Special Effects
1 Rosa Flamingos (auf metallisiertem Papier) im Spiegel! De Gournay macht’s möglich. Hannah Gurney wollte in ihrem Badezimmer den Tag „positiv beginnen“.
2 Rosa und Orange: Der „italienische Farbmix“(Pucci und die Mosaikböden der Villa Borghese!) funktioniert mit der Chinoiserie „Askew“auch in Gurneys Schlafzimmer. Hübsches Detail: das Wellenmotiv der Schabracken wiederholt sich im Teppich.
3 Schmöker-Nische: In ihrer Bibliothek mit Samt-Canapé hat Hannah die prächtige „Flora“, handgestickte Tulpen und Päonien, wie Gemälde mit Goldleisten gerahmt.
Bevor ich geheiratet habe und nach Battersea zog, habe ich mit meiner Schwester Rachel zusammengewohnt“, sagt Hannah Gurney, „das war eine Art Interior-Probelauf für mich. Wir hatten jeden Raum des Apartments in einem anderen Stil eingerichtet, Kraut und Rüben, aber irgendwie auch schön. In unserem Haus haben dann die Tapeten allein durch ihre Farben und ihr Flair das Interieur bestimmt, eins ergab das andere!“Wie beim großen, auf Goldgrund gemalten „Rousseau“-Panorama, das dem paradiesischen Gemälde „Le rêve“des naiven Malers Henri Rousseau nachempfunden ist, eines der Meisterwerke von de Gournay (re. Seite). „Als es im Pariser Showroom inszeniert wurde, forderte es den Screen mit den spielenden Äffchen und das Ecksofa mit Sukkulenten-Bezug geradezu heraus“, erinnert sich Hannah. Bei ihr zu Hause sei „die Kuschelecke im ersten Stock der einzige Raum, dessen Interieur nicht von der Tapete ausging. „Ich wollte immer schon eine rote Bibliothek, also gab ich zuerst die Schreinerarbeiten in Auftrag“– und ‚Flora‘, die handgestickte Blumentapete in Rot, Petrol und Safrangelb, kam danach, als es auch das blaue Samtsofa und die rotgoldenen Tischleuchten schon gab. Der Entwurf von Alessandra Branca war einer der ersten, der in de Gournays Stickerei-Atelier in Kalkutta entstand. Tulpen und Päonien sind mit Goldfäden akzentuiert, „was mich wiederum auf die Idee brachte, die Tapeten-Karrees mit Goldleisten einzurahmen …“Es lebe der Flow!
„Die rote Bibliothek ist das einzige Zimmer, in dem die Tapete nicht das Interieur vorgab.“