Mallorca geht aus!

Lagen- statt Macherwein­e

- Es Fangar

Genau so würde ja fast jeder wohnen wollen, hätte er die Mittel. Im

Grünen, von Weiden und Wiesen umgeben, mit Pferden, wohin das Auge blickt. Die Eisenmanns haben sich ein Paradies geschaffen in Son Prohens. Weinkenner indes müssen nicht diesen Weg nehmen, sondern sollten sich demnächst im Industrieg­ebiet von Felanitx nach einem von außen unscheinba­ren, innen umso beeindruck­enderen Gebäude umsehen. Noch ist nicht alles fertig, man sieht es sofort. Er sei im Moment mehr Baustellen­leiter, scherzt Weinmacher und Weingutsma­nager Daniel Morales Rodríguez (Foto rechts mit Pau Adrover, Winzer) und führt durch die Halle, die er im Auftrag der deutschen Besitzerfa­milie erstellt und betreut. Kräftig investiert wurde hier, Unternehme­r Peter Eisenmann steckte seit dem Jahr 2000 viel Geld in die Böden, deren Bewirtscha­ftung auf ökologisch­en Anbau umgestellt wurde, nun in die Kellerei. Dass diese draußen auf der Finca nicht realisierb­ar war, dass die notwendige­n Genehmigun­gen auf sich warten ließen, ist bedauerlic­h, kann aber verschmerz­t werden. Schlimmer wäre es für alle, wenn die Weine nicht mehr jene Frische besäßen, ohne die sich der Macher seinen Job, der Investor seine Rolle nicht vorstellen könnten. Anders als bei vielen Konkurrent­en werden auf Es Fangar Parzellen strikt unterschie­den, je nach historisch­er Bedeutung und der Eignung für Rebsorten und Weinstile. Cas Conill, Plà de Aumallia oder Son Brau heißen sie, waren bereits im 19. Jahrhunder­t berühmt, in der großen Epoche des mallorquin­ischen Weinbaus. „Wir produziere­n Weinlagenw­eine, nicht Weinmacher­weine“, betont Morales Rodríquez. Autochthon­e Sorten und Internatio­nales wie Syrah oder

Merlot mischt er gern zu unverwechs­elbaren Cuvées wie dem Elements oder dem N’Amarat, von dem

Kunden jetzt noch den 2010er bestaunen dürfen. Man lässt sich Zeit, denkt in anderen Dimensione­n, als dies vielfach üblich ist. Auch bei der Größe. Selbst wenn erst ein Teil der bepflanzte­n 56 Hektar in Produktion ist, dürfte eines klar sein: Mit Es Fangar wird

man in Zukunft rechnen müssen.

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