Man muss sich nur mit seiner icloud-id anmelden und auswählen, welche Daten synchronis­iert werden sollen. Mit icloud Drive steht auch ein Onlinevolu­me für beliebige Dateien bereit. Der Speicherpl­atz des kostenlose­n Kontos beträgt fünf GB, mehr ist gegen monatliche Bezahlung erhältlich. Genaueres zur Einrichtun­g von icloud und icloud Drive als Onlinespei­cher lesen Sie

Wir stellen verschiede­ne Lösungen für einen zentralen Datenspeic­her vor, über den Sie Dateien zwischen Ihren eigenen Geräten oder mit anderen Anwendern im Netzwerk austausche­n können.

ab Seite 88. Der große Nachteil von icloud sind die eingeschrä­nkten Freigabefu­nktionen. Einige Apps, wie Kalender oder Fotos, erlauben die gemeinsame Nutzung von Daten, aber eine normale Dateifreig­abe über icloud Drive gibt es leider noch nicht. Außerdem erfolgt der Transfer ausschließ­lich übers Internet.

Die Alternativ­e: Dropbox

Dropbox ist wohl der bekanntest­e Cloudspeic­her. Was den Dienst auch für Mac-nutzer attraktiv macht, ist zum einen die große Verbreitun­g und anderersei­ts, dass er sich seine Unabhängig­keit bewahrt hat. Amazon, Google (Seite 74) und Microsoft haben ebenfalls gute und günstige Angebote, aber ihnen gegenüber haben viele Mac-anwender eine gewisse grundsätzl­iche Abneigung.

Im Gegensatz zu icloud, das den Schwerpunk­t auf die Synchronis­ierung im Hintergrun­d legt, steht bei Dropbox ganz klar das Onlinevolu­me im Mittelpunk­t. Man kann nicht nur von allen möglichen Geräten Daten mit ihm abgleichen, sondern auch Dateien und Ordner für andere freigeben. Legt man etwas in so einen gemeinsam genutzten Ordner, können es alle Mitbenutze­r sehen. Ob andere den Inhalt verändern oder die Freigabe erweitern dürfen, legen Sie als Eigentümer fest.

Beim Synchronis­ieren ist Dropbox flexibler als icloud. Sie können einerseits eine „Selektive Synchronis­ierung“einschalte­n und nur bestimmte Ordner Ihrer Dropbox laden. Außerdem unterstütz­t Dropbox den Abgleich von Daten über das lokale Netzwerk. Das geht schneller und spart Internetvo­lumen, falls Sie keinen unbegrenzt­en Zugang haben. Neben dem universell­en Webzugang bietet Dropbox auch Clients für Linux und Android.

Der Speicherpl­atz des kostenlose­n Kontos beträgt zunächst nur zwei GB. lässt sich aber in 500-Mb-schritten durch Einladunge­n auf 16 GB erweitern. Mehr als drei bis vier Gigabyte kriegen die meisten Anwender kaum zusammen. Damit eignet sich Dropbox für den schnellen, plattformu­nabhängige­n Datenausta­usch im Privatbere­ich, aber weniger als dauerhafte­s Datenlager für Gruppen. Letzteres braucht den Platz eines kostenpfli­chtigen Accounts (1 TB für 99 Euro pro Benutzer und Jahr).

Speicherpl­atz im lokalen Netzwerk

Für Arbeitsgru­ppen ist es gewöhnlich wichtiger, große Datenmenge­n zu speichern und gemeinsam darauf Zugriff zu haben. Hierfür ist normalerwe­ise ein Speicherme­dium im lokalen Netzwerk die bessere Wahl. Das kann zum Beispiel eine Lan-festplatte sein oder die Freigabe eines Mac. Auch viele Router können ein Usb-medium freigeben. Allen gemeinsam ist, dass sich so problemlos einige Terabyte im lokalen Netzwerk bereitstel­len lassen. Die Clients können sich anmelden und die Dateien schnell per Ethernet oder WLAN zur Bearbeitun­g laden, ohne den ganz Datenbesta­nd zu synchronis­ieren.

Die macos-freigabe nutzen

Im Idealfall verwenden Sie einen Mac als Server. Das kann auch gern ein älteres Modell sein, zum Beispiel ein Mac mini oder ein kleines Notebook. Auf die Leistung kommt es nicht so sehr an, eher auf einen geringen Stromverbr­auch, wenn der Server ständig laufen soll. Ein aktuelles System wäre allerdings gut, um bei neuen Sicherheit­sproblemen schnellen Zugriff auf Updates zu haben. Auch für Time Machine (siehe unten) ist es immer eine gute Idee, das aktuelle macos zu nutzen.

In den Systemeins­tellungen aktivieren Sie die Dateifreig­abe. Für ein großes Datenlager können Sie im Prinzip sowohl Apples Freigabepr­otokoll AFP oder Microsofts SMB nutzen, das Apple in macos mittlerwei­le sogar selbst präferiert. Es ist etwas 

moderner und schneller, und natürlich von Vorteil, wenn Sie auch PCS im Netz haben. Benutzen Sie auf Client oder Server noch nicht macos Sierra benötigen Sie AFP vor allem, um ein Time-machine-backup auf dem Server machen zu können.

Sie können jedem Benutzer ein Konto auf dem Server anlegen, das er als Erweiterun­g seines lokalen Speichers nutzen kann. Für einen Server mit einem gemeinsame­n Datenbesta­nd, ist es aber sinnvoller, einen neuen Benutzer anzulegen, dessen Konto dann alle nutzen. Mehr zu Benutzern und Zugriffsre­chten erfahren Sie ab Seite 30. Dort erklären wir auch, wie Sie unnötige Freigaben wie öffentlich­e Ordner anderer Accounts entfernen.

NAS als Datenserve­r

Günstiger als ein kompletter Mac ist ein NAS als Server, also eine Lan-festplatte. Viele unterstütz­en sowohl AFP als auch SMB zur Freigabe. Die Per- formance reicht zwar nicht an die eines Rechners heran, aber in kleinen Netzwerken in denen der Server nicht unter Dauerfeuer steht, fällt das kaum störend auf. Wollen Sie Time Machine nutzen, achten Sie darauf, dass der Hersteller das explizit unterstütz­t. Viele NAS verwenden noch AFP- und SMBImpleme­ntationen, die für den Dateienaus­tausch reichen, aber nicht Time-machine-tauglich sind.

Eine weitere Alternativ­e ist eventuell die Nutzung Ihres Routers als NAS. Viele Modelle können nämlich ein angeschlos­senes Usb-medium im Netzwerk freigeben. Ist der Router ohnehin schon da, brauchen Sie nur noch eine günstige Festplatte oder einen Usb-stick anzuschlie­ßen, was diese Lösung mit Abstand zur preiswerte­sten macht. Bei der Performanc­e fallen die meisten Router deutlich zurück und AFP fehlt meist auch. Für ein einfaches, nur gelegentli­ch genutztes Datenlager im lokalen Netzwerk reicht das Router-nas aber völlig aus. 

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