Casa Manolo
Wer noch nicht in der Casa Manolo – auch Bodega Barahona genannt – war, war auch nicht auf Mallorca, sagen viele. Tagsüber ist sie umschwärmt von Trauben von farbenfroh gekleideten Radfahrern, die mit Tapas neue Kräfte sammeln. Abends und am Sonntagmittag ist sie von Einheimischen und Touristen gleichermaßen frequentiert, die sich frischen Fisch in Bestform servieren lassen. Das war vor 15 Jahren so und hat sich bis heute nicht verändert. Wir erinnern uns gern an unsere ersten Mahlzeiten in der Casa Manolo, an die feierlichen Momente, wenn der Chef selbst den bereits aus der Salzkruste gelösten und filetierten Wolfsbarsch mit Olivenöl aus Sóller beträufelte. Und daran, dabei zuzuschauen, wie einheimische Geschäftsleute in großer Runde, mit Lätzchen bewehrt, hingebungsvoll eine Caldereta de Bogavante schlürften oder den Arroz de Notario genossen. Als Manolo das Lokal zu Beginn der 70er-Jahre von seinem Vater übernahm, richtete er es neu ein: landestypisch-rustikal, mit Schinken an der Decke. Bis 2016 blieb das so – dann ging die Casa erweitert, mit modernem Interieur und sogar einem Patio an den Neustart. Doch auch, wenn ihre Kinder längst mit im Geschäft sind: Jefe Manolo – unser Foto ist aus dem Jahr 2009 – und seine Frau Margarita sind immer noch da. Wer Glück hat, bekommt nach wie vor von Manolo persönlich die salbungsvolle Fischölung.