Sichere Hand mit der Luftpistole
Beim 25. Frankfurter Gockel gelingt so mancher Neuner-schnitt. Für die Sportschüler ist der Wettkampf ein wichtiger Jahresabschluss.
In die Annalen des 25. Frankfurter Gockels gehen in der Disziplin Luftpistole Martin Mohnke (Stralsunder Schützen-compagnie) mit 381 Ringen und mit dem Luftgewehr Joline Ziegert (Schützengilde zu Werder/havel) mit 385 Ringen als die absolut besten Schützen ein.
Die Aktiven der gastgebenden Schützengilde Frankfurt von 1406, im Vergleich zu anderen Vereinen mit deutlicher Mehrheit am Start, sicherten sich innerhalb der 32 Wettbewerbe acht erste, neun zweite und drei dritte Plätze. Für den Sportschützenverein Frankfurt gab es einen zweiten und einen dritten Platz.
Wer in den Schüler- und Jugendklassen mit der Luftpistole einen Neuner-schnitt in einer Serie auf die zehn Meter entfernten Scheiben erzielt, sei schon richtig gut dabei, sagen unisono die Trainer der Frankfurter Sportschüler. Das wäre ein Gesamtergebnis bei den Jüngeren von 180 Ringen nach zweimal zehn Schüssen und in der Jugend von 360 bei vier Serien. Zum Abschluss des Sportjahres ist das etlichen Athleten gelungen. Die besten Ergebnisse erzielten Luisa Werner (185), Fiete Kühn (183), Lucas Struck (181) und David Obenaus (180) sowie Jette Lippert und Pascal Schlaack mit 371 Ringen.
Viele Bestleistungen
Auch wer knapp darunter lag, hat noch eine sportliche Zielstellung erfüllt: „Der Frankfurter Gockel ist der letzte Wettkampf für sie, wo sie einen Leistungsnachweis erbringen können, um in die Landesauswahl zu kommen. Deshalb ist dies für unsere etwa 40 Sportschüler ein Pflichtwettkampf “, erzählt Pistolentrainer Ulf-henry Thurmann. Mit den Ergebnissen seiner Schützlinge ist der 40-Jährige zufrieden. „Es sind einige Bestleistungen dabei. Auch wenn nicht alle das erreicht haben, was sie sollten, ist doch keiner krachen gegangen.“Eine gute Technik bescheinigt er allen, aber den meisten falle es schwer, mit dem Druck im Wettkampf zurechtzukommen. „Da schaffen es nur wenige, sich gegenüber dem Training zu steigern.“
Mia Tichter ist eine derjenigen, die sich verbessern konnte. Mit 351 Ringen gelangen ihr zwei mehr als bisher, auch wenn sie noch nicht ganz oben mitmischt.
„Im Training lief es sehr gut, aber vor jedem Wettkampf ist meine Angst immer sehr groß, dass der erste Schuss schlecht wird, weil ich mich zu sehr konzentriere. Ich atme dann dreimal gut durch, dann geht es“, erzählt die 16-Jährige, die sich nach einer 84er Serie auf je drei 89er gesteigert hat und Fünfte in der weiblichen Jugend wurde. „Ich hatte eine gute Technik, muss mir aber noch mehr Zeit lassen beim Schießen, dann kommen bessere Schüsse raus“, erzählt die Frankfurterin, die schon einmal Jugendschützenkönigin im Land wurde und als großes Ziel eine Medaille bei Deutschen Meisterschaften anstrebt.
Pascal Schlaack kann nach den diesjährigen Titelkämpfen bereits Silber in der Disziplin Luftpistole 25 m vorweisen, aber ein Titel fehlt ihm noch. Darauf arbeitet der ebenfalls 16-Jährige hin, um sich auch für den Nationalkader zu empfehlen. Mit 371 Ringen – seine beste Serie brachten ihm 94 – erzielte der Zweite der männlichen Jugend beim Frankfurter Gockel im Nachwuchsbereich eines der besten Ergebnisse.
Ziel ist der Deutsche Meister
Zufrieden war der Frankfurter auf der heimischen Anlage am Schießsportzentrum dennoch nicht: „Im Training habe ich schon 380 Ringe geschafft. Meine Entwicklung ist aber sehr gut, ich steigere mich immer, das muss nur noch im Wettkampf klappen“, sagt er. Wie gut er ist, zeigt sich in seiner Aufnahme in den erweiterten Nationalkader NK 1, zu dem auch Jette Lippert gehört. Auf gutem Weg nach ganz oben ist ebenfalls Luisa Werner. Ihre 185 Ringe hätten ihr im Sommer den Deutschen Meistertitel bei den Schülerinnen gebracht.
Die Frankfurter internationale und nationale Spitze im Erwachsenenbereich wie Michele Skeries, Josefin Eder oder Florian Schmidt musste beim Gockel passen. Für die beiden Bundeswehrangehörigen und den Feuerwehrmann gehen zum Jahresende berufliche Lehrgänge vor, bevor spätestens im Januar die Vorbereitung auf die Europameisterschaften Ende Februar im polnischen Wroclaw beginnen.
Nachwuchs findet noch eine Möglichkeit, um sich für den Landeskader zu empfehlen.
Phasen des Wettkampfes: Während Pascal Schlaack schießt, bereiten Lena Bramburger und Mia Tichter (rechts) ihre Luftpistole für den nächsten Schuss vor. Luca Grunow ist fertig und beobachtet. An den Monitoren sehen die Schützen ihr Trefferbild.