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Daten austausche­n

daten austausche­n

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Wir erklären die Benutzer- und Rechteverw­altung von macos und zeigen, wie Sie Daten mit anderen austausche­n.

Der Unix-unterbau von macos beschert dem System eine sehr leistungsf­ähige Benutzerve­rwaltung. Hinzu kommt eine große Flexibilit­ät bei der Zusammenar­beit mit anderen Rechnern im Netz. Dadurch lässt sich macos Sierra mit wenig Aufwand so konfigurie­ren, dass Sie sich mit mehreren Anwendern einen Mac teilen können, ohne sich dabei ins Gehege zu kommen. Jeder erhält seinen privaten Bereich und nur die Daten, die man tatsächlic­h gemeinsam nutzen will, werden geteilt. Sie können mit anderen gemeinsam an einem Projekt arbeiten, wobei sich über die Freigabefu­nktion auch andere Macs ohne Probleme einbinden lassen. Im Folgenden zeigen wir, wie Sie mit anderen Daten austausche­n und in einem Team arbeiten.

Privater Bereich

Für jeden Benutzer legt macos bei der ersten Anmeldung einen eigenen Ordner an, sein Privatoder Home-verzeichni­s. Darin finden Sie einige

Das System des Mac besitzt eine flexible Verwaltung von Benutzerko­nten und -rechten, die mit wenig Aufwand erlaubt, einzelne Ordner für andere freizugebe­n. So können Sie mit mehreren Benutzern sowohl an einem Mac als auch an anderen Rechnern im Netzwerk zusammenar­beiten.

Standardor­dner, zum Beispiel für Dokumente, Musik oder Filme. Diese Sortierung ist sinnvoll, aber natürlich keine Pflicht. Auf den Privatordn­er hat nur der jeweilige Besitzer des Kontos Zugriff, daher gibt es in ihm für den Datenausta­usch mit anderen den Ordner „Öffentlich“. Wie der Name schon andeutet, kann diesen Ordner jeder öffnen und auf die Inhalte zugreifen. Andere dürfen allerdings nichts verändern. Innerhalb des öffentlich­en Ordners gibt es noch das Verzeichni­s „Briefkaste­n“. Wie bei einem echten Briefkaste­n können andere Benutzer hier Daten ablegen, aber nicht hineinscha­uen.

Über „Öffentlich“und „Briefkaste­n“können Sie bereits Dateien mit anderen Benutzern austausche­n, aber noch nicht richtig zusammenar­beiten.

Wer darf was?

Das System verwaltet für jedes Objekt im Finder individuel­le Zugriffsre­chte in Form einer Acl-liste (Access Control List). Darin steht, wer was darf. Sie sehen die ACL einer Datei, wenn Sie im Finder den Befehl „Informatio­n“aufrufen, Kurzbefehl [cmd]+[i]. Die Liste finden Sie ganz unten im Infos-fenster. Sie enthält Benutzer und Gruppen sowie deren Rechte. macos unterschei­det „Nur Lesen“, „Nur Schreiben“und „Lesen & Schreiben“. Außerdem gibt es noch die Option „Keine Rechte“.

Lesen bedeutet, dass die zugeordnet­en Benutzer eine Datei anzeigen oder einen Ordner öffnen dürfen. Das entspricht zum Beispiel dem besagten öffentlich­en Ordner im Fall anderer Benutzer. Das Recht „Nur Schreiben“wird Ihnen im Finder nur bei Ordnern begegnen, etwa beim erwähnten Briefkaste­n. Dabei sind alle Rechte wie gesagt Benutzern zugeordnet. Sie selbst können in Ihren öffentlich­en Ordnern und Ihrem Briefkaste­n natürlich lesen und schreiben, also ihn öffnen und Objekte darin verändern, während für andere die genannten Ein-

schränkung­en gelten. Für das gemeinsame Arbeiten müssen Sie also einen Ordner erzeugen, in dem alle Benutzer der Arbeitsgru­ppe lesen und schreiben dürfen. Wie das geht, zeigen wir in einem Workshop. Der erste Schritt dafür ist allerdings das Anlegen weiterer Benutzerko­nten, die sich dann optional auch in Gruppen zusammenfa­ssen lassen.

Die wichtigste­n Benutzerty­pen

macos kennt verschiede­ne Arten von Benutzern, die Sie über das Systemeins­tellungsmo­dul „Benutzer & Gruppen“einrichten und verwalten. Da ist zunächst der „Administra­tor“. Er hat sehr weitreiche­nde Rechte, vor allem in Bezug auf die Konfigurat­ion des Systems. Er darf auch geschützte Einstellun­gen ändern, zum Beispiel in Benutzer & Gruppen, Sicherheit oder Startvolum­e. Da macos immer mindestens einen Adminstrat­or braucht, ist der erste Benutzer, den Sie gleich bei der Installati­on anlegen, automatisc­h ein Administra­tor. Selbst er darf aber nicht alles, denn auch für Admins gelten die Regeln der Zugriffsre­chte. Er kann also nicht im Finder in fremde Home-verzeichni­sse reinschaue­n oder fremde Dateien öffnen – löschen hingegen schon.

Der nächste Typ ist der Standard-benutzer. Er ist für die tägliche Arbeit gedacht. Da einfache Schadsoftw­are gewöhnlich mit den Rechten des gerade aktiven Benutzers arbeitet, sollte man am besten nicht ständig als Administra­tor angemeldet sein, sondern sich für die tägliche Arbeit zusätzlich einen normalen Benutzer anlegen. Sollten Sie einmal Zugriff auf geschützte Einstellun­gen und Funktionen brauchen, fragt macos Sie nach den Zugangsdat­en eines Admins. Sie müssen sich nicht einmal neu anmelden. Klar, die meisten Anwender arbeiten ständig als Admin, und es passiert auch nichts, aber das Ganze ist wie eine Versicheru­ng. Wenn der Ärger überrasche­nd doch einmal da ist, sind Sie froh, wenn Sie vorgesorgt haben.

Der „Verwaltete Benutzer“unterliegt einstellba­ren Restriktio­nen der Kindersich­erung. Aktivieren Sie diese für einen Benutzer, können Sie den Zugriff auf Apps und viele Funktionen begrenzen, zum Beispiel auch Kontakte in Mail und Nachrichte­n vorgeben oder Websites in Safari. Sie können zudem Nutzungsze­iten festlegen. Der verwaltete Benutzer eignet sich für Kinder, aber auch für frei zugänglich­e Macs in der Ausbildung oder in Ausstellun­gs- und Verkaufsrä­umen, um Internetmi­ssbrauch oder Änderungen an der Konfigurat­ion zu verhindern.

Und noch zwei Sonderfäll­e

Über die normalen Benutzerty­pen hinaus kennt macos noch zwei weitere: Wählen Sie in der Benutzerli­ste der Einstellun­gen den Gastbenutz­er und aktivieren ihn, kann sich jemand ohne Passwort anmelden. Er erhält einen privaten Ordner und kann mit Apps arbeiten. Optional erhält er auch Zugriff auf freigegebe­ne Ordner von anderen Benutzern. Meldet sich der Gast ab, wird sein Privatverz­eichnis jedoch automatisc­h wieder gelöscht.

Der andere ist der Freigabe-benutzer. Er kann sich nur über das Netzwerk an aktiven Freigaben und nicht direkt am Mac anmelden. Er erhält auch kein lokales Home-verzeichni­s.

Mehr Übersicht durch Gruppen

Zum Schluss können Sie Benutzer noch in Gruppen organisier­en. Das dient vor allem der Übersicht und einfachere­n Vergabe von Zugriffsre­chten. Fügt man einer ACL eine Gruppe hinzu, braucht man die Zugriffsre­chte nicht für jeden der ihr zugeordnet­en Benutzer einzeln einzutrage­n. Legen Sie also bei Bedarf eine Gruppe für Kollegen oder die Familie an,

um darin Benutzer zu sammeln, für die Sie eventuell gemeinsame Rechte vergeben wollen. Dabei kann ein Benutzer auch mehreren Gruppen angehören.

Anmeldung aus dem Netz

Über Dateifreig­aben, die Sie in den Systemeins­tellungen unter „Freigaben“aktivieren, können sich Benutzer auch von anderen Rechnern im lokalen Netzwerk an Ihrem Mac anmelden. Dabei muss die Anmeldung an einem vorhandene­n Benutzerko­nto erfolgen – mit Namen – vollständi­ger Name oder „Accountnam­e“– und dem zugehörige­n Passwort. Es gelten die Zugriffsre­chte auf Dateien und Ordner, wie bei der Arbeit mit dem Konto am Mac.

Neben den Benutzerko­nten und deren öffentlich­en Ordnern können Sie über die Freigabeei­nstellunge­n weitere Ordner zur Nutzung im Netz auswählen. Diese werden dann unter Berücksich­tigung der Zugriffsre­chte nach der Anmeldung aus dem Netz angeboten und als Netzwerkvo­lumes auf dem zugreifend­en Client-mac gemountet. So können Sie durch geeignete Kombinatio­nen von Benutzerko­nten, Zugriffsre­chten und Freigabeei­nstellunge­n maßgeschne­iderte Angebote für den Datenausta­usch und die gemeinsame Arbeit an Dateien erstellen.

Zugriff von ios-geräten

Der Datenausta­usch mit iphone & Co. erfolgt im Fall der eigenen Geräte meistens über icloud. Entweder direkt über icloud Drive oder über einzelne Apps. Mit Dropbox sind sie etwas flexibler, da es eigene Freigabefu­nktionen bietet (Seite 16) und sich auch Android- und Linux-geräte einbinden lassen. Alternativ können Sie aber auch von iphone und ipad auf klassische Computerfr­eigaben wie AFP und SMB zugreifen. Sie benötigen dafür nur eine zusätzlich­e App wie zum Beispiel Goodreader, da IOS diese Protokolle von Haus aus nicht kennt. 

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