HEINER IN LOVE
Es gibt viele Gründe, warum ich meinen Beruf liebe. Einer davon ist, dass ich durch ihn Menschen wie Senta Berger etwas näher kennenlernen darf. Was heißt etwas näher?! Streng genommen waren wir uns verdammt nah. Ja, ich kann sagen, ich habe mir mit Senta Berger ein Bett geteilt. Welcher Mann kann das schon von sich behaupten? Ich meine, außer meinem Freund Michael Verhoeven?! Und wie viele Männer würden das gern von sich behaupten?! Neben der Frau im Bett gelegen zu haben, die so herrlich viele, teilweise auch gegensätzliche Attribute in sich vereint. Schön, unnahbar, warmherzig, selbstsicher, klug, sensibel, brillant, schüchtern, geradlinig und humorvoll. Nein – ich habe sexy nicht vergessen. Nur nicht erwähnt, weil ich weiß, dass sie es nicht gut finden würde. Und weil ich zu viel Respekt vor ihr habe. Aber verdammt, natürlich ist sie es. Was heißt, sie ist es – für sie hätte dieses Wort erfunden werden müssen. Mein Vater hat ja immer behauptet, ich sei nur Schauspieler geworden, weil ich hübsche Frauen kennenlernen wollte. Das ist natürlich Unsinn. Aber wäre dies mein Ansinnen gewesen – also wirklich nur angenommen –, hätte ich an dem Tag, an dem ich Senta kennenlernen durfte, den Zenit erreicht. Und an dem Tag, an dem wir uns das Bett teilten, meinen ganz persönlichen „Achttausender“bestiegen. Ohne Sauerstoff. Okay, es stand ein komplettes Filmteam um uns herum, was die Sache etwas unromantischer gestaltete, als ich es mir vielleicht in meiner Jugend in meinen allerkühnsten Träumen hätte ausmalen wollen. Aber was soll’s!? Ich kann mit Fug und Recht behaupten: Ich war mit Senta Berger in der Kiste. Und es hat Spaß gemacht. Wie schon gesagt, ich liebe meinen Beruf.