In fünf Schritten zum besseren Wlan-empfang
1. Der Standort
Stellt man einen Lautsprecher in einer Ecke eines Raums auf, kann man davon ausgehen, dass in den nebenan liegenden Zimmern die Musik leiser und in weiter entfernten Räumen womöglich gar nicht mehr zu hören sein wird. Ganz ähnlich verhält es sich mit dem Empfang von Wireless LAN. Entsprechend sollte ein Router an der zentralsten Stelle der Wohnung platziert sein – und dort nach Möglichkeit sogar an der Decke oder zumindest an einer offenen Stelle. Die meisten Signale eines Routers brechen spätestens nach 15 Metern ab, liegen Wände dazwischen, sogar deutlich früher. Dementsprechend können Dicke und sogar das verwendete Baumaterial einer Wand die Empfangsleistung merklich beeinträchtigen.
Und auch wenn es übertrieben anmutet: Hat ein Router bewegliche Antennen, sollten diese in unterschiedliche Richtungen zeigen, um möglichst verschiedene Bereiche abzudecken.
2. Die Frequenz
An diesem Punkt wird es moderat kompliziert. Neuere Router verfügen über zwei Frequenzbänder, welche die Daten übertragen. Es handelt sich dabei um ein 2,4-GHZ- sowie ein 5-Ghz-band. Während Letzteres eine schnellere Verbindung ermöglicht, ist beim 2,4-Ghz-band die Reichweite höher. Hier muss jeder für sich entscheiden, welche Variante ihm oder ihr wichtiger ist. Es hilft jedoch, beide auszuprobieren – umso mehr, da viele ältere Geräte noch den 2,4-Ghz-bereich verwenden. Wohnen Sie in einem Haus mit Nachbarn, die vornehmlich ältere Router benutzen, ist es ratsam, das höhere Frequenzband zu wählen. Geprüft werden sollte auch, ob Ihr Empfangsgerät, also Computer, Tablet oder Smartphone, modern genug für den höheren Bereich ist. Sollte dies nicht der Fall sein, sind Sie automatisch auf das niedrigere Band festgelegt. Beherrscht Ihr Gerät den Wlan-standard 802.11n, 802.11ac oder den neuen Ultra-high-speed-standard 802.11ad, ist es zum 5-GHZBereich kompatibel.
Wissen sollten Sie außerdem, dass es oft auf den richtig gewählten Kanal ankommt. Höhere Kanäle wie 9, 10, 11 und 13 können von Geräten wie Monitoren oder Mikrowellen gestört werden. Empfehlenswert ist daher die Wahl der Kanäle: 1, 6 oder – trotz des vorherigen Arguments – 11; dies sind die einzigen Kanäle, die sich bei der Nutzung nicht überlappen. Die Interferenzen mit anderen Geräten in Ihrem Haus minimieren Sie somit. Man kann sich das eigene Wlan-signal wie einen klaren Ton vorstellen, der sich durch das Rauschen, eine Art Verbindungsverkehr der anderen Wlan-nutzer, durchsetzen muss. Je mehr Rauschen, desto schwieriger ist es für das Signal durchzukommen.
3. Der Router
Den Router, den Ihnen Ihr Netzanbieter zur Verfügung stellt, sollten Sie so genau wie möglich unter die Lupe nehmen. Nicht selten werden mit Abschluss eines Netzanbietervertrags Geräte kostenlos geliefert, die zwar auf den ersten Blick in Ordnung sind und funktionieren, viel mehr aber auch nicht. Die leistungsstärkeren Produkte finden Sie in diesem Artikel. Sind Sie auf ein dauerhaft starkes und schnelles Internet angewiesen, sollten Sie hier nicht auf den Euro schauen. Bei steigenden Anforderungen ist es essenziell, dass das Ausgangsgerät mithalten kann. Sogenannte Dual-band-router, also solche, die sowohl auf dem 2,4-Ghz-band als auch auf dem 5-Ghz-band funken, sind eigentlich Pflicht. Gerade wenn Sie zusätzlich einen Repeater (siehe Punkt 4) verwenden. Denn jener halbiert die Bandbreite, wenn er auf derselben Frequenz funkt wie der Router. Steht ihm jedoch ein 5-Ghz-band zur Verfügung, kann er das entstehende eigene Teilnetz zur Wlan-erweiterung auf einem eigenen Band nutzen und so keine Qualitätseinbußen verursachen. Sollten Sie beides – Router und Repeater – verwenden, klappt dies am reibungslosesten, wenn beide Geräte von derselben Firma stammen.
4. Der Repeater
Um die Reichweite des Signals zu verstärken, gibt es im Wesentlichen zwei Methoden. Die erste ist ein sogenannter Repeater, der – wie der Name es schon andeutet – das Signal „wiederholt“und es so erweitert.
Eine zweite Möglichkeit ist die Nutzung eines PowerlineAdapters. Bei dieser Verstärkung des Signals verbinden Sie eine Art Sender sowohl mit dem Router als auch mit einer Steckdose. An der Stelle in der eigenen Wohnung, wo das Signal zu schwach ist, wird ein Empfänger ebenfalls an das Stromnetz angeschlossen und kann von dort das Signal per WLAN oder per Kabel an Geräte übermitteln. In diesem Fall werden die Frequenzbänder nicht belastet, sondern die häusliche Stromleitung für den Datentransport verwendet.
5. Die Verschlüsselung
Eine Verschlüsselung des eigenen WLANS erwirkt zwar nicht unbedingt eine Beschleunigung oder eine verbesserte Qualität der Verbindung, sinnvoll ist sie trotzdem. Zunächst führt sie dazu, dass ihr Funknetz sicherer vor Angriffen, aber auch vor Missbrauch ist. Lassen Sie es unvorsichtigerweise ungeschützt, können sich Nachbarn oder – schlimmer noch – Hacker einwählen. Bei den Sicherheitsoptionen sollten Sie dabei den Verschlüsselungsstandard WPA2 wählen, statt auf WPA oder WEP zu vertrauen.
Normalerweise gibt es bei jedem Router ein zugehöriges Passwort, welches Sie auf einem Aufkleber am Router finden. Dieses sollten Sie ändern und an einer sicheren Stelle notieren. Es ist Ihr Schlüssel zu Ihrer sicheren Verbindung, und Sie sollten ihn parat haben, wenn Sie zum Beispiel Gästen Zugang zu Ihrem Netzwerk gewähren wollen.
Die Wlan-verbindung bestimmen Sie in den Systemeinstellungen Ihres Mac im Kontrollfeld „Netzwerk“. Auf der Webseite https://campaigns.f-secure.com/router-checker/de_de/ können Sie herausfinden, ob Ihr Router schon mal unlauter angegriffen wurde. Mit einem Klick und einem schnellen Test wissen Sie mehr.