Märkische Oderzeitung Fürstenwalde
756 Flüchtlinge bewerben sich um Ausbildung
Interesse an Lehrstellen steigt
Potsdam. Immer mehr junge Flüchtlinge wollen eine Berufsausbildung in Brandenburg machen. Die Zahl interessierter Flüchtlinge für Ausbildungsstellen sei im vergangenen Ausbildungsjahr um zwei Drittel auf 756 Bewerber gestiegen, teilte der Vorsitzende der Bundesagentur für Arbeit in BerlinBrandenburg, Bernd Becking, mit. Viele Interessenten hätten versorgt werden können. „Eine Berufsausbildung ist ein enorm wichtiger Schritt und ermöglicht ein selbstbestimmtes Leben in Deutschland“, sagte Becking. Der genaue Anteil der Geflüchteten, die eine Ausbildungsstelle bekommen haben, war zunächst unklar.
Bildungsministerin Britta Ernst (SPD) forderte, dass die Potenziale ausländischer Jugendlicher auch genutzt werden. „Ausbildung und Arbeit sind der beste Weg, um Flüchtlinge in ihrem neuen Zuhause zu integrieren“, erklärte Ernst bei einem Besuch des Oberstufenzentrums Johanna Just in Potsdam, an dem Azubis aus 34 Ländern lernen. An den insgesamt 25 Oberstufenzentren in Brandenburg werden derzeit fast 38 000 Schüler unterrichtet.
Das Bildungsministerium und die Arbeitsagentur sprachen allerdings auch davon, dass die Schulbildung geflüchteter Jugendlicher teilweise gering sei. Dennoch sei es geschafft worden, ihnen passende Unterstützung und Angebote in Schulen zu machen. Als Beispiele nannten sie Sprachförderung und Programme an Schulen zur Berufsorientierung. (dpa)