Fotos bearbeiten
Schnelle Optimierung von Bildern. So holen Sie mit Bordmitteln einfach mehr aus Ihren Fotos heraus
Zwar schießen moderne Kameras ihre Bilder meist in hoher Qualität, doch bei vielen Fotos lässt sich dann doch noch eine deutliche Verbesserung erreichen. Und der Aufwand dafür ist eigentlich kaum der Rede wert. Wir zeigen Ihnen, wie Sie mit dem Fotosprogramm schnell Ihre Bilder bearbeiten können.
Zwar werden dank der Smartphones viel mehr Bilder als je zuvor geschossen, doch gleichzeitig werden wohl weniger als je zuvor nach der Aufnahme am Rechner aufbereitet. Moderne Kameras machen natürlich weniger Fehler bei der Aufnahme, und der Fotograf sieht das Bild ja auch live im Sucher oder auf dem Display, kann also offensichtliche Fehler gleich in Form einer neuen Aufnahme korrigieren. Doch all die automatischen Korrekturen in der Kamera müssen universell auf alle Aufnahmesituationen passen, was oft genug heißt, dass es eben auch noch ein bisschen besser gehen würde.
Natürlich ist Bildbearbeitung ein dehnbarer Begriff. In den meisten Fällen ist damit vor allem die Korrektur kleiner Aufnahmefehler wie einer leicht gekippten Kamera oder einem falschen
Weißabgleich gemeint. Dreht man etwas an den Reglern für die Tonwertverteilung und die Farben, lassen sich viele Bilder deutlich aufpeppen. All das läuft noch unter dem Begriff der sanften Korrekturen, aber bei Schwarz-weiß-wandlungen oder Kunstfiltern beginnen dann schon die Bildmanipulationen. Während die zuvor genannten Dinge noch recht gut mit Apples Fotos-programm zu machen sind, benötigt man für regelrechte Bildmontagen, Ebenenmanipulationen und dergleichen schon ein ausgewiesenes Bildbearbeitungsprogramm wie Adobe Photoshop.
Drehen und Bildausschnitt
Vor allem anderen sollte man sich um den richtigen Bildausschnitt und eine eventuell nötige Drehung des Bildes kümmern. Falls noch nicht geschehen, klickt man zunächst auf das Symbol zum Bearbeiten und wählt dann den Punkt „Beschneiden“. Zum Drehen gibt es eine kleine Winkelskala und sobald man hier Hand anlegt, werden Hilfslinien über das Bild eingeblendet. Am besten sucht man sich eine horizontale oder vertikale Linie in der Bildmitte, um diese gerade an den Hilfslinien auszurichten.
Beim Beschneiden hilft ein kleines Menü, das gewünschte Bildseitenverhältnis einzustellen. Wenn man das Bild später drucken oder auf einer Website verwenden möchte, auf der ein festes Seitenverhältnis vorgegeben ist, ist es besser, diese Anpassung selbst vorzunehmen, bevor es automatisch passiert.
Belichtung und Farbe
Als Nächstes sind Tonwertverteilung und Farbe dran. Der „Zauberstab“kümmert sich auf Wunsch
darum, Belichtung und Tonwertverteilung so anzupassen, dass das Histogramm einigermaßen ausgeglichen ist. Bei formal richtig belichteten Bildern wird der Zauberstab nur wenig ändern. Wer etwas mehr Einfluss nehmen möchte, klickt auf das Reglersymbol. Zunächst sieht man hier nur die drei Bereiche Licht, Farbe und Schwarzweiß, und man darf die gewünschte Abstimmung in einer Leiste mit Vorschaubildern auswählen. Oft ist der Auto-knopf nützlich dabei, eine gute Ausgangsbasis zu finden. Das größere Dreieck öffnet detaillierte Regler für jeden Bereich, die sehr feinfühlige Kontrollmöglichkeiten vor allem im Licht-bereich bieten. Hier sieht man auch, was Zauberstab oder Auto-knopf geändert haben. Das eigenhändige Justieren erfolgt „auf Sicht“, wobei das Histogramm die Änderungen zusätzlich sichtbar macht.
Anpassungen hinzufügen
Neben dem Wort „Anpassungen“findet sich der „Hinzufügen“-knopf. Hierüber kann man vor allem Detailkorrekturen für die Schärfung hinzufügen, die der App unter IOS übrigens fehlen. „Störungen reduzieren“lässt sich einigermaßen gut zur Rauschunterdrückung gebrauchen. Unter „Erweitert“finden sich auch Möglichkeiten zur Korrektur des Weißabgleichs und für detaillierte Tonwertkorrekturen, die auf Wunsch sogar auf einzelne Farbkanäle begrenzt werden können – hier sollte man aber halbwegs wissen, was man tut.
Filter und Störungen
Das Farbfiltersymbol führt zu den mitgelieferten Filtern des Fotos-programms. Letztlich ist die Auswahl hier nicht besonders groß und beschränkt sich auf
Schwarz-weiß-wandlungen und einige Farbfilter für Effekte wie Sofortbilder. Wenn die Effekte passen, mag man sie benutzen, ansonsten lassen sich alle Effekte auch mit den Reglern manuell erreichen.
Unter „Retuschieren“kann man Flecken aller Art aus den Bildern entfernen – das Pflastersymbol trifft es schon ganz gut. Dafür wird das Kopierstempel-prinzip genutzt. Man wählt mit gedrückter Wahltaste einen Ausschnitt, aus dem heraus Bereiche kopiert werden sollen, und bestimmt außerdem die Größe des Stempels mit dem Schieberegler. Dann kann man mit dem Stempel über das störende Bilddetail gehen und es damit entfernen. Kleinere Helligkeits- und Farbkorrekturen macht Fotos dabei automatisch. Nicht immer gelingt die Korrektur beim ersten Mal, ein häufiger Gebrauch der Undofunktion ist hier fast obligatorisch.
Weitere Möglichkeiten
Über den Bereich „Erweiterungen“können sich externe Programme wie Filter in Fotos einklinken. Dazu wird der momentane Bearbeitungsstand in eine neue Bilddatei geschrieben, die übergeben und dann automatisch wieder importiert wird. Auf dem Mac gibt es allerdings eher wenige Erweiterungen für Fotos, IOS ist da deutlich besser bestückt.
Eine Erweiterung, die es aber auf beiden Plattformen ab Werk gibt, ist „Markup“. Damit darf man Bilder mit Linien, geometrischen Formen oder Texten übermalen. Dafür gibt es eine Reihe von Anwendungsmöglichkeiten, von Anmerkungen für den Empfänger bis hin zu Copyright-hinweisen im Bild. Was noch fehlt, ist die Möglichkeit, Bilder zur Bearbeitung an externe Programme zu übergeben, doch hier soll High Sierra für Abhilfe sorgen.