Macs für Umsteiger
der richtige mac für windows-umsteiger
Wer auf den Mac wechseln möchte, findet hier schon mal den passenden Rechner.
Wer diese Ausgabe von Mac Life Wissen in Händen hält, hat den ersten Schritt zum Umstieg von Windows auf den Mac ja offenbar bereits vollzogen und weiß, dass er in Zukunft auf den Mac setzen will. Das Praktische am Umstieg auf den Mac ist ja, dass er keineswegs endgültig ist, denn auf allen halbwegs aktuellen Macs lässt sich per Bootcamp auch ein normales Windows installieren, von dem man wahlweise starten kann, alternativ lässt sich Windows parallel zu macos als Emulation betreiben. Geht der Versuch, auf macos umzusteigen, also schief, lässt sich die Apple Hardware problemlos mit Windows betreiben – ab Seite 50 haben wir diesem Thema einen eigenen Artikel gewidmet. Doch es lohnt sich absolut, auch auf macos als Betriebssystem umzustellen, denn Daten lassen sich leicht übernehmen, viele Programme gibt es auf beiden Systemen und Apples Betriebssystem hat ganz eigene Reize und Fähigkeiten.
Zu hohe Preise?
Wer als Windows-anwender auf den Mac schielt, wird sich vermutlich als Erstes am Preisniveau stören. Während im Windows-bereich Notebooks für meist weniger als 500 Euro die Verkaufscharts dominieren, fangen tragbare Macs erst jenseits der 1000 Euro an. Und auch bei den Desktop-macs muss man tief in die Tasche greifen, während dieses Genre bei den PCS keine allzu große Rolle spielt und wenn überhaupt von den aufgemotzten Gaming-pcs repräsentiert wird, für die es von Apple mangels guter Spieleauswahl keine Entsprechung gibt.
So gut man die Kritik an den hohen Preisen verstehen kann, so sehr muss man sie allerdings relativieren: Bei den Macs ist das Qualitätsniveau sehr hoch, und die Geräte sind dem gewerblichen Einsatz gewachsen – entsprechende Gegenstücke im Bereich der Windows-pcs sind auch nicht unbedingt günstiger zu haben. Und der Wertverlust bei Macs ist relativ gering, die Nutzungsdauer dagegen hoch, was die hohen Anschaffungspreise weiter relativiert.
Die Macbooks
Gleich drei Baureihen bietet Apple bei den Macbooks: Den günstigsten Einstieg bietet das schon etwas betagte Macbook Air mit seiner eigenwilligen Keilform. Bei Licht betrachtet ist die Leistung nicht mehr so ganz zeitgemäß, und beim kleinen Gerät ist die vom Besitzer nicht erweiterbare SSD wirklich winzig – 128 Gigabyte sind eigentlich eher bei iphones und
Für Umsteiger von Windows-pcs ist die Welt der Macs ein wenig ungewohnt und womöglich gar geheimnisvoll, denn Apple geht schon seit Jahrzehnten eigene Wege. Doch wer auf den Mac wechseln möchte, findet auch bei Apple auf jeden Fall den passenden Rechner.
ipads Standard. Sehr viel schneller sind die etwas teureren Macbooks zwar nicht, dafür sind sie aber winzig, lüfterlos und belasten das Gepäck kaum mehr als ein ipad. Eine echte Show sind natürlich die noch relativ neuen Macbook-pro-modelle, die bis auf das Einsteigermodell statt mit Funktionstasten mit der dynamisch per Software belegten Touchbar daherkommen. Dazu gibt es zeitgemäße Rechenleistung und brauchbare Ausstattung mit Speicher und Ssd-platz. Das Macbook Pro ist ein typisches AppleProdukt: sehr sexy, aber leider auch sehr teuer.
Zu welcher der drei Modellreihen man greift, ist also vor allem eine Frage des Geldbeutels – und wenn dieser weniger gut gefüllt ist, kommt nur ein gebrauchtes Macbook infrage.
Stationäre Macs
Dass bei Apple der Anteil der Desktop-rechner höher liegt als bei den Windows-pcs, hängt weniger mit dem Preis der Macbooks als vielmehr mit dem großen Erfolg der imac-baureihe zusammen. Die Idee, Rechner und Monitor (wieder) zu einer Einheit zu machen und damit auf Kosten der Erweiterbarkeit mit den einst so verbreiteten Steckkarten Platz und Kabel zu sparen, kommt bis heute prima an – sowohl im privaten als auch im geschäftlichen Bereich. Die Monitore der imacs sind nicht nur angenehm groß, sondern auch sehr hochwertig, und das Innenleben kann mit zeitgemäßer Leistung und solider Grafikleistung überzeugen. Mit guter Ausstattung gehen sie allerdings auch ins Geld.
Der Nachteil an den imacs ist die eher schlechte Erweiterbarkeit: Steckkarten gibt es nicht, die Festplatte lässt sich nur mit etwas Aufwand tauschen und bei den kleinen Modellen kann man nicht einmal den Arbeitsspeicher erweitern. Doch über USB- und Thunderbolt-anschlüsse sind vielerlei Erweiterungen natürlich extern möglich. Offenbar steht noch dieses Jahr eine neue imac-generation an, sodass es sich womöglich lohnen könnte, noch etwas Geduld beim Kauf zu haben. Als Apples Erfolgsmodell bekommt die imac-reihe jedenfalls etwas mehr Aufmerksamkeit als viele andere Mac-modelle.
Deutlich günstiger kommt man natürlich mit dem Mac mini davon, für den man Monitor, Tastatur und Maus zusätzlich erwerben muss. Das Einstiegsmodell zum Kampfpreis bietet nur eine eher geringe Rechenleistung, die größeren Modelle hingegen sind schon in Richtung vierstelliger Preise unterwegs. Doch die Minis machen immer dann eine gute Figur, wenn ein einfacher Rechner ausreicht, der dafür nicht viel Platz und Strom benötigt. Selbst als kleiner Server lassen sie sich dank relativ guter Plattenkapazität sinnvoll nutzen.
Eine Sonderrolle nimmt der Mac Pro ein, der mit seinen Xeon-prozessoren eher eine Workstation
Der Kauf eines Mac reißt zwar ein Loch ins Portemonnaie, doch dafür ist auch der Werterhalt beträchtlich.
als ein PC ist und eine sehr hohe Rechenleistung mit der Möglichkeit vereint, gleich zwei 4K-displays anzutreiben. Die Bauweise mit dem kleinen, tonnenförmigen Gehäuse ist sehr exotisch und funktionell. Das mag alles toll klingen, doch die Mac Pros sind nicht nur sehr teurer, sondern auch seit vielen Jahren ohne Überarbeitung geblieben und damit einfach nicht mehr attraktiv. Apple arbeitet zwar bereits an der nächsten Mac-pro-generation, hat aber gleichzeitig angekündigt, dieses Jahr nicht damit fertig zu werden – die aktuelle Generation kommt also nur in absoluten Spezialfällen in Betracht, und oft kann ein gut ausgestatteter imac dieselben Jobs übernehmen.
Schnittstellen und Erweiterungen
Immer für ein Experiment gut ist Apple beim Thema Schnittstellen für externe Geräte. Das jüngste Beispiel sind die Macbook Pros, die ausschließlich mit den sehr schnellen Thunderbolt-3-schnittstellen ausgestattet sind, die selbst vom Netzteil benutzt werden. Der Anschluss ist durch die Integration von USB-C sehr universell, dennoch benötigt man für viele Geräte vom Hdmi-monitor bis zum Gigabit-ethernet-kabel externe Adapter, die sich Apple traditionell gut bezahlen lässt. Die „kleinen“Macbooks setzen dagegen ausschließlich auf USB-C und wiederum auf Adapter, die anderen Macs auf mehrere Schnittstellen von USB 3 über HDMI bis hin zu Thunderbolt 2. Was für WindowsUmsteiger zunächst sehr verwirrend klingt, ist letztlich kein großes Problem, weil man die im Pc-bereich fast ausschließlich üblichen Usb-geräte direkt oder per Adapter immer anschließen kann.
Bei internen Erweiterungen sind Macs dagegen meist etwas beschränkter: Der Austausch von Festplatten und SSDS ist zumindest bei den DesktopGeräten zwar oft fummelig, aber noch machbar. Die mobilen Macs hingegen sind ähnlich wie iphones und ipads nicht sehr servicefreundlich und nutzen oft Klebestreifen für den Zusammenhalt – der Wechsel von Platten ist, sofern er überhaupt möglich ist, eine Sache für Spezialisten.
Ärgerlich für Umsteiger wie Mac-anhänger gleichermaßen ist, dass sich mittlerweile bei sehr vielen Macs der Arbeitsspeicher nicht mehr nachträglich erweitern lässt, sondern man mit der Ausstattung leben muss, mit der der Mac neu gekauft wurde. Bei Arbeitsspeicher und Festplattenkapazität zählt Apple nun wirklich nicht zu den günstigen Anbietern. Und bei vielen Macs sind maximal acht Gigabyte Arbeitsspeicher möglich, was für anspruchsvolle Aufgaben nicht viel ist. Das macos-system geht zwar sehr ökonomisch mit dem Speicher um, doch wer parallel mit mehreren Programmen oder großen Datenmengen arbeiten möchte, braucht einfach echten Speicher.
Weitere Kosten
Für das Betriebssystem macos verlangt Apple schon länger kein Geld mehr und bietet die Updates kostenlos über den hauseigenen App Store an. Hier zahlt es sich aus, dass Apple sein Geld primär über die Hardware und nicht über den Verkauf und die Aktualisierung von Software verdient. Und da Hardware und Betriebssystem aus einer Hand stammen, gibt es
auch keinen Stress mit nicht kompatiblen HardwareBestandteilen. Apple bemüht sich, auch ältere Macs kompatibel zum neuen System zu halten, doch nach einigen Jahren muss man damit rechnen, dass neue Systemversionen nicht mehr laufen. Bei Apple erscheinen neue macos-versionen mittlerweile jährlich im Herbst und während Microsoft eher dafür bekannt ist, Windows bei jedem Update revolutionieren zu wollen, fallen die Änderungen bei Apple meist kleiner aus – mit dem Vorteil, dass man sich sofort zurechtfindet.
Kosten für die icloud?
Natürlich setzt Apple auf seinen eigenen, sehr gut funktionierenden icloud-dienst, wenn es um Speicherung und Austausch von Daten geht. Die Integration ins System reicht sehr tief und wesentlich weiter, als es die Konkurrenz von Google, Dropbox und Co. könnte. Über die icloud lassen sich nicht nur Adressen, Termine und andere persönliche Daten zwischen Macs und ios-geräten synchron halten, sondern auch Dateien austauschen, Fotos synchronisieren oder Backups anfertigen. Doch wer all diese Dienste in Anspruch nehmen möchte, wird mit dem kostenlosen Fünf-gigabyteAccount nicht annähernd auskommen. Für mehr Platz verlangt Apple nach wie vor mehr Geld als viele andere Anbieter: 50 Gigabyte für 1 Euro pro Monat reichen für Backups und umfangreiche Fotosammlungen meist auch nicht, 200 Gigabyte schlagen dann schon mit 3 Euro und ein Terabyte mit 10 Euro zu Buche.
Gute Grundausstattung
Wie mittlerweile ja auch bei anderen Herstellern üblich, bringt macos eine ganze Reihe an Programmen mit, die man früher extra kaufen musste. Browser und Mail-client sind selbstverständlich, aber es gibt mit Time Machine auch eine sehr gute Backup-lösung und die Fotos-app verwaltet die Bilder nicht nur, sondern bietet auch einfache Bearbeitungsmöglichkeiten, die vielen wohl ausreichen werden.
Auch das iwork-paket mit der Textverarbeitung Pages, der Tabellenkalkulation Numbers und dem Präsentationsprogramm Keynote sind mittlerweile kostenlos. Alle drei lassen sich als Apples Antwort auf das Microsoft-office-paket verstehen und können auch dessen Dateiformate öffnen und erzeugen. Der Unterschied liegt in den gestalterischen Fähigkeiten, die bei iwork im Vordergrund stehen und nicht zuletzt mithilfe guter Vorlagen das Erzeugen von Dokumenten ermöglichen, die nicht gleich nach verstaubtem Büro aussehen. Im Gegenzug wird man bei anderen Office-paketen in den Tiefen der Menüs und Dialoge meistens etwas mehr Funktionen finden, die man in der Praxis allerdings eher nur in Einzelfällen gebrauchen kann. Und sogar die Musiksoftware Garageband gibt es bei macos nun kostenlos.
Wer alle Vorteile der icloud inklusiveFotomediathek und BackupMöglichkeiten nutzen möchte, muss tief in die Tasche greifen.