Große Kaufberatung
Leider fallen mit dem Erscheinen der neuen macos-version einige verbreitete Macs aus der Liste der unterstützten Geräte. Womöglich also Zeit für einen neuen Rechner – und wir sagen Ihnen, für welchen.
So finden Sie sicher den richtigen Mac für sich
Dieses Mal könnten wir wirklich reinfallen. Denn viele erwarten noch diesen Herbst neue Versionen respektive Nachfolger für gleich drei Mac-serien: Die Macbooks und Macbook Air sind mittlerweile überfällig, und viele erwarten neue Modelle. Das Gleiche gilt für den Mac mini, der schon seit einer halben Ewigkeit nicht mehr aktualisiert wurde und der dem Vernehmen nach ebenfalls zur Ablösung ansteht.
Es könnte also leider gut sein, dass dieser Artikel schon überholt ist, wenn Sie dieses Heft in Händen halten, weil bereits neue Geräte erschienen sind. Es könnte aber auch genauso gut sein, dass die Gerüchte mal wieder maßlos übertrieben sind, und nichts oder zumindest nicht so viel passiert wie angenommen. Und vielleicht hilft auch einfach unser Tipp, bei der Neuanschaffung eines Mac eine gewisse Gelassenheit an den Tag zu legen. Es gibt immer Gerüchte über neue Geräte, und das meist schon, wenn der Vorgänger gerade auf den Markt kommt. Aber wer immer nur wartet, kommt nie zu einem neuen Mac. Den vermeintlich idealen Zeitpunkt zum Kauf gibt es schlicht und ergreifend nicht.
Tragbarer Einstieg: Macbook
Da die Macbooks in der momentanen Form erst vor gut einem Jahr vorgestellt wurden, ist deren Ablösung ohnehin eher unwahrscheinlich.
Built to Order
Viele Extras finden sich nur als Sonderausstattungen im Apple Store, doch diese können auch Händler bei Apple ordern.
„Reise-display“mit 12-Zoll-diagonale, das zwar Retina-fähig ist, aber natürlich nicht viel Platz für Programme bietet. Die Core-m-prozessoren sind deutlich lahmer als ihre großen Brüder, aber so sparsam, dass die Rechner ganz ohne Lüfter auskommen.
Recht problematisch ist beim Macbook das Thema Anschlüsse: Das Gerät bietet nur einen einzigen Usb-c-anschluss, über den alles läuft: Ladegerät, Monitor, Ethernet und alle Peripheriegeräte buhlen um den einen Anschluss. Für vieles benötigt man daher Adapter und kleine Hubs, die es einem erlauben, mehr als ein Gerät anzuschließen und das Macbook gleichzeitig zu laden. Das geht nicht zuletzt ins Geld und kann, wenn man einige Optionen mitbestellt, zu Preisen deutlich jenseits der 2000 Euro führen – viel für ein Gerät, das eher ein mobiles Zweitgerät und weniger als Hauptrechner geeignet ist
Mobile Basis: Macbook Air
Im Zweifel kurz vor der Ablösung dürfte das Macbook Air sein, das ebenfalls eher eine Ergänzung zu einem Mac auf dem Schreibtisch ist. Beim ersten Erscheinen waren die sehr leichten, keilförmigen Rechner noch eine kleine Sensation, und gegenüber den Macbooks haben sie das etwas größere, allerdings nicht Retina-fähige Display, auf dem man zumindest etwas mehr Platz für Programme hat. Preislich ist das Macbook Air Apples günstigstes Notebook, ist aber auch nur mit relativ kleiner Speicherausstattung erhältlich, zudem ist es deutlich langsamer als die Macbooks, weil es eher veraltete Versionen der Intel-chips einsetzt. Für einen Zweitrechner mag das reichen, doch wer das Macbook Air als Hauptrechner verwenden will, sollte auf jeden Fall die 180 Euro Aufpreis für den flotteren i7-prozessor investieren. Immerhin bringt das Air noch die „traditionellen“USB-3- und Thunderbolt-2-schnittstellen sowie einen Steckplatz für Sd-karten mit, der sich übrigens auch für eine Erweiterung des Massenspeichers nutzen lässt.
Arbeiten mobil: Macbook Pro
Traditionell ist das Macbook Pro, dessen Test Sie gleich im Anschluss finden, als kompletter Arbeitsplatzrechner mit möglichst allen Features zum Mitnehmen gedacht. Die aktuellen Modelle gibt es mit 13 und 15 Zoll großem Retina-display. Der Clou ist natürlich die Touchbar, die mit kontextsensitiven Inhalten die Funktionstasten ersetzt. Das kleinste 13-Zoll-modell verzichtet auf dieses Feature, doch ist dessen Prozessor auch deutlich lahmer, sodass sich die Preisersparnis von 250 bis 500 Euro je nach Ausstattung kaum lohnt. Es ist wahlweise auch mit Touchbar erhältlich, wofür
Angebote Bei manchen Konfigurationen unterbieten sich Händler gern im Preis, so dass es günstiger sein kann, den Mac eine Nummer größer zu kaufen
dann aber schon runde 2000 Euro fällig sind. Einen separaten Radeon-grafikchip – interessant für Freunde von schneller 3D-grafik – bekommt man im kleinen Macbook Pro allerdings grundsätzlich nicht. Überhaupt ist die Frage, ob das 13-Zoll-display groß genug ist, um einen Arbeitsplatzrechner abzugeben, oder ob man dazu gleich einen externen Monitor anschließen möchte. Beim 15-Zoller reicht der Platz schon eher, doch dafür gehen die Preise mit mindestens 2800 Euro auch gleich in sportliche Höhen.
Ziemlich lästig ist allerdings, dass Apple bei den Anschlüssen ausschließlich auf Thunderbolt 3 (Usb-c-kompatibel) setzt und man damit wohl wie beim Macbook für beinahe alle vorhandenen Geräte Adapter kaufen und nutzen muss, was die Kosten abermals in die Höhe treibt. Auch die Speicherausstattung mit maximal 16 Gigabyte – selbst die kosten beim 13-Zoller schon Aufpreis – ist für ein „Pro“-gerät eher mager, und auch die Größe des Massenspeichers ist für manche Aufgaben knapp, denn externe Festplatten machen die Mobilität wieder zunichte. Ein voll ausgestattetes, großes Macbook Pro mit einem Sack voller Thunderbolt-adapter kann leicht über 4000 Euro kosten. Das reicht auch für imac und Macbook Air zusammen.
Vernunftlösung: imac
Da ist es deutlich billiger, auf stationäre Rechner zurückzugreifen. Für viele sind die imacs die idealen Arbeitsplatzrechner: Alles ist in einem Gehäuse untergebracht, das nicht größer ist, als es ein Monitor allein auch wäre – und die Displays der imacs sind ziemlich gut. Oft reicht ein einzelnes Stromkabel, wenn Netzwerk, Drucker, Tastatur und Maus drahtlos erreichbar sind, sodass sich die imacs perfekt auf einem aufgeräumten Schreibtisch machen. Den imac gibt es in zwei Bildschirmgrößen, nämlich mit 21,5und großzügiger 27-Zoll-bilddiagonale. Die kleine Version gibt es sowohl mit als auch ohne Retinadisplay, die große hingegen nur mit der sehr empfehlenswerten feineren Auflösung.
Sehr nervig an der kleinen Variante ist, dass auch hier der Arbeitsspeicher nicht selbst aufgerüstet werden kann, wohingegen bei den 27-Zoll-geräten DIMMS eingesteckt werden können. Das ist umso unglücklicher, als man nicht für jede Aufgabe gleich einen riesigen Bildschirm braucht und die kleinen imacs durchaus eine sehr brauchbare Rechenleistung besitzen. Die großen imacs reißen dagegen mit über 2000 Euro immer ein ordentliches Loch ins Portemonnaie. Dennoch sind gerade sie sehr gut als Arbeitsplatzrechner geeignet – dass sich der Speicher aufrüsten lässt, heißt im Endeffekt, dass der Rechner in Grenzen mitwachsen kann.
Grenzenlos: imac Pro
Die normalen imacs bieten schon sehr hohe Rechenleistungen, vor allem dann, wenn man sie gegen Aufpreis mit i7-prozessor bestellt. Doch die imac-promodelle – siehe auch den Test ab Seite 70 – sind ein ganz anderes Kaliber: Ausgestattet mit Xeonw-prozessoren mit acht bis achtzehn (!) Kernen, sehr viel Arbeitsspeicher und Ssd-plattenplatz sowie deutlich leistungsfähigeren Anschlüssen nach außen sind die tiefgrau eloxierten imac Pros viel kompromissloser auf Höchstleistung ausgelegt als ihre zahmen, silbernen Pendants. Dafür zeigen allerdings auch die Preisschilder ganz andere Zahlen: Die kleinste Version kostet bereits 5500 Euro, doch die Preise reichen bis über 15 000 Euro und
zeigen spätestens damit, dass sich diese Macs ganz klar an professionelle Anwender richten, die extrem rechenintensive Aufgaben verrichten müssen.
Sieht alt aus: Mac Pro
Theoretisch zielt der Mac Pro auf die gleiche Zielgruppe wie der imac Pro. Er bietet eine hohe Rechenleistung mit den im Pc-bereich eher in Servern gebräuchlichen Xeon-prozessoren mit bis zu acht Kernen. Dazu kommen gleich zwei Grafikprozessoren für zwei 4K-displays und ein schneller Ssd-speicher. Das bringt Apple in einem ungewöhnlich kleinen, tonnenförmigen Gehäuse unter, in dem außer Hauptspeicher nichts erweitert werden kann. Für Erweiterungen sind externe Geräte mit USB-3- oder Thunderbolt-2-anschluss zuständig.
So reizvoll der Mac Pro immer noch ist, so sehr ist das 2013 vorgestellte Gerät mittlerweile in die Jahre gekommen. Dass Apple es selbst nach der Vorstellung der deutlich leistungsfähigeren imacpro-modelle noch im Programm behält, ist wohl vor allem als Signal an die Kundschaft zu verstehen, dass man den Markt der professionellen und leistungshungrigen Anwender ernst nimmt, um ihnen auch zukünftig Lösungen zu bieten. Vom aktuellen, aber nicht mehr zeitgemäßen Mac Pro sollte man da eher die Finger lassen.
Zu brav: Mac mini
Der Mac mini ist neben dem Macbook Air der zweite Ablösungskandidat, denn das aktuelle Modell stammt bereits von 2014. Gedacht ist er als kleines Kraftpaket, das in einem sehr kompakten Gehäuse, das kaum größer ist als eine externe Festplatte, eine zum Arbeiten ausreichende Rechenleistung unterbringt. Per HDMI wird er an einen Monitor oder Fernseher angeschlossen und per USB und Thunderbolt 2 mit externen Geräten wie Druckern oder Platten verkabelt. Tastatur und Maus müssen beim Mac mini extra erworben werden, was immerhin die Wahl lässt, auch auf fremde Hersteller zurückzugreifen. Wie bei fast allen aktuellen Macs haben die Macmini-modelle den Haken, dass der Arbeitsspeicher nicht selbst erweitert werden kann, sondern bereits beim Kauf passend gewählt werden muss – und die 8 Gigabyte RAM, die Apple hier maximal offeriert, sind nicht eben viel.
Gedacht sind die minis als genügsame, kompakte Arbeitsmaschinen, die einen prima Zuspieler für Fernseher und Musikanlagen abgeben oder auch einen Server für kleine Arbeitsgruppen spielen können. Grafik- und Prozessorleistung taugen nicht unbedingt für aktuelle Games, reichen aber für normale Bedürfnisse aus.
Apple bietet bislang eine eher kärgliche, aber dafür preisgünstige Version für 570 Euro und außerdem zwei etwas leistungsfähigere Varianten, die dafür aber schon um die 1000 Euro liegen. Die größte Version ist dafür aber mit ihrem Fusion Drive schon relativ flott.