Dienst ist Dienst
Das eigentlich recht erfolgreiche Rot-rotgrüne Bündnis in Thüringen wurde abgewählt und nun sind dort nur ziemlich unmögliche Regierungsbündnisse möglich. Jedenfalls, wenn alle nach der Wahl bei dem bleiben, was sie vor der Wahl gesagt haben. Obwohl es eine einigermaßen stabile Mehrheit jenseits von Vierbündnissen gäbe. Linke und CDU könnten eine Koalition bilden. Beide Seiten müssten über eigene Schatten springen, aber unüberwindlich wären die politischen Widersprüche nicht. Auch die Thüringer würden sich mit einem solchen Bündnis arrangieren. Allein: Die CDU hat sich festgelegt und will weder mit der AFD noch mit den Linken regieren. Das könnte zur Krise führen. Ohne Not. Denn die Gleichsetzung von Linken und AFD ist absurd. Zumal im Freistaat. Dort stehen die Höcke-flügel-nationalisten den Ramelow-linken gegenüber, die auch in der Regierung bewiesen haben, dass sie mit Kommunisten alter Prägung nichts zu tun haben. Eine Zusammenarbeit von Linken und CDU könnte der Demokratie in Thüringen einen Dienst erweisen. Auch wenn es sicher anstrengend würde. Aber deswegen heißt es ja auch Dienst.
Kommentar André Bochow zur Landtagswahl in Thüringen