KÖNIGE, PRÄSIDENTEN UND DAS AUFBEGEHREN DER FRAUEN
1 Ver- und Entschleierung: Leila Slimani bewundert die Werke der Fotografin Leila Alaoui, die 2016 mit nur 34 Jahren Opfer eines Anschlags muslimischer Terroristen wurde, und des Fotografen Hassan Hajjaj, der sich dem Menschenbild zwischen Tradition, kultureller Identität und der Konsumkultur des Westens widmet. Gerade ist sein Buch „Hassan Hajjaj“bei RV Books erschienen. 2 „Durch all das, was du als Frau mit der Welt erlebst, wirst du zur Feministin“: Simone de Beauvoir (1908–1986) ist Slimanis Idol. 3 König Hassan II. und sein Sohn, der jetzige König Mohammed VI.: Der Monarch ist nicht nur weltliches, sondern auch geistliches Oberhaupt der Marokkaner – und zugleich das Symbol der männlichen Vorherrschaft im Land. Eine Autorität, die nur langsam bröckelt … 4 Die wilde Atlantikküste schäumt auch in der Seele der Autorin. 5 „Meine wichtigste Entscheidung? Dass ich meinen Job als Journalistin gekündigt habe, um Schriftstellerin zu werden“, erklärt Laïla Slimani, die beim Magazin „Jeune Afrique“(„Junges Afrika“) in Paris arbeitete. 6 Mit ihrem Roman „Chanson douce“(„Dann schlaf auch du“) gewann Leïla Slimani 2016 den Prix Goncourt, den wichtigsten Literaturpreis der frankophonen Welt. Auch ihr neuestes Buch „Seht, wie wir tanzen“enterte bereits die Bestseller-Listen. 7 Im Élysée: Präsident Emmanuel Macron ernannte Leïla Slimani 2017 zur persönlichen Beauftragten für die Frankophonie, die Pflege des französischen Sprachraums. 8 Der Duft der Kindheit: Slimani liebt die bunte, geheimnisvolle Warenwelt der Souks.
„Ein Mädchen zu sein bedeutete, für viele Verbote irrationale Erklärungen zu hören. Mit den Jahren hat sich mein Bewusstsein für diese Ungerechtigkeit noch geschärft.“