Märkische Oderzeitung Fürstenwalde
BVB ohne Reus gegen trauriges Leverkusen
Leverkusen/Dortmund. Peter Bosz muss vor seiner emotionalen Rückkehr nach Dortmund eine Eilaufgabe lösen. Nur 67 Stunden bleiben dem Trainer, um den Bayer-Talentschuppen nach dem verpatzten ersten Teil auf den zweiten der Fußball-Reifeprüfung vorzubereiten. „Wir müssen die Enttäuschung irgendwie wegstecken. Das Ausscheiden tut weh“, sagte der Niederländer nach dem Europa-League-Knockout beim 1:1 gegen den FK Krasnodar mit Blick auf die Partie am Sonntag gegen seinen ehemaligen Club.
Für Bosz und seine Mannschaft könnte es von Vorteil sein, dass die zuletzt wankende Borussia erneut auf den am Oberschenkel verletzten Kapitän Marco Reus verzichten muss. „Das ist ein sehr wichtiger Spieler“, weiß der Bayer-Coach. Doch bei allem Respekt vor der schwierigen Aufgabe beim Tabellenführer überwiegt die Vorfreude. „Die Zeit in Dortmund war gut. Es freut mich, die Leute und die Spieler wieder zu sehen.“
Bosz hofft auf eine ähnliche Reaktion wie nach dem Pokalaus von Heidenheim. Das anschließende Ligaspiel gewann Bayer bei Mainz 05 mit einer 5:1-Offensiv-Gala. Ein Erfolg des besten Rückrundenteams bei seinem ehemaligen Arbeitgeber könnte helfen, den Frust über das Europacup-Aus zu lindern – und für späte Genugtuung sorgen. Schließlich musste Bosz im Dezember 2017 nach acht Bundesligaspielen ohne Sieg und nur nur 161 Tage seinen Trainerstuhl in Dortmund räumen.
Beim BVB ist der Druck auf die eigene Mannschaft groß. Nach zuletzt drei Unentschieden in der Liga beträgt der einst komfortable Neun-Punkte-Vorsprung auf Bayern München nur noch drei Zähler. „Natürlich tun uns die Ausfälle weh. Aber wir haben in der Liga erst ein Spiel verloren und genug Grund, selbstbewussst in die Partie zu gehen“, sagt der Sportdirektor Michael Zorc. (dpa)