Tante Magda trotzt der Pandemie
Corona Magdalena Schuba hat sich im Frühjahr einen Lebenstraum mit ihrem Strand-Imbiss am Hohenjesarschen See von Alt Zeschdorf erfüllt. Den betreibt sie auch jetzt im Herbst und trotzt der Pandemie.
Alt Zeschdorf. Am Hohenjesarschen See von Alt Zeschdorf steht der Imbiss von Magdalena Schuba. Die Betreiberin – besser bekannt als Tante Magda – versucht, auch im Herbst der Pandemie zu trotzen.
Graue Nebelschwaden hängen tief über dem dunkel gefärbten Hohenjesarschen See. Ein einsamer Schwan zieht am verwaisten Badestrand seine Runden. Es ist halt November ... außerdem herrscht Corona. Das Tante Magda – Betreiberin des Zeschdorfer Strandbadkiosk – dennoch frohgelaunt aus ihrem Geschäft am Rande der Liegewiese guckt grenzt an ein Wunder.
Es hängt hauptsächlich damit zusammen, so berichtet die gestandene Köchin und Fleischerin Madgalena Schuba – alle nennen sie aber nur Tante Magda – , dass sie sich mit ihrem Imbissbetrieb einen Lebenstraum erfüllt. Erst im Frühjahr dieses Jahres zog sie mit Mann und zwei Kindern nach Alt-Zeschdorf. Die Familie begann ein altes Haus auszubauen und pachtete von der Gemeinde den Strandkiosk. Von Anfang an fühlte sie sich von den Alteingesessenen und ihren Nachbarn gut aufgenommen.
Schon nach kurzer Zeit lobten zahlreiche Zeschdorfer und Strandbadgäste von Nah und Fern das große und schmackhafte Angebot an Hauptgerichten und leckeren Desserts in ihrem Strandbadkiosk. Nach Eis, kühlen Getränken und selbstgemachten Piroggen sowie Pommes für die Kinder bildeten sich im Sommer vor ihrem Ausgabeschalter sogar Kundenschlangen.
Von Anfang wollte Magdalena Schuba - anders als andere Strandkioskbetreiber - ihren Betrieb auch in der Nebensaison offen halten. Ein schon in normalen Zeiten nicht so einfaches Unterfangen, dass sie jedoch mit vielen kreativen Ideen und vor allem selbst gemachten Speisen anging. Doch die Corona-Pandemie zwang nun auch Magda Schuba zum Umplanen.
Aktuell gibt es von Magdas Imbiss nur noch Speisen für Abholer oder geliefert. Wer sichergehen will von ihren leckeren Mittagsgerichten noch etwas abzubekommen, kann sie sich einen Tag vorher unter Tel. 0152 23650383 zur Lieferung oder Abholung bestellen. Ihren Kiosk öffnet Magda weiter von 10 bis 17 Uhr durchgehend von Montag bis Sonntag. Jedes Mittagsgericht kostet – es gibt Wochenpläne – moderate 5,50 Euro und Suppen 3,50 Euro.
Bigosch, Piroggen und Kuchen
Das Angebot nehmen immer mehr Senioren, aber auch Hommeoffice-Arbeiter im Ort gerne an. Ihr Kundenkreis wächst langsam aber kontinuierlich – und das trotz zweiter Beschränkungswelle durch die Pandemie. Doch Tante Magda kocht nicht nur gern deftige Hausmannskost sie bietet auch regionale Spezialitäten wie Bigosch und Piroggen an. Zudem bäckt sie frische Kuchen und zaubert gern leckere polnische Desserts.
Acht Jahre leitete Magdalena Schuba vor ihrer Alt Zeschdorfer Zeit schon im Frankfurter Oderturm ein Team der Verkaufsstelle der Ranziger Fleischerei. Jetzt lässt sie sich ihren Traum ein eigenes Geschäft zu führen auch von Corona nicht zerstören. Dankbar ist Magda ihrem Ehemann, der sie jederzeit unterstützt. Traurig ist die neu zugezogene Alt Zeschdorferin über zahlreiche der Pandemie geschuldete Absagen für ihren Partyservice. Mut machen ihr aber positive Resonanzen von Kunden und dass von ihrem gekochten Mittagessen oft nicht einmal eine Portion für sie selbst oder ihre Familie übrig bleibt.
Verträumt blickt Magda Schuba aus ihrem Kiosk über den leeren Strand. Als ob man hinter den Nebelschwaden die Zukunft sehen könnte. Sie liebt diese Aussicht, besonders wenn man den Sonnenuntergang hinter dem See beobachten kann. Dann schwärmt sie von einem ihrer weiteren Pläne. Der beinhaltet ein Vorhaben für die Zeit nach Corona. Einen kleiner „Tante-Emma-Laden“mit Angeboten für den täglichen Bedarf und Spezialitäten regionaler Erzeuger, den möchte sie gern noch eröffnen. Offenbar können die Alt Zeschdorfer von Tante Magdas überschäumender Tatkraft noch einiges erwarten und dürfen von ihrer sympathischen Neueinwohnerin weiter begeistert sein.
Auch jetzt in der Nebensaison: Immer mehr Homeoffice-Arbeiter nutzen die Angebote.