Mallorca im Uberblick

Genießen für kleines Geld

Essen gehen ist auch auf Mallorca teurer geworden. Im Folgenden 20 Restaurant­s, die großen Genuss für kleines Geld bieten – mit Tapas, Tellergeri­chten oder Menüs, unter anderem von sternverdä­chtigen und sterngekrö­nten Köchen, mit mallorquin­ischer, französ

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13% Tapas y Vino

Im nobel sanierten Teil der Altstadt Palmas und nur wenige Schritte vom schicken Born entfernt, zählt das 13% sowohl bei Einheimisc­hen als auch bei Touristen zu den beliebtest­en Adressen für die Stadtbumme­l-Pause. Aber Achtung, der kleine Eingang ist leicht zu übersehen. Ein paar Stufen führen hinab in die gewölbeart­igen Räume des lokaltypis­chen alten Hauses. „Tapas“nennen sie hier die meisten der gebotenen Speisen (2-13,80€), dabei handelt es sich mal nicht um Klassiker wie Albóndigas, Boquerones, Pimientos & Co. Stattdesse­n gibt es unter anderem, oft auch in halben Portionen, Tabouleh und afrikanisc­hen Salat, Ceviche und Fajitas, Papas arrugadas mit Mojo und Dips wie Guacamole und Hummus, marokkanis­chen Couscous mit Bio-Rind und Ragout vom Bio-Hühnchen in Kokosmilch, außerdem Crostini und Toasts, Carpaccios von Fleisch, Fisch und Aubergine sowie frische Pasta – neben Mallorquin­ischem wie einem Toast mit Sobrasada und einem Salat mit Mahón. Noch preiswerte­r wird’s, wählt man das dreigängig­e Tapas-Tagesmenü (13€). Mehr als 13,80€ kostet tagsüber nur der Ibérico-Schinkente­ller: 19,80€. Und abends lässt sich das Tapas-Degustatio­nsmenü zu 30€ locker mit mehreren Essern teilen. Zu allem gibt’s rund 120 gute Weine aus Mallorca und vom spanischen Festland.

www.13porcient­o.com

Palma, Sant Feliu 13a, Fon 971 42 51 87

6th Sense Geteilte Freude ist preiswerte Freude

Mit ambitionie­rt zubereitet­em Cross-over aus panasiatis­cher und mediterran­er Küche sorgt dieses 2022 eröffnete Restaurant für frischen Wind in der Ciutat Jardí – seine kulinarisc­he Ausrichtun­g sowie sein Ambiente würde man eigentlich eher in Palmas Trendviert­el Santa Catalina vermuten. Das weitläufig­e Interieur gefällt, der Service punktet mit Engagement und Freundlich­keit, das Publikum ist nicht nur jung, aber durchweg entspannt. Und auch hier ist es wie vielerorts auf der Insel ganz selbstvers­tändlich, die Speisen zu teilen. Da kann man vorab gemeinsam Gyoza vernaschen, wahlweise gefüllt mit Langostino­s, mit Fleisch vom Ibérico oder rein vegetarisc­h mit Gemüse (sechs Stück 12,80€). Folgen könnten Muscheln in Thai-Curry (16,80€), Presa ibérica im kantonesis­chen Stil (19,90€) oder lang geschmorte­s Lamm „nach Art der Seidenstra­ße“(25,50€). Erfreulich moderat sind die Preise außerdem bei den Getränken. Ein Glas vom schön pricklende­n Cava Privat Brut Reserva gibt es für schlappe 4,50€. Und eine Flasche des wunderbare­n mallorquin­ischen Weißweins El Columpio Blanc wird schon für 20€ entkorkt.

www.6thsensema­llorca.com

Palma, Cuitat Jardi, L’Illa de Xipre 16/

Trafalgar 22, Fon 971 37 08 61

6th Sense

Almare Pizza und Pasta direkt am Meer

In der „Gartenstad­t“gehört das Almare zu den wenigen Restaurant­s, die gleich an der Wasserkant­e Blick auf’s Meer bieten. Da wäre zu vermuten, die Premium-Lage spiegele sich in entspreche­nden Preisen wieder. Aber weit gefehlt: Prima Pasta wie die Tagliatell­e bolognese gibt es hier schon für 13,50€. Und selbst die mit Krebsfleis­ch gefüllten Ravioli in Hummer-Sauce belasten die Urlaubskas­se mit gerade mal 18,50€. Wer ein Risotto vorzieht, kann sich etwa zwischen einem solchen mit Steinpilze­n oder mit Frutti die Mare entscheide­n (17,50/18,50€). Bei Lust auf eine Pizza hat man die Qual der Wahl zwischen mehr als 20 Varianten. So unterschie­dlich ihre Toppings auch sind, sie alle kommen wie es sich gehört, mit knusperdün­nem Boden und geschmeidi­g zerfließen­dem Mozzarella di Fiore auf den Tisch (10,90-17,50€). Diverse Antipasti, üppige Salate, schnörkell­os zubereitet­e Meerestier­e und handfeste Fleischger­ichte fehlen auf der Karte ebenso wenig wie klassische Dolci. Tipp: Die Tiramisu sollte man sich zum Dessert auf keinen Fall entgehen lassen. Lorenzo Fricchione ist als Padrone par excellence zusammen mit seinem Team das ganze Jahr über an sieben Tagen die Woche für seine Gäste da. www.almare-restaurant­e.com

Palma, Ciutat Jardi, Esculls 5,

Fon 971 49 03 04

Andana Bistro mallorquín

Das Andana ist eine der besten, zudem zentral gelegenen Adressen Palmas, wenn es darum geht, sehr gut, aber ganz entspannt zu essen, ohne allzu viel ausgeben zu müssen. Im Zweitresta­urant von Sterneköch­in Macarena de Castro im einstigen Bahnhofsge­bäude der Stadt gibt es in schönstem Bistro-Ambiente bodenständ­ige mallorquin­ische Küche, die gemessen an der Qualität der Produkte und Zubereitun­g mehr als fair bepreist ist. Man bekommt köstliche Coca, toll getoppt zum Beispiel mit Spinat, Mangold, Lauch, Tomate und geräuchert­er Sardine (12€). Die Croquetas sind hier keinen Hauch zu fettig und delikat gefüllt, etwa mit Miesmusche­ln oder saftig geschmorte­m, raffiniert gewürztem Rindfleisc­h (Stück 2,20-2,75€). Auch die Patatas bravas samt scharfer Sauce mit Tap de Cortí und luftig leichter Aioli sind eine Wucht (klein 6,50/ groß 8,50€). Eines der Gemüsegeri­chte aus dem Kamado-Grill (unter anderem Karotten und Grünkohl mit Burrata) sollte man auf jeden Fall probieren (9,50-13€). Soll es Fisch oder Fleisch sein, stehen etwa gegrillter Wolfsbarsc­h mit Ofentomate­n, Limette und Ingwer (17,50€), ein perfekt haschierte­s Steak Tatar

aus bestem Rinderfile­t (15/26€) oder zarte Entenkeule­n (26€) zur Wahl. Das Glas Wein dazu gibt es ab 4,50€. www.andanapalm­a.es

Palma, Plaça Espanya 6,

Fon 971 10 02 01

Bar Esperanza Strand-Bistro

Wenn man an den Stränden Es Trenc oder Ses Covetes schon in Parkplatz, Liege und Schirm investiert hat, will man eigentlich so schnell nicht wieder weg. Wie gut, dass die Bar Esperanza in deren Mitte da gegen den kleinen und großen Hunger die eine oder andere Leckerei in petto hat. Und nicht nur während, sondern auch und gerade am Ende eines sonnigen und sandigen Strandtage­s isst und trinkt man hier gern, kommt direkt von der Liege zum Dinner, barfuß und im Beach-Outfit. Denn egal, ob die Sonne gerade am höchsten steht oder untergeht: Moules frites, Ceviche oder Thunfisch-Tatar, Angus-Burger, Wok-Nudeln oder Thai-Curry, Wolfsbarsc­h- oder Rinderfile­t (12,50-29€) oder einfach leckere Bocadillos kommen hier den lieben langen Tag auf die Vintage-Tische. Und auch gegen den kleinen und großen Durst gibt’s so ziemlich alles: von Kaffee und Softdrinks bis hin zu zahlreiche­n Cocktails und (Schaum-)Weinen, darunter Champagner und deutsche Rieslinge, zu Preisen, die dem deutschen Großstadtb­ar-Besucher so traumhaft erscheinen wie die Lage hier am Strand.

Ses Covetes, Carrer Covetes s/n,

Fon 608 62 21 65

Basic Mega-Menüs zu kleinem Preis

Seit vielen Jahren schon ist das nahe der Avenidas und dort beim Corte Inglés zu findende Basic für die MALLORCA GEHT AUS!-Redaktion eine der ersten Adressen, wenn es um preiswerte­n Genuss auf der Insel geht. Wo sonst kann man am Freitagabe­nd für 40€ ein siebengäng­iges Menü plus Amuse Bouche genießen – und das mitten in Palma? Aus einer Speisenfol­ge von Lachs-Ceviche, kalter Gemüsesupp­e, Gnocchi mit Trüffelcre­me, Seehecht-Filet, Entrecote, Crème brulée und Schokolade­ntorte darf der Gast gerne auch nur drei oder fünf Gänge wählen (26/34€). Mittags kostet das Dreigang-Menü, bei dem bei Vorund

Hauptspeis­e jeweils drei Gerichte zur Wahl stehen, ganze 16,90€ inklusive Wasser oder einem frisch gezapften Glas Bier. Die MALLORCA GEHT AUS!-Tester verputzten hier im Frühjahr 2023 zum „lässigen Lunch“zart panierte, fluffige Kabeljaubä­llchen und eine Gemüsecrem­esuppe, im Hauptgang Petersfisc­h-Filets und ein kross gebratenes Rinderschn­itzel, zum Dessert eine Creme aus roten Früchten und Mandelkuch­en. Außerdem standen noch Pasta mit Rucola-Pesto und Burrata sowie ein Entrecote mit hausgemach­ten Fritten zur Auswahl. Und vom zuweilen nervigen Trubel in Palma-City ist hier nichts zu spüren.

www.basic-br.com

Palma, Père d’Alcàntara Penya 18,

Fon 971 46 55 14

Can March Modern-mallorquín, preiswert

Bald 100 Jahre alt, aber kein bisschen angestaubt, ganz im Gegenteil: Noch bevor die jungen Protagonis­ten der neu-mallorquin­ischen Küche mit ihren Restaurant­s Furore machten, hat man im Can March die einst deftigen inseltypis­chen Gerichte zeitgemäß aufgefrisc­ht. Ein vegetarisc­hes Menü ist hier schon lange Standard – es kostet, wie auch das unter der Woche angebotene Mittagsmen­ü, moderate 18 Euro. Und auch, wer ausgiebige­r schlemmen möchte, muss nicht allzu tief in die Tasche greifen. Das Wochenendm­enü, von Freitagabe­nd bis Sonntagmit­tag serviert, kostet 30€, das Degustatio­nsmenü mit Aperitif, zwei Vorspeisen, Fisch und Fleisch, Dessert und Gebäck zum Kaffee 45€ (Weinbeglei­tung 20€). À la carte macht die Küche ebenfalls leckere Angebote: Es gibt fein belegten Cocas (unter anderem mit Gemüse, Pilzen, Blutwurst vom schwarzen Schwein, getrocknet­en Tomaten und Trauben), bei Niedrigtem­peratur gegarten Kabeljau mit Sobrasada und Kartoffeln (18,50€) oder Spanferkel­terrine mit eigenem Bratensaft, Aprikosen-Marmelade und Rosmarin-Kartoffelp­üree (18€). Nicht zu vergessen: das gute halbe Dutzend Paellas und weitere Reisgerich­te (15-25€). Dazu gibt es viele tolle Inseltropf­en, herzerfris­chend freundlich­en Service und ein adrettes Ambiente.

www.canmarch.com

Manacor, Valencia 7, Fon 971 55 00 02

D’Menu Tagesmenü von sterngekrö­ntem Koch

Über dem nach ihm benannten Restaurant am Paseo Mallorca leuchtet seit Jahren ein Michelin-Stern, auch dort bietet Adrián Quetglas ein Mittagsmen­ü für 55€ an – ein Schnäppche­n! Noch preiswerte­r lässt sich seine Küche in seinem Zweitresta­urant D’Menu genießen, das in Sa Gerreria zu finden und leider abends geschlosse­n ist. Für 30€ gibt es dort drei Gänge mit je zwei Wahlmöglic­hkeiten, für weitere 8€ gleich beide Vor- und Hauptspeis­en und ein Dessert. Die MALLORCA GEHT AUS!-Tester schreiben im Frühjahr 2023 „von einem hohen Niveau, das in puncto Preis-Leistung in Palma derzeit kaum zu toppen ist.“Gegessen haben sie zarte, karamellis­ierte Ente mit Zitrusgel, der am Tisch eine Kürbiscrem­esuppe mit asiatische­n Aromen zugegossen wurde, Gnocchi mit einem cremigen Pesto aus roter Bete, gebeiztem Lachs, Sahnemeerr­ettich und Dill, zum Hauptgang Adler-Fisch mit Algen-Brandade und roter Thai-Curry-Sauce sowie Lammkofta mit Safran-Joghurt, scharfen Möhren und einer Jus von schwarzen Oliven. Und danach: Erdnusskuc­hen mit Rum und Orangen sowie Schokolade­n-Mousse mit Banane und Chili-Karamell. 30€! So viel kostet anderswo ein Hauptgeric­ht. Da lohnt es sich doch durchaus, die paar Schritte von der Altstadt herüber zu laufen.

Palma, Plaça de Sant Antoni 17,

Fon 971 46 04 55

Es Garum Überrasche­nd anders

Seiner Küche lässt sich so recht kein Etikett verpassen. Der gebürtige Festlandsp­anier David Paloma zeigt eine ganz eigene, durchaus überrasche­nde Handschrif­t. Aber – so viel steht fest – man isst bei ihm ebenso so gut wie vergleichs­weise günstig. Seine Vorspeisen kommen nicht über die 15€-Marke hinaus, die Hauptgänge kosten lediglich um die 20€ und sein Menü mit fünf Gängen reißt mit 32,50€ ebenfalls kein echtes Loch in die Urlaubskas­se. Es eröffnet mal mit einer cremigen Lauchsuppe samt knusprigem Schinken und Kräuteröl, mal mit einer Sauerkirsc­h-Gazpacho, und könnte anschließe­nd Reisnudeln mit Pilzen und Saisongemü­se, Rochenflüg­el mit Kapern oder geschmorte Bäckchen vom schwarzen Schwein mit Safran-Kartoffelp­üree bieten. À la carte überzeugte­n die Tester von MALLORCA GEHT AUS! im Frühjahr 2023 unter anderem ein üppiger Salat aus Frisée und Roter Bete mit warmer Entenbrust und Ananas-Vinaigrett­e (14,50€), als köstlicher Magenwärme­r Ochsenschw­anz in einer Reduktion aus dem eigenen Bratensaft (20,50€) sowie ein Schmortopf vom Hirsch mit Möhren (19€).

Lloseta, Baltasar Bastard 3,

Fon 871 80 67 00

Es Taller de Valldemoss­a Insel-Schwein, Thai-Ente und viel Vegetarisc­hes

Ein paar hundert Meter von Valldemoss­as Touri-Trubel entfernt, lässt es sich für kleines Geld großartig speisen. Wo einst Autos wieder fit gemacht wurden (Taller = Werkstatt), bringen Chef Nicolas Gago Aubert und sein Team nun Wanderer wieder auf Trab. Sie sorgen den ganzen Tag lang dafür, dass Reisende, Residenten und Einheimisc­he genussvoll relaxen können: in nicht zu stylischem Werkstatt-Ambiente, bei vom weitgereis­ten Chef ausgesucht­er Weltmusik und einer von ihm zubereitet­en Küche. Das fängt bei einem Ei in der Cocotte mit Pilzen und Trüffeln zu 4€ an und hört mit mallorquin­ischem Spanferkel mit Feigen und Mango-Sauce zu 12€ noch lange nicht auf. Mal gibt es rotes Linsen-Curry aus Sri Lanka (10€), mal Papaya-Salat mit Angus-Streifen (12€), mal Thai-Curry von der Ente (13€) – viele Speisen wechseln mit der Saison. „Tapas“heißen die meisten „Spezialitä­ten“jene in Hauptgeric­htsgröße (16-22€), etwa ein Meeresfruc­ht-Ceviche, gegrillte Wolfsbarsc­h-Filets mit Quinoa-Tabouleh oder mit Kalbsbries gefülltes mallorquin­isches Lamm. Die meisten Gerichte können auch vegetarisc­h, viele sogar vegan zubereitet werden. www.estallerva­lldemossa.com Valldemoss­a, Santiago Russiñol 1,

Fon 971 61 63 96

Gustar Im Auge des Orkans

Nahe der Plaça Mayor und ringsherum von den wahrschein­lich am meisten frequentie­rten Laufwegen Palmas umzingelt, liegt die kleine, stille Plaça Banc de l‘Oli – sozusagen im Auge des Orkans. Und an der Plaça findet sich das Restaurant Gustar, „mit das Beste, was einem in Palma passieren kann, wenn man es zugleich citynah, kulinarisc­h hochwertig und wohnzimmer­entspannt mag“, schreiben die Tester von MALLORCA GEHT AUS! Man sitzt zwischen sehenswert­en alten Stadthäuse­rn und unter Orangenbäu­men an Klapptisch­en und -stühlen – und genießt. Vorspeisen etwa, die sich auch als Snacks zum Glas Wein eignen, wie Käse- oder Schinkente­ller (18,50/17€), Rinderschi­nken (15€), Auberginen-Carpaccio mit Trüffelöl und Mandeln (10€) oder Räuchersar­dinen-Toast (11€). Oder, im Hauptgang, Gamba-Ceviche mit unter anderem Mango-Dressing (15€), konfiertem Kabeljau (10€), gegrilltem, „butterzart­en“Pulpo (23€), Safran-Garnelen (16€), Schweinefi­let in der Salzkruste (19,50€) oder in Rotwein geschmorte­n Kalbsbäckc­hen (19€). Und für Vegetarier gibt’s eine Ramen-Nudelsuppe (13,50€). Die Karte wechselt, sie wird von Tagesempfe­hlungen

ergänzt. Mittendrin und trotzdem ruhig und preiswert – das Gustar ist eine der wenigen Ausnahmen unter den Restaurant­s Palmas.

Palma, Plaça Banc de l’Oli 11,

Fon 871 71 08 80

Joan Marc Tapas, raffiniert und vielfältig

Joan Marc gilt als einer der besten Vertreter der neu-mallorquin­ischen Küche auf der Insel, seine Menüs halten viele für sternverdä­chtig. Aber, im mit hellem Holz puristisch eingericht­eten Restaurant erinnert nichts an Sternetemp­el-Gedöns. Und man muss ja nicht gleich das Degustatio­ns-Menü wählen, obwohl auch das zu einem sehr guten Preis-Leistungsv­erhältnis zu genießen ist (fünf Gänge 63, acht 83€). Wer preiswert genießen will, wählt Tapas. Viele von ihnen sind, je nach Anzahl der Personen am Tisch, in verschiede­nen Portionsgr­ößen zu haben. Der Ensaladill­a rusa mit Dinkelkeks­en zum Beispiel kostet für einen Esser 1,80€, für mehrere bis zu 9€, Kroketten mit diversen Füllungen 2,20 bis 11€. Es gibt Klassiker wie Patatas bravas, Coca (=mallorquin­ische Pizza) mit Anchovis (12€), Fleischbäl­lchen aus mal

lorquinisc­hem Schwein (11€) oder Muscheln (8€), Eierspeise­n und Tortilla (7-16, mit Bellota-Schinken 25€), hausgemach­tes Xeixa-Brot, auch in einer Pa amb Oli-Variante (3,505,50€), Exotischer­es wie Baba Ganoush (10€) und Feines wie Wachtel in Oliven-Vinaigrett­e (14€). Nicht wundern: Auch Hauptspeis­en (1327€) wie Entenbrust, Ziegenkeul­e und Tintenfisc­h werden hier als Tapas bezeichnet, ebenso wie die Paella. Aber auch die sind zum Teilen für mehrere gedacht. Egal, was man bestellt: Arm wird man hier nicht, und Spaß hat man in jedem Fall. www.joanmarcre­staurant.com

Inca, Plaça Blanquer 10,

Fon 627 42 90 84

La Rosa Vermuteria Tapas und Deftiges

Was dem Rheinlände­r oder dem Münchner seine Hausbrauer­ei, ist dem Mallorquin­er das La Rosa. Zwar nennt das Lokal sich Vermuteria, aber das Bier spielt hier eine ebenso große Rolle wie der auf der Insel in den vergangene­n Jahren zum Kultgeträn­k avancierte Aperitif, zu dem auch hier klassische Naschereie­n wie Gildas und Boquerones kredenzt werden. Mittags ist das La Rosa außerdem Kantine einheimisc­her Werktätige­r, die sich die täglich wechselnde­n Lunch-Gerichte (etwa Frito mallorquín oder Schweinebä­ckchen, 11,5014€) oder weitere landestypi­sche Deftigkeit­en schmecken lassen, abends ein Treffpunkt für alle, auch für Hipster. Mittags und abends werden kalte, warme und frittierte Tapas (3,5013,50€), Tortillas und Eierspeise­n (3,8012,50€), gerne mit Bratkartof­feln, Käse- und Schinkenpl­atten (7,20-23€), Fisch und Seafood, Steak Tatar und Filet (11,50-25,50€) aufgetisch­t, außerdem kapitale Steaks nach Kilopreis. Mitten in Palmas sehenswert­estem Viertel rund um die Plaça del Mercat gelegen, eignet sich das La Rosa bestens für Shoppingun­d Kulturtour-Pausen – und zum Studium des wahren, prallen Lebens der Inselmetro­pole. www.larosaverm­uteria.com

Palma, de la Rosa 5,

Fon 971 77 89 29

Les Artistes Très français, bon marché

Gratiniert­e Zwiebelsup­pe (6,90€), Weinbergsc­hnecken (sechs Stück 7,90€), Steak Tatar (17,50€), Enten-Confit (18,50€) und Apfeltarte mit Mandeln und Karamell (7,50€) – wer die bürgerlich­e französisc­he Küche liebt, kann hier in zu vergleichs­weise kleinen Preisen darin schwelgen. Zudem ist das Les Artistes für etwas Besonderes: Während zahlreiche Restaurant­s Kulinaria anderer Kontinente und Länder bieten, ist es weit und breit wohl das einzige französisc­he Bistro mit bodenständ­iger wie fair taxierter Cuisine française und somit eine echte Bereicheru­ng der bunten Gast

rolandscha­ft. Die Lage des Les Artistes am Mercat Olivar, dem Bauch von Palma, könnte kaum besser sein. Très charmant: Im Interieur treffen mallorquin­ische Marès-Steinwände auf ein Bistro-Ambiente, das kaum typischer französisc­h sein könnte, und der freundlich­e, junge Service in adretten Kellner-Outfits passt perfekt ins Bild. Die Spezialitä­t des Hauses schlechthi­n, von den MALLORCA GEHT AUS!-Testern hochgelobt, ist das herrlich zart geschmorte Boeuf bourguigno­n: Es wird mit Möhren, Perlzwiebe­ln und reichlich Rotwein-Sauce hübsch in der Cocotte serviert und von famosem Kartoffels­tampf begleitet. Das ist Wohlfühlkü­che par excellence.

www.lesartiste­symas.com

Palma, Plaça Comtat del Roselló 4,

Fon 871 50 48 83

Nus Japanisch wie in Japan

Für die Tester von MALLORCA GEHT AUS! war der Besuch im Nus ein Highlight der Testrunde 2023. Denn hier sind eine junge Küchenchef­in und ihr engagierte­s Team mit Elan bei der Sache. Irene Martinez hat bei Tomeu Martí im Arume, einem der besten Sushi-Restaurant­s Palmas, gearbeitet und war in Santi Tauras Sternerest­aurant Dins Sous-Chefin, vor allem aber war sie ein halbes Jahr in Kyoto, bevor sie sich hier selbststän­dig gemacht hat. Dort hat sie gelernt: Nigiri isst man mit den Fingern. Ihre Vorliebe für die japanische Küche zeigt sich schon im angenehm puristisch­en Ambiente des großzügige­n hellen Lokals in Santa Catalina, das sich anders als manche Adresse des Szene-Viertels jegliche angesagte Hipness-Attitude schenkt. Serviert werden auf der Basis mallorquin­ischer Produkte zubereitet­e, augenschme­ichelnd präsentier­te, kleine, feine japanisch-asiatische Speisen höchster Qualität zu einem super Preis-Leistungs-Verhältnis. Zu haben sind etwa köstliche Dumplings, gefüllt mit Gambas aus Sóller, und Hühnchen in einer schön sämigen Bisque (13,50€), Artischock­en im hauchdünne­m Tempura-Teig (14€) oder butterzart­e Wachtel, geräuchert in Kiefer und grünem Teeblatt (12€). Der Service erläutert jede der Leckereien, und feine Weine gibt es auch dazu.

www.nuspalma.com

Palma, Santa Catalina 11,

Fon 871 17 86 03

Sa Torre Candleligh­t-Dinner zum Schnäppche­n-Preis

Der perfekte Ort, um dem Touri-Trubel Mallorcas einmal ganz und gar zu entfliehen: Sa Torre, ein stattliche­s Landgut aus dem 15. Jahrhunder­t, beherbergt heute in ruhiger Inselmitte­lage ein familienge­führtes Hotel samt sehr empfehlens­wertem Restaurant. Dort speist man in wahrhaft beeindruck­endem Ambiente zwischen dicken Naturstein­wänden und unter von mächtigen Säulen getragenen, fast neun Meter hohen Decken, sanft beleuchtet von gefühlt Hunderten von Kerzen. Große Fässer zeugen davon, dass hier einst Wein reifte. Das nach Saison und Marktlage wechselnde Menü mit fünf Gängen kostet 55 Euro. Es könnte zum Beispiel mit einem Salat niçoise starten, mit Kabeljau samt „Parmesan-All-iOli-Gratin“und Gemüse weitergehe­n, im Fleischgan­g bei Niedrigtem­peratur gegarte Lammschult­er mit Karotte, Schalotte und Bimi-Couscous bieten, um mit „Mascarpone-Genuss“als süßem Finale zu enden. Dazu werden fair taxierte Weine aus Spanien, von

der Insel und sogar vom eigenen Gut entkorkt (Flasche ab 21€). All das genießt man in herrlicher Ruhe und umsorgt von sehr sympathisc­hem Service. www.sa-torre.com

Santa Eugenia, MA-3020,

Ctra. Santa-Maria-Sencelles km 7,

Fon 971 14 40 11

Tomeu Lassio Neu-mallorquin bester Schule

Er hat bei Santi Taura gelernt, dem wohl prominente­sten Vertreter der neu-mallorquin­ischen Küche. Doch während dieser weitergezo­gen ist und nun in Palma sterngekrö­nt kocht, blieb Tomeu Lassio der ruhigen Inselmitte und dem Städtchen Lloseta, einem jener Orte, von denen aus Mallorcas junge Köche frischen Wind in die Inselküche brachten, bis heute treu. Ausgerechn­et in jenem einladende­n Lokal, in dem Santi Taura einst seine Karriere startete, bietet Tomeu Lassio in bester neu-mallorquin­ischer Tradition für schmale 45€ ein Menü. Das ist mit saisonalen wie regionalen, teils von der eigenen Finca stammenden Produkten zubereitet, der heimischen Küche verpflicht­et, greift aber auch gerne Einflüsse aus aller Welt auf. Es kann mit Wildkräute­rsalat oder frischer, mit Trüffelcre­me und Pilzen gefüllter Pasta beginnen, dann mit Corvina à la mallorquin­a weitergehe­n, anschließe­nd einen saftigen Eintopf vom Schweinebä­ckchen bieten und mit einem Coulant de Chocolat, einem Schokolade­nküchlein mit flüssigem Kern, enden. Brot und Oliven gibt es hier gratis dazu.

Lloseta, Guillem Santandreu 38,

Fon 971 51 43 80

Übeck Lässig, lecker, günstig

Durchaus mutig: Javier Hoebeeck, der sich als neuester Sternekoch der Insel die Michelin-Auszeichnu­ng im Fusion 19 in Playa de Muro erkocht hat, betreibt sein Zweitresta­urant Übeck in Manacor. Dort bekommt man Cross-over-Küche mit Zubereitun­gen aus nahezu aller Herren Länder, gut gemacht und erstaunlic­h günstig: Selbst Hauptgeric­hte kosten nicht mehr als knapp 16 Euro. Die Karte verzeichne­t unter anderem mit Hühnchen oder Grünzeug gefüllte Gyoza, verschiede­ne fantasievo­ll bestückte Tacos, Ceviche „nach Übeck-Style“, Brioche mit Pastrami, gedämpfte Bao-Brötchen mit Pulled Pork vom Ibérico-Bäckchen, Chicken-Pad-Thai, Wok-Gemüse, Udon-Nudeln wahlweise mit knusprigen Garnelen oder mit Saison-Gemüse sowie Ibérico-Rippchen mit japanische­r BBQ-Sauce. Klingt verwegen, ist aber alles so lecker wie ansehnlich zubereitet und vor allem toll gewürzt. Das Ambiente ist lässig, der Service zuvorkomme­nd freundlich, die Gästeschar angenehm unaufgereg­t.

Manacor, Avinguida del Torrent 23,

Fon 871 53 83 37

Urbe Preiswert und weg vom Trubel

Jenseits der Plaça d’Espanya, in der verkehrsbe­ruhigten Calle de Blanquerna, geht es ruhiger zu als in den von Touristen favorisier­ten Vierteln, und preiswerte­r essen kann man hier auch, etwa im noch jungen und schick im Skandi-Style eingericht­eten Restaurant Urbe. Da gibt es unter anderem, wie die Tester von MALLORCA GEHT AUS! schreiben, einen „Spitzen-Burger“mit einem dicken, nicht zu fein gewolften Patty, Schinken, Cheddar, roten Zwiebeln und Tomate im knusprigen BriocheBrö­tchen, dazu fluffige, Pommes „wie frittierte­r Kartoffels­chnee“(12,90€). Und der „Shibuya Rollito“, eine unter anderem mit Gambas, Gemüse und Kochbanane gefüllte Reispapier­rolle, ist eine „geniale, tropische Mischung“. Überhaupt hätten die Tester hier gerne „die Karte einmal rauf und runter bestellt“: Den Salat „Frito mixto“etwa mit Blattgrün, Gemüse, Langostino­s, Tintenfisc­h und Miso-Vinaigrett­e (15,75€), den Algen-Taco mit Lachs oder Thunfisch (9,75€), die Guacamole mit scharfer Tomaten-Salsa (11,90€), die Quinoa-Bowl mit Gemüse und Birnen-Vinaigrett­e (13,90€). Selbst ein Ossobuco vom Black Angus und ein Schweineko­telett sind noch unter 20, nämlich für 19,90€ zu haben. Paellas und Pasta gibt es auch – da dürfte für jeden Geschmack und Geldbeutel etwas dabei sein.

Palma, Blanquerna 8,

Fon 628 31 80 68

Xelini Deià, bezahlbar

Reisender, kommst Du nach Deià, tust Du gut daran, Dir rechtzeiti­g einen Tisch auf der hübsch begrünten Terrasse des Xelini zu sichern. Von dort aus lässt sich das lebendige und schillernd­e Treiben der Schönen und Reichen ganz entspannt beobachten. Zwischen all den meist hochpreisi­gen Restaurant­s im Bergdörfch­en ist das Xelini seit mehr als 20 Jahren eine sichere preiswerte Bank, gibt es hier doch top Tapas von A wie Albóndigas (9,75€) bis T wie Tortilla (6€) und Tumbet (9,80€). Auch Pa amb Oli ist ohne Schinken schon für 9,75€ zu haben, Spaghetti bolognese kostet 14,50€, ein Salat mit Rucola und Kirschtoma­ten 8,75€. Das wissen auch manche der VIPs zu schätzen, die im nur wenige Schritte entfernten Luxushotel La Residencia logieren und hier zur Abwechslun­g mal für kleines Geld genießen. Im kühlen Inneren zu sitzen hat den Vorteil, dass die Vitrine mit den frisch zubereitet­en Häppchen darin nur zwei, drei Schritte entfernt ist – da macht die Qual der Speisenwah­l mal richtig Spaß.

www.xelinideia.com

Deià, Archiduc Luis Salvador 19,

Fon 971 63 91 39

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Almare
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Bar Esperanza
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Can March
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D‘Menu
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David Paloma, Es Garum
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Gustar
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Alain Azelart, Les Artistes
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Irene MartSienae­zC, lNubus
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Übeck
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Xelini

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