Märkische Oderzeitung Fürstenwalde
Kosmetik-Eulen für gesunde Haut
Anika Breetsch bewarb sich mit ihrem Salon für den Existenzgründerpreis 2018
Frankfurt. Die Vergabe des Existenzgründerpreises durch die „ExistenzGründerPartner ODERLAND“ist jedes Jahr ein Ansporn für junge Geschäftsleute in der Region. Auch die „Kosmetik-Eule“Anika Breetsch aus Frankfurt (Oder) hatte sich beworben.
Tassen, Lampen und Gardinen – alles mit Eulen-Aufdruck. Die Vögel schauen einen von überall an, wenn man als Kunde den Kosmetiksalon von Anika Breetsch betritt. Doch ein Eulen-Fan ist die 32-Jährige nicht. Ihren Laden hat sie „KosmetikEule“genannt, weil sie unbedingt einen deutschen Namen wollte, da zu den Kunden aus der Nachbarschaft viele Senioren gehören.
Eulen sind die Beschützer des Waldes; bei Anika Breetsch in Frankfurt stehen sie für den Schutz des Ladens. Außerdem seien sie ein Symbol für Wissen. „Für meine Kunden möchte ich mich immer weiterbilden und auf dem neuesten Stand bleiben“, erzählt die Kosmetikerin. Ihre quirlige, herzliche Art kommt gut bei der Kundschaft an und mit den grüngefärbten Haaren bleibt sie ihnen auch im Gedächtnis.
Etwas anders ist auch die Art, mit der Anika Breetsch versucht, ihren Besuchern die Wartezeit zu verschönern. Statt der Zeitschriften, die über die Welt der Reichen und Schönen berichten, steht in ihrem Laden ein Büchertauschregal, an dem sich die Kunden währen der Behandlung bedienen können.
Das dreiköpfige Team bietet neben Kosmetik auch Handpflege, Massagen, Enthaarung, Nagelmodelllage und Bartpflege an. Von Teenagern mit Hautproblemen bis zu Senioren, die zur Fußpflege kommen, sind alle Altersgruppen vertreten.
Im Jahr 2004 schloss Anika Breetsch ihre Ausbildung zur Kosmetikerin erfolgreich ab. Zwölf Jahre danach machte sie sich selbstständig. „Zu dieser Zeit gab es in Frankfurt sechs leerstehende Geschäfte und die Chance musste ich nutzen“, erzählt sie. Der Wunsch vom eigenen Laden war kein neuer Gedanke, sondern ein „Riesentraum“, den sie sich unbedingt erfüllen wollte.
Und das, obwohl Anika Breetsch Mutter ist, ihren Vollzeitjob stemmte und sich seit 2015 auch noch auf die Meisterprüfung vorbereitete. Trotzdem wollte sie ihre eigenen Ideen und den eigenen Stil durchsetzen. Mit viel Mut startete sie alleine ihren Betrieb. Auch wenn es zu Anfang Rückschläge gab, wie ein Wasserschaden im Laden, lässt sich die junge Frau nicht aus der Ruhe bringen.
Heute hat sie Unterstützung von ihrer Angestellten, der Kosmetikerin Antje Newerla, und der Praktikantin Saskia Schröder, die im Sommer bei ihr eine Ausbildung beginnen will.
Anika Breetsch bildet selbst aus. „Die Haut ist unser größtes Organ, und man kann viel falsch machen“, sagt sie. Eine weitere Herzensangelegenheit ist für sie die Mitgliedschaft in der Kosmetiker-Innung und bei den Handwerksjunioren Ostbrandenburgs.
In ihrem Job geht es ihr genau um das Handwerk, deshalb kommt in dem Salon auch möglichst wenig apparative Kosmetik, wie zum Beispiel Ultraschallgeräte, zum Einsatz.
Mit ihrer Arbeit und ihrem Engagement möchte die Kosmetikerin andere ermutigen, für das, was sie lieben, auch etwas zu riskieren. Und sie selbst schließt nicht aus, sich demnächst noch einmal für den Existenzgründerpreis zu bewerben.