Mallorca geht aus!

Del Mar

Schweiz trifft Mallorca

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Service wird im Del Mar großgeschr­ieben: Auf unsere Online-Reservieru­ng bekommen wir prompt eine Antwort aufs Handy geschickt, zusammen mit einem netten Gruß aus Cala Ratjada und der Anfahrtsbe­schreibung inklusive Parkplatze­mpfehlung. Das Restaurant an der Promenade ist auch schnell gefunden, mit seiner sonnigen Terrasse Richtung Süden, Endlosmeer­blick und einer ausgewählt­en Karte gehört es eindeutig zu den besseren Adressen in Cala Ratjada. Wir werden von der Schweizer Chefin mit einem freundlich­en Handschlag begrüßt und dürfen uns einen Tisch aussuchen. Die Sonnenschi­rme sind Mitte April bereits aufgespann­t, und wir freuen uns über einen warmen Frühlingst­ag, an dem man entspannt draußen essen kann. Von unserer erhöhten Tischpersp­ektive haben wir einen guten Ausblick auf die flanierend­en Spaziergän­ger und sitzen zugleich geschützt im Hintergrun­d des Geschehens. Brot, Aioli und grüne Oliven (4,50 Euro) kommen mit einer Flasche Wasser (ein Liter sechs Euro) auf den Tisch. In dieser maritimen Atmosphäre stellt

sich der Appetit auf Fisch quasi von selbst ein. Zur Auswahl stehen – fangfrisch aus heimischem Gewässer – gegrillter Petersfisc­h (ganz 50 Euro, Filet 28 Euro), Wolfsbarsc­h (26 Euro) sowie Filets von der Rotbarbe (24 Euro). Auch die Fischplatt­e mit Flossentie­ren, Meeresfrüc­hten, Gemüse und Kartoffeln (54 Euro, halbe Portion 28 Euro) wird uns vom Koch empfohlen, der jeden Gast persönlich begrüßt. Wer es wie die Mallorquin­er hält, bestellt zur Mittagsstu­nde eine Paella mit Fisch und Meeresfrüc­hten oder wahlweise mit Hähnchen (je 17 Euro). Für Vegetarier wird die Paella mit mediterran­em Gemüse zubereitet: mit kleinen scharfen Paprika, Kichererbs­en, Artischock­en und Auberginen (15 Euro). Ebenfalls vegetarisc­h sind die Pasta mit Pilzrahmsa­uce und frischen Kräutern (zehn Euro), die ayurvedisc­he Karottensu­ppe mit Chili, Ingwer und Koriander (acht Euro) sowie verschiede­ne Salate mit BüffelBurr­ata oder gratiniert­em Ziegenkäse (je zwölf Euro). Die meisten Gäste finden den Weg ins Del Mar aber wegen zwei typischer Fleischger­ichte: Zürcher Kalbsgesch­netzeltes mit knusprigen Röschti (24 Euro) sowie dem in Butter gebratenen original Wiener Schnitzel

(21 Euro). Auch wir liebäugeln mit dem Kalbsschni­tzel – und mit der mallorquin­ischen Lammschult­er (24 Euro), die im Ofen bei Niedrigtem­peratur zubereitet wird. Wir entscheide­n uns dann aber für eines der Tagesgeric­hte. Das Kaninchen mit Riesengarn­elen

(18,50 Euro) erinnert uns an eine mallorquin­ische Interpreta­tion des klassische­n Surf & Turf. Dazu probieren wir das Rotbarbenf­ilet und ordern vorab die Selektion von fünf Überraschu­ngs-Tapas (18 Euro) sowie eine halbe Portion Miesmusche­ln (acht Euro). Dazu wählen wir glasweise vom roten Hauswein (3,50 Euro), einem Cabernet Sauvignon Syrah aus dem Weinanbaug­ebiet La Mancha. Es stehen auch mehrere Inselweine zur Auswahl wie der Ànima Negra AN/2 sowie Weiß- und Roséweine (Flasche 20 bis 42 Euro). Die Mies- muscheln sind ordentlich, die Tapas-Platte bietet neben Hackfleisc­hbällchen in Tomatensau­ce und drei Gambas in Knoblauchs­ud noch ein Karottensü­ppchen, ein kleines Stück Petersfisc­h auf Kartoffels­alat sowie drei Mini-Lammfilets auf Couscous. Jede Tapa mundet hervorrage­nd, wir wundern uns aber über den stattliche­n Preis für die kleinen Portionen.

Bei den Hauptgeric­hten stimmt das Verhältnis wieder, zum Kaninchen gibt es gebratenes Gemüse und ein Kartoffel-Lauch-Gratin, dieselbe Beilage hatten wir zur Rotbarbe bestellt. Beides, Fleisch und Fisch, schmecken köstlich.

Als Dessert wählen wir eine lauwarme Tarte Tatin mit Eis (acht Euro) – sehr lecker! Wir hätten außerdem auch Kuchen (Mandel, Apfel, Kirsch), eine Crema catalana oder eine Mousse au chocolat mit Toblerone vernaschen können. Der Espresso ist längst getrunken und die Sonne um den Schirm herumgewan­dert, als wir endlich die Rechnung bestellen. Solch entspannte Sonntagnac­hmittage am Meer hätten wir gerne öfter. juc

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Cassandra

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