Märkische Oderzeitung Fürstenwalde
Schwere Zeiten für die Ukraine
Wenn Fristen verstreichen, drohen weitere Kosten
Odessa. Fünf Jahre nach der Maidan-Revolution hat es die Ukraine mit altbekannten Widersachern zu tun: Korruption und Kriminalität. Wer dagegen vorgeht, muss mit Übergriffen rechnen.
Handwerker sind nicht nur schwer zu bekommen, im Umgang mit Handwerksbetrieben ist auch vieles zu beachten.
sprach darüber mit Sandra Queißer vom Verband privater Bauherren.
Frau Queißer, mit welchen Problemen haben Bauherren zu rechnen, weil Handwerker fehlen?
Wegen des hohen Auftragsvolumens kommen viele Handwerksbetriebe den Beauftragungen nicht mehr hinterher. Das kann bei Bauherren privater Eigenheime schnell zu einem Bauverzug führen. Denn wenn die Termine zur Ausführung von Leistungen nicht eingehalten werden, können nachfolgende Gewerke ebenfalls erst später mit der Arbeit beginnen. Das wirkt sich auf den gesamten Bauablauf aus. Nicht zuletzt können so auch finanzielle Nachteile entstehen. Zum Beispiel?
Wenn der Bauherr nicht zum geplanten Termin in sein Haus einziehen kann, muss er weiter die Miete seiner jetzigen Wohnung bezahlen – zusätzlich zur bereits laufenden Finanzierungsrate des Hauses.
Sind vor allem private Bauherren von dem Mangel betroffen?
Ja, denn Arbeiten, die nur einen kleinen Leistungsumfang beinhalten, sind nicht so lukrativ. Große Hausbaufirmen oder Bauträger winken hingegen mit Großaufträgen. Das lässt sich kaum ein Handwerksbetrieb entgehen. Dennoch lohnt es sich, nach regionalen Firmen Ausschau zu halten. Denn nicht alle wollen sich dem Preisdruck durch große Baufirmen aussetzen.
Wie ist es um kleinere Aufträge bestellt?
Es ist durchaus möglich, dass Handwerker kleinere Aufträge derzeit sogar komplett ablehnen. Auch Wartezeiten von bis zu mehreren Monaten sind keine Seltenheit. Dabei können Fristen, wie der nach der Energiesparverordnung (EnEV) geforderte Austausch von alten Heizanlagen verstreichen. Das kann auch rechtliche Folgen nach sich ziehen.
Spiegeln sich die vollen Auftragsbücher auch in der Qualität am Bau wider?
Das kann ich aus meiner Erfahrung nicht bestätigen. Gute Handwerksbetriebe achten nach wie vor auf eine fachgerechte und qualitativ gut ausgeführte Leistung. Auch hier lohnt sich der Vergleich.
Es kann auch sein, dass kleinere Aufträge komplett abgelehnt werden
Worauf sollten Bauherren achten?
Ein ausführliches Angebot ist das A und O. Zudem sollte in einem persönlichen Gespräch mit dem Handwerker detailliert geklärt werden, was genau getan werden soll. Firmen, die mit Billigpreisen locken, gilt es eine gesunde Skepsis entgegenzubringen. Qualität hat eben ihren Preis. Eine fachgerechte Ausführung bedarf einer soliden Ausbildung und reichlich Erfahrung. Das macht sich dann – zu Recht – auch im Stundenlohn bemerkbar.
Wie können sich Häuslebauer schützen?
In dem sie sich nicht auf mündliche Absprachen einlassen. Eine Beauftragung sollte immer schriftlich erfolgen. Im Angebot und Leistungsverzeichnis muss genau aufgeführt sein, welche Arbeiten zu welchen Preisen ausgeführt werden und welche Materialien verbaut werden. Hier lässt sich letztendlich viel Geld sparen.
Was muss sich ändern, damit sich die Lage künftig entspannt?
Handwerksberufe sind nicht mehr attraktiv genug für junge Auszubildende. Einerseits weil sie zu schlecht entlohnt werden, andererseits weil die Perspektive, einen auch in der Bevölkerung angesehenen Beruf ausüben zu können, nicht vorhanden ist. Hier muss ein Umdenken stattfinden.