BERÜHRUNGSPUNKTE
Die erfolgreiche Schmuckdesignerin Valérie Messika ist viel auf Reisen. Warum ihr Herz Frankreich gehört und es sie an den Nordpol zieht
Schmuckdesignerin Valérie Messika über Frankreich und den Nordpol
Wohin ging Ihre letzte Reise? Ich war geschäftlich in Dubai. Eine tolle Erfahrung, auch weil meine Kinder dabei waren. Ein TV-Team hat uns auf der Reise begleitet. Wir haben mitten in der Wüste übernachtet, sind auf Kamelen geritten und haben die Altstadt erkundet, ein echtes Abenteuer! Auto, Flugzeug, Zug – wie verreisen Sie am liebsten und warum? Ganz klar mit dem Flugzeug, das ist einfach, schnell und komfortabel. Von welchem Hotel träumen Sie noch heute? Vom unglaublichen „Amangiri Resort“in Canyon Point an der Grenze zwischen Utah und Arizona. Es ist traumhaft schön eingebettet in die dramatische Wüstenlandschaft, in the middle of nowhere. Das Licht und die Ruhe sind in perfekter Harmonie. Für mich ist das einer der schönsten Orte der Welt. Welches Land hat Ihnen den Kopf verdreht? Frankreich, aus vielerlei Gründen. Einer davon ist unser legendäres Savoir-faire in Sachen Luxus. Ich habe immer in Paris gelebt, reise sehr viel und komme immer wieder gerne zurück. Paris ist meine Heimat, eine unerschöp iche Quelle der Inspiration. Ich liebe die Atmosphäre und Kreativität dieser Stadt, sie sind weltweit einzigartig. Kunst, Genuss, Haute Couture … – wo gibt es das sonst? Wo hatten Sie ein kulinarisches Aha-Erlebnis? In Dubai besuchten wir das Restaurant „Ninive“, und dort habe ich zum ersten Mal Zimt-Pastilla gegessen, eigentlich ein Klassiker der marokkanischen Küche. Zartes Hähnchen eisch wird mit Mandeln und vielen orientalischen Gewürzen in reichlich Filoteig zu einer Art Pastete gebacken. Die Aromenvielfalt ist wirklich überraschend und sehr sehr köstlich. In diesem Gericht vereinen sich Kultur und Geschichte des ganzen Orients. Wo steht Ihre Lieblings-Strandbar? Das ist Nikki Beach auf St. Barth. Es ist herrlich gechillt dort, gute Musik und eine lässige Atmosphäre, nicht wie auf Ibiza laut und geschäftig. Ich mag es, den Sonnenuntergang bei softer Musik zu beobachten. Und kann
es kaum erwarten, mit der Familie wieder dorthin zu fahren. Was war die inspirierendste Begegnung, die Sie je auf einer Reise hatten? Vor fünf Jahren besuchte ich die Naked Heart Foundation von Natalia Vodianova, die als Model bekannt wurde und sich mit dieser Organisation um Familien mit behinderten Kindern in Russland kümmert. Das war sehr emotional und hat mich sehr berührt, ich habe selbst einen behinderten Bruder. Je früher behinderte Kinder psychologische und andere Hilfe bekommen, desto größere Fortschritte können sie machen. Wir haben Natalias behinderte Schwester besucht, und ich habe gesehen, wie sie aufgewachsen ist. Das war sehr privat und ein ergreifender Freundschaftsbeweis. Ihr schönstes Ferienerlebnis als Kind? In meiner Kindheit hat mein Vater im Sommer oft ein Boot gemietet. Die Boote waren nicht groß, schaukelten ziemlich, und ich liebte es, auf dem Wasser zu sein. Wir haben die Zeit verbummelt, gegessen, was wir wollten, und jeden Moment von Sonnenaufgang bis -untergang genossen. Das war ein Gefühl der absoluten Freiheit. Auf dem Heimweg bin ich müde und glücklich in den Armen meiner Mutter eingeschlafen, eine schöne Erinnerung. Ihr schlimmstes Feriendesaster? Meine Tochter entwickelte eine schwere Allergie auf einer nahezu einsamen griechischen Insel. Das war furchtbar. Zum Glück fanden wir ärztliche Hilfe, und alles ging gut aus. Ein Blick ins Handgepäck: Was haben Sie immer dabei? Auf jeden Fall ein gutes Buch, meine Beauty-Basics, meine AppleAirPods, eine Schlafmaske aus Seide, einen Schal von Hermès und ein paar lässige Armbänder aus meiner „My Move“-Kollektion. Wie oft checken Sie im Urlaub Ihre E-Mails? Nicht so oft, so alle zwei bis drei Tage. Welche Stadt wird völlig überschätzt? Las Vegas. Zu BlingBling, zu heiß, zu laut und keine Sehenswürdigkeiten. Außerdem mag ich permanent laufende Air Condition nicht so gerne. Gibt es einen Ort, den Sie unbedingt besuchen möchten? Ich würde gerne an den Nordpol fahren und nach Spitzbergen und die majestätischen Gletscher und Eisberge bewundern. Der wichtigste Weg ist der zu sich selbst. Was haben Sie auf Ihren Reisen über sich selbst herausgefunden? Ich mag die große Diversität auf der Welt und die Vielzahl von Bräuchen. Das berührt mich jedes Mal, wenn ich unterwegs bin.