Vier aufregende Duelle
Die Weltmeisterschaft in Japan geht am Wochende mit den Viertelfinals in die entscheidende Phase. Neuseeland machte in der Vorrunde den stärksten Eindruck.
Bei der Rugby-wm in Japan beginnt mit den ersten K.-o.-duellen am Wochenende die heiße Phase. In den Viertelfinals treffen die Schwergewichte des körperbetonten Kollisionssports aufeinander. Auch Gastgeber Japan will ein Wörtchen mitreden. Wir haben die wichtigsten Informationen zu den Duellen zusammengestellt.
England - Australien
Den Auftakt macht der Klassiker zwischen England und Australien, zwei ehemalige Weltmeister mit großen Ambitionen. Bei der WM 2015 siegte Australien mit 33:13 und stürzte die Briten ins Tal der Tränen. Die Niederlage bedeutete für den Gastgeber das bittere Aus in der Vorrunde. Diesmal hinterließen die Briten in der Gruppenphase einen starken Eindruck und gehen leicht favorisiert ins Spiel. Zumal sie im Londoner Rugby-tempel Twickenham alle sechs folgenden Aufeinandertreffen mit Australien für sich entschieden haben.
Neuseeland - Irland
Als Weltranglistenerster zählte das gemeinsame Team aus Iren und Nordiren vor dem Turnierstart zu den Topfavoriten, Neuseeland schien dagegen bei der Jagd nach dem Titel-hattrick unerwartet zu schwächeln. Nach der Vorrunde haben sich die Vorzeichen umgedreht. Während die Men in Green gegen Japan eine überraschende Pleite kassierten, präsentierten sich die All Blacks überzeugend und lösten den Gegner als Nummer 1 des Rankings wieder ab. Dazu spricht auch die Historie klar für die Neuseeländer. In 114 Jahren und 31 Duellen hat Irland gerade einmal zwei Siege gegen den dreimaligen Weltmeister eingefahren.
Wales - Frankreich
Wales hatte ebenfalls kurz vor Turnierbeginn erstmals die Führung in der Weltrangliste erobert, wenn auch nur für wenige Wochen. Bei der WM bestätigten die Briten ihre starke Form und schlugen unter anderem die stark einzuschätzenden Australier. Frankreich fuhr drei mühevolle Siege gegen Argentinien, Tonga und die USA ein, der vermeintlich erste echte Härtetest gegen England fiel Super-taifun Hagibis zum Opfer. Über den wahren Leistungsstand von Les Bleus herrscht deshalb Rätselraten. Bei den prestigeträchtigen Six Nations im Februar hatten die Waliser Frankreich nach 0:16-Pausenrückstand noch 24:19 besiegt und das Turnier gewonnen.
Japan - Südafrika
Zum Abschluss erwartet Gastgeber Japan Südafrika. Nach einer begeisternden Hinrunde mit Siegen über Irland und Schottland wollen die Asiaten ihr Rugbymärchen weiterschreiben. Mit viel Selbstvertrauen und einer euphorisierten Nation im Rücken gehen die Brave Blossoms, die tapferen Kirschblüten, in das Duell mit dem Mitfavoriten. Zumal sie die berühmten Springboks schon einmal bei einer WM geschlagen haben. Ihr Sieg als 1000:1-Außenseiter vor vier Jahren galt damals als größte Sensation der Rugby-geschichte. Diesmal wäre ein Erfolg schon fast keine Überraschung mehr. sid
Favorit und Titelverteidiger: Neuseeland, hier mit TJ Perenara, der von Namibias Helarius Kisting angegriffen wird.