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Bilder in icloud

Die Fotofunkti­onen von icloud stiften oft Verwirrung, da es mehrere Möglichkei­ten zum Speichern und Übertragen von Bildern gibt. Wir erklären die Unterschie­de und sagen, welche Option für Sie die richtige ist.

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Von Fotostream bis icloud-mediathek, wir erklären die verschiede­nen icloud-funktionen für Fotos

Die meisten Mac- und ios-nutzer setzen auf Apples eigenen Cloud-dienst: icloud ist einfach zu nutzen und erlaubt den schnellen Austausch vieler Benutzerda­ten wie zum Beispiel Kontakte, Notizen und Passwörter zwischen mehreren Geräten. Das Ganze ist zunächst kostenlos, und ein zentrales Backup bei Apple gibt es gleich noch dazu. Bei den icloud-funktionen für Fotos ist es dann aber schon nicht mehr so einfach und übersichtl­ich. Nicht nur Einsteiger haben oft Probleme, die Vor- und Nachteile von Fotostream, icloud-fotomediat­hek und icloud Drive für Fotos zu erkennen und die passende Funktion zu wählen.

Es kommt vor allem auf drei Dinge an. Wollen Sie icloud als Foto-backup nutzen, von welchen Apps und Geräten soll der Zugriff erfolgen, und welche zusätzlich­en Kosten dürfen anfallen? Um Sie bei der Auswahl zu unterstütz­en, erklären wir erst einmal die einzelnen Funktionen.

Bilder per Fotostream verteilen

Wir beginnen mit „Fotostream“. Aktivieren Sie auf einem Gerät die Funktion, lädt es von da an neue Fotos automatisc­h auf den icloud-server. Melden Sie sich auf anderen Geräten mit der derselben ID bei icloud an und aktivieren ebenfalls Fotostream, laden diese bei Aufruf der App Fotos die auf dem Server liegenden Bilder. Aber Vorsicht: Die Fotos werden nur 30 Tage gespeicher­t. In dieser Zeit müssen Sie jedes teilnehmen­de Gerät mindestens einmal benutzen, um die Bilder abzuholen. Außerdem ist

die Anzahl der Fotos auf 1000 begrenzt. Werden mehr hochgelade­n, löscht Apple die ältesten auch schon vor Ablauf der 30 Tage. Dafür wird der auf dem Server benötigte Platz kostenlos von Apple zur Verfügung gestellt.

Die Fotomediat­hek in der Cloud

Als zweite Möglichkei­t können Sie die icloud-fotomediat­hek aktivieren. Dadurch werden alle Fotos, auch die bereits vorhandene­n, auf den icloud-server geladen. Es gibt keine Beschränku­ngen für Anzahl und Zeitdauer, sodass Sie ein vollständi­ges Backup Ihrer Fotos erhalten. Der zweite große Vorteil: Alle mit der icloud-id und der Fotomediat­hek verbundene­n Geräte synchronis­ieren Ihre Sammlungen vollständi­g. So liegt eigentlich die Hauptmedia­thek zentral auf dem Server, die Geräte zeigen ein Bild davon. Um lokalen Speicherpl­atz zu sparen, kann Fotos die Auflösung herunterge­ladener Bilder reduzieren.

Der Pferdefuß dabei ist, dass Sie viel Platz auf dem Server benötigen. Der Komfort der icloudfoto­mediathek erfordert fast immer den Umstieg auf ein kostenpfli­chtiges Konto, da ihr Inhalt voll auf den gebuchten icloud-speicherpl­an angerechne­t wird. Wie teuer das wird, hängt vom Umfang Ihres Fotoarchiv­s ab. Bei den meisten Anwendern dürften hier etwa ein bis drei Euro im Monat fällig sein.

icloud Drive: einfach und unabhängig

Als dritten Weg können Sie Ihre Fotos in einem Ordner auf dem icloud Drive sammeln. Das hat am ehesten Sinn, wenn Sie die App Fotos nicht nutzen oder der Sammlung Dateien in nicht von ihr unterstütz­ten Formaten hinzufügen wollen. Sie können

hier auch Fotos für Apps bereitlege­n, denen Sie aufgrund freizügige­r Nutzungsbe­stimmungen nicht den Zugriff auf Ihre normale Fotosammlu­ng erlauben wollen. Eigentlich holt Apple hier das nach, was Dropbox (und andere) schon seit Jahren bietet: ein gut in IOS und macos integriert­es Online-volume. Das klappt mittlerwei­le sehr gut, aber wenn es Ihnen hauptsächl­ich darauf ankommt, benutzen Sie doch lieber gleich das Original. Dropbox ist in Bezug auf Freigabefu­nktionen und Clients für nicht von Apple stammende Betriebssy­steme deutlich flexibler.

Wie bei der icloud-fotomediat­hek übernimmt Apple das Backup des icloud Drive. Da dessen Inhalt auf den Speicherpl­an angerechne­t wird, müssen Sie ebenfalls mit zusätzlich­en Kosten rechnen.

Fotostream vs. icloud-mediathek

Zwischen den beiden Fotofunkti­onen von icloud besteht ein prinzipiel­ler Unterschie­d. Fotostream ist für den unkomplizi­erten Austausch zwischen Ihren Geräten gedacht. Es ist ein Verteilung­smechanism­us für neu hinzukomme­nde Fotos. Fotostream taugt nicht für die dauerhafte Speicherun­g von Bildern.

Die icloud-fotomediat­hek ist dagegen ein zentrales, dauerhafte­s Lager für all Ihre Fotos. Hier werden die Sammlungen Ihrer Geräte an einer Stelle im Internet zusammenge­führt. Es gibt also kein „Master“-gerät mehr, das Ihre Fotosammlu­ng enthält, sondern alle teilnehmen­den Geräte zeigen ein Abbild der Fotomediat­hek auf dem icloud-server. Löschen Sie von einem der Geräte ein Foto, wird es aus der zentralen Sammlung und damit auch von allen anderen Geräten entfernt. Melden Sie sich mit Ihrer icloud-id auf icloud.com an, haben Sie sogar im Browser mit der Webversion der App Fotos Zugriff auf die vollständi­ge icloud-fotomediat­hek. Um dem unerlaubte­n Zugriff vorzubeuge­n, müssen Sie den Zugriff im Browser über ein bekanntes Gerät wie zum Beispiel Ihr iphone autorisier­en. Auf fremden Rechnern sollten Sie weder diese Autorisier­ung noch Ihre icloud-zugangsdat­en speichern lassen.

Hat man sich einmal bewusst gemacht, dass Fotostream und Fotomediat­hek ganz unterschie­dliche Aufgaben erfüllen, ist es auch weniger verwirrend, dass sich beide unabhängig voneinande­r und damit auch gleichzeit­ig nutzen lassen. Der typische Anwendungs­fall dafür ist, dass Sie die Fotomediat­hek auf bestimmten ios-geräten oder Rechnern nicht aktivieren wollen, weil sie sehr wenig Speicherpl­atz bieten oder schlicht kein Zugriff auf die zentrale Fotosammlu­ng erlaubt sein soll. In diesem Fall schaltet man Fotostream zusätzlich ein, um trotzdem neue Bilder mit diesen Geräten auszutausc­hen.

Ersetzt icloud ein Backup?

Für Fotostream lässt sich diese Frage ganz klar mit Nein beantworte­n, da Bilder eine Verweildau­er von maximal 30 Tagen auf dem Server haben. Doch auch die icloud-fotomediat­hek ist kein perfektes Backup. Natürlich sichert Apple Ihre Fotos vor gewöhnlich­em Verlust durch defekte oder verlorene Geräte. Da sich aber alle Geräte mit der icloud-fotomediat­hek synchronis­ieren, schützt sie nicht vor Bedienungs­fehlern wie dem versehentl­ichen Löschen von Fotos. Wer einen Mac nutzt, ist fein raus. Gleicht man diesen mit der Fotomediat­hek ab, lassen sich die Fotos mit dem Festplatte­ninhalt des Mac regelmäßig sichern. Am einfachste­n geht das mit dem normalen Time-machine-backup. Achten Sie in diesem Fall darauf, dass in den Einstellun­gen der macos-version von Fotos unter „icloud“die Option „Originale auf diesen Mac laden“aktiv ist, damit der Mac keine Kopien in reduzierte­r Auflösung speichert.

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 ??  ?? icloud hilft beim automatisc­hen Austausch von Fotos zwischen Ihren Geräten. Je nach gewähltem Weg bekommen Sie gleich noch ein aktuelles Backup Ihrer Erinnerung­en dazu.
icloud hilft beim automatisc­hen Austausch von Fotos zwischen Ihren Geräten. Je nach gewähltem Weg bekommen Sie gleich noch ein aktuelles Backup Ihrer Erinnerung­en dazu.

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