Märkische Oderzeitung Fürstenwalde
Schönheit bringt keine Punkte
Füchse verschenken Sieg in Hannover / Nun zum Europacup nach Spanien
Hannover. Vor dem dritten Europacupspiel am Sonnabend bei Naturhouse La Rioja haben sich die Füchse Berlin selbst die Beine weggeschlagen. In der Handball-Bundesliga verlor die Mannschaft von Trainer Velimir Petkovic am Donnerstagabend nach überlegen geführtem Spiel beim TSV Hannover-Burgdorf mit 25:26 (15:10). „Alle hockten sauer und tief enttäuscht in der Kabine. Wir waren 55 Minuten die klar bessere Mannschaft. Und dann haben wir uns selbst die zwei Punkte geklaut“, beschrieb Sportdirektor Volker Zerbe die Stimmung nach der Partie.
Doch über diesen Tiefschlag muss der Cupverteidiger nun schnell hinwegkommen, denn in der spanischen Provinzhauptstadt Logrono gehen die Gäste als ungeschlagener Tabellenführer ins Spiel der Gruppenphase um den EHF-Cup. „Wir müssen das Geschehen in Burgdorf schnell abschütteln. In Spanien müssen wir konzentriert antreten und endlich mal die Chancen nutzen, die wir auch in der Bundesliga massenhaft herausspielen und bisher viel zu wenig genutzt haben“, umriss Volker Zerbe den einfachen Plan.
Nach konzentrierter Anfangsphase gingen die Füchse gegen Hannover-Burgdorf in die Pause mit einer 15:10-Führung, die auch noch höher hätte ausfallen können. Danach bewahrten sie die Nerven, als die Gastgeber noch einmal zum 17:17 und 18:18 ausgleichen konnten. Zehn Minuten vor dem Ende schien die Partie entschieden, als die Berliner beim 23:20-Vorsprung einen Strafwurf zugesprochen bekamen. Doch der dänische Weltmeister Hans Lindberg vergab. Das verschaffte Burgdorf Luft. Und mit einem über sich hinauswachsenden Torwart Martin Ziemer holten die Hausherren auf und gingen eine Minute vor Abpfiff zum zweiten Mal nach dem 2:1 in der Startphase selbst in Führung.
„Wäre der Siebenmeter drin gewesen – das wäre die Entscheidung. Aber wir dürfen nicht zurückblicken, denn jetzt wartet schon die nächste schwere Aufgabe auf uns. Das Rezept ist einfach: Wir müssen die vielen Möglichkeiten, die wir uns erarbeiten, auch nutzen. Sonst hilft es uns wenig, wenn wir immer die bessere Mannschaft sind. Hier zählen nun mal die Tore“, sagte Trainer Velimir Petkovic.
Die Schrecksekunde in der Anfangsphase, als Paul Drux mit einer Verletzung vom Feld geführt werden musste, erklärte der 22-Jährige. „Ich glaube es ist nur die Hüfte. Es ist schade, dass wir mit leeren Händen aus Hannover abreisen mussten, denn wir waren die bessere Mannschaft, führen mit drei, bekommen einen Siebenmeter, scheitern. Wir müssen die Dinger eben reinmachen.“(hcm)