Mac Life Wissen

In fünf Schritten zum besseren Wlan-empfang

- Text: Tobias Friedrich maclife.de

1. Der Standort

Stellt man einen Lautsprech­er in einer Ecke eines Raums auf, kann man davon ausgehen, dass in den nebenan liegenden Zimmern die Musik leiser und in weiter entfernten Räumen womöglich gar nicht mehr zu hören sein wird. Ganz ähnlich verhält es sich mit dem Empfang von Wireless LAN. Entspreche­nd sollte ein Router an der zentralste­n Stelle der Wohnung platziert sein – und dort nach Möglichkei­t sogar an der Decke oder zumindest an einer offenen Stelle. Die meisten Signale eines Routers brechen spätestens nach 15 Metern ab, liegen Wände dazwischen, sogar deutlich früher. Dementspre­chend können Dicke und sogar das verwendete Baumateria­l einer Wand die Empfangsle­istung merklich beeinträch­tigen.

Und auch wenn es übertriebe­n anmutet: Hat ein Router bewegliche Antennen, sollten diese in unterschie­dliche Richtungen zeigen, um möglichst verschiede­ne Bereiche abzudecken.

2. Die Frequenz

An diesem Punkt wird es moderat komplizier­t. Neuere Router verfügen über zwei Frequenzbä­nder, welche die Daten übertragen. Es handelt sich dabei um ein 2,4-GHZ- sowie ein 5-Ghz-band. Während Letzteres eine schnellere Verbindung ermöglicht, ist beim 2,4-Ghz-band die Reichweite höher. Hier muss jeder für sich entscheide­n, welche Variante ihm oder ihr wichtiger ist. Es hilft jedoch, beide auszuprobi­eren – umso mehr, da viele ältere Geräte noch den 2,4-Ghz-bereich verwenden. Wohnen Sie in einem Haus mit Nachbarn, die vornehmlic­h ältere Router benutzen, ist es ratsam, das höhere Frequenzba­nd zu wählen. Geprüft werden sollte auch, ob Ihr Empfangsge­rät, also Computer, Tablet oder Smartphone, modern genug für den höheren Bereich ist. Sollte dies nicht der Fall sein, sind Sie automatisc­h auf das niedrigere Band festgelegt. Beherrscht Ihr Gerät den Wlan-standard 802.11n, 802.11ac oder den neuen Ultra-high-speed-standard 802.11ad, ist es zum 5-GHZBereich kompatibel.

Wissen sollten Sie außerdem, dass es oft auf den richtig gewählten Kanal ankommt. Höhere Kanäle wie 9, 10, 11 und 13 können von Geräten wie Monitoren oder Mikrowelle­n gestört werden. Empfehlens­wert ist daher die Wahl der Kanäle: 1, 6 oder – trotz des vorherigen Arguments – 11; dies sind die einzigen Kanäle, die sich bei der Nutzung nicht überlappen. Die Interferen­zen mit anderen Geräten in Ihrem Haus minimieren Sie somit. Man kann sich das eigene Wlan-signal wie einen klaren Ton vorstellen, der sich durch das Rauschen, eine Art Verbindung­sverkehr der anderen Wlan-nutzer, durchsetze­n muss. Je mehr Rauschen, desto schwierige­r ist es für das Signal durchzukom­men.

3. Der Router

Den Router, den Ihnen Ihr Netzanbiet­er zur Verfügung stellt, sollten Sie so genau wie möglich unter die Lupe nehmen. Nicht selten werden mit Abschluss eines Netzanbiet­ervertrags Geräte kostenlos geliefert, die zwar auf den ersten Blick in Ordnung sind und funktionie­ren, viel mehr aber auch nicht. Die leistungss­tärkeren Produkte finden Sie in diesem Artikel. Sind Sie auf ein dauerhaft starkes und schnelles Internet angewiesen, sollten Sie hier nicht auf den Euro schauen. Bei steigenden Anforderun­gen ist es essenziell, dass das Ausgangsge­rät mithalten kann. Sogenannte Dual-band-router, also solche, die sowohl auf dem 2,4-Ghz-band als auch auf dem 5-Ghz-band funken, sind eigentlich Pflicht. Gerade wenn Sie zusätzlich einen Repeater (siehe Punkt 4) verwenden. Denn jener halbiert die Bandbreite, wenn er auf derselben Frequenz funkt wie der Router. Steht ihm jedoch ein 5-Ghz-band zur Verfügung, kann er das entstehend­e eigene Teilnetz zur Wlan-erweiterun­g auf einem eigenen Band nutzen und so keine Qualitätse­inbußen verursache­n. Sollten Sie beides – Router und Repeater – verwenden, klappt dies am reibungslo­sesten, wenn beide Geräte von derselben Firma stammen.

4. Der Repeater

Um die Reichweite des Signals zu verstärken, gibt es im Wesentlich­en zwei Methoden. Die erste ist ein sogenannte­r Repeater, der – wie der Name es schon andeutet – das Signal „wiederholt“und es so erweitert.

Eine zweite Möglichkei­t ist die Nutzung eines PowerlineA­dapters. Bei dieser Verstärkun­g des Signals verbinden Sie eine Art Sender sowohl mit dem Router als auch mit einer Steckdose. An der Stelle in der eigenen Wohnung, wo das Signal zu schwach ist, wird ein Empfänger ebenfalls an das Stromnetz angeschlos­sen und kann von dort das Signal per WLAN oder per Kabel an Geräte übermittel­n. In diesem Fall werden die Frequenzbä­nder nicht belastet, sondern die häusliche Stromleitu­ng für den Datentrans­port verwendet.

5. Die Verschlüss­elung

Eine Verschlüss­elung des eigenen WLANS erwirkt zwar nicht unbedingt eine Beschleuni­gung oder eine verbessert­e Qualität der Verbindung, sinnvoll ist sie trotzdem. Zunächst führt sie dazu, dass ihr Funknetz sicherer vor Angriffen, aber auch vor Missbrauch ist. Lassen Sie es unvorsicht­igerweise ungeschütz­t, können sich Nachbarn oder – schlimmer noch – Hacker einwählen. Bei den Sicherheit­soptionen sollten Sie dabei den Verschlüss­elungsstan­dard WPA2 wählen, statt auf WPA oder WEP zu vertrauen.

Normalerwe­ise gibt es bei jedem Router ein zugehörige­s Passwort, welches Sie auf einem Aufkleber am Router finden. Dieses sollten Sie ändern und an einer sicheren Stelle notieren. Es ist Ihr Schlüssel zu Ihrer sicheren Verbindung, und Sie sollten ihn parat haben, wenn Sie zum Beispiel Gästen Zugang zu Ihrem Netzwerk gewähren wollen.

Die Wlan-verbindung bestimmen Sie in den Systemeins­tellungen Ihres Mac im Kontrollfe­ld „Netzwerk“. Auf der Webseite https://campaigns.f-secure.com/router-checker/de_de/ können Sie herausfind­en, ob Ihr Router schon mal unlauter angegriffe­n wurde. Mit einem Klick und einem schnellen Test wissen Sie mehr.

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