„Die spannendste Frage bei künstlicher Intelligenz:
Was macht das Menschsein aus?“
Blick in die Zukunft Eine Maschine nach menschlichem Ebenbild – dieser ewige Forscher- und Tüftlertraum rückt dank künstlicher Intelligenz näher. Auch deshalb beschäftigen sich viele aktuelle Werke mit dem Thema und stellen dabei die spannende Frage: Was sagt unser Umgang mit künstlichen Wesen über uns Menschen aus? In Nobelpreisträger Kazuo Ishiguros Roman „Klara und die Sonne“(Blessing, 24 Euro) ist die Erzählerin ein Androiden-Mädchen, das der einsamen Josie eine treue Freundin sein soll – und deren Erwartungen an die Menschen nicht erfüllt werden. Im Film „The Trouble with Being Born“
(Bild 1, bald im Kino) von Sandra Wollner lebt ein Mann mit der Nachbildung seiner vor zehn Jahren verschwundenen Tochter – was bald verstörende Züge annimmt. Maria Schrader geht in ihrem neuen Film „Ich bin dein
Mensch“(Bild 2, voraussichtlich ab 17. 6. im Kino) das
Thema leichter an: Eine Frau testet den Prototypen eines Androiden, der als perfekter Beziehungspartner auf den Markt kommen soll, aber noch Macken hat. Und die Künstlerin Louisa Clement hat Puppen nach ihrem Ebenbild bauen lassen und sie mit Informationen über sich selbst gefüttert. Die Doppelgängerinnen können mit anderen interagieren, lernen – und sich so von ihrer Schöpferin emanzipieren. Clements Ausstellung „Double Blind“
(Bild 3) läuft von 15. 5. bis 11. 7. in der Kunsthalle Gießen.