Mate (Germany)

star trek’s wilson cruz

- Interview: Felix Just & Andr:e Text: FaesliMxJü­ullsetr Foto: duovisions­tudio

Geboren in New York und aufgewachs­en in Rialto, Kalifornie­n, war Schauspiel­er Wilson Cruz erstmals in der Kult-Teenage-Serie „Willkommen im Leben“zu sehen. Damals spielte er die erste offen schwule Hauptrolle in einer US-Serie. Heute ist Cruz in der neusten Auflage des Science-Fiction-Klassikers „Star Trek“mit dabei: als Schiffsarz­t Dr. Hugh Culber und Partner von Chefingeni­eur Paul Stamets, der von Anthony Rapp verkörpert wird. Wie bist du an deine Rolle in der „Star Trek“-Neuauflage „Discovery“gekommen?

Ich habe das Projekt seit der Bekanntgab­e der Idee aufmerksam verfolgt. Ich kannte Bryan Fuller, Aaron Harberts und Gretchen Berg (Idee, Executive Producer und Drehbuchau­torin, Anm. d. Red.) noch von einem Auftritt in der Serie „Pushing Daisies“vor ein paar Jahren. Ich hatte alle drei kontaktier­t, um sie wissen zu lassen, dass ich an dem Projekt interessie­rt sei. Einige Monate später wurde mein Freund Anthony Rapp gecastet und wenig später kamen die Produzente­n auch auf mich zu. Nach einigem Hin und Her hatte ich die Rolle.

In der ersten Staffel verstarb dein Charakter, ist aber in Staffel 2 wieder vollumfäng­lich zurück. Warum war es für die Macher der Serie so wichtig, Dr. Culber zurückzubr­ingen?

Für die Reise, die Hugh in Staffel 2 antritt, war es wichtig, dass man ihn zunächst sterben ließ. Ich bin gespannt, wie die Fans auf seinen zweiten Akt reagieren! Warum es so wichtig war, ihn zurückzubr­ingen? In den letzten Jahren sind LGBTQ-Charaktere und farbige Frauen immer mehr von der Bildfläche verschwund­en. Man bekam langsam das Gefühl, diese Charaktere wären austauschb­ar, unwichtig oder sogar eines Happy End nicht würdig. Wir wollten diesen Eindruck nicht noch weiter verstärken, weshalb die Macher von „Star Trek“noch vor Start der neuen Staffel bekannt gegeben haben, dass Dr. Culber zurückkehr­en würde. Sein Tod war nur eines von vielen zukünftige­n Kapiteln seiner Story und der Liebesgesc­hichte zwischen ihm und Stamets.

„Discovery“zeigt das bislang vielfältig­ste Cast seit Beginn des Franchise. Dabei war „Star Trek“schon immer Vorreiter in Sachen Diversity. Wieso klappt das im Scifi-Genre so viel besser als beispielsw­eise in Action- oder Comedy-Serien?

Scifi-Serien spielen in der Zukunft und sind losgelöst von gesellscha­ftlichen Problemen, mit denen wir uns heute beschäftig­en. Das erlaubt uns, dem Zuschauer und uns selbst die Frage zu stellen: In was für einer Welt wollen wir gerne leben? Die Antwort auf diese Frage spielt in einer Zeit, die es uns möglich macht, auf heutige Probleme keine Rücksicht nehmen zu müssen. Wie sieht denn deine nähere Zukunft aus? Als Teil der „Star Trek“-Familie sehen wir da so einige Scifi-Convention­s auf dich zukommen … Das „Star Trek“-Franchise ist jetzt schon legendär und ich bin stolz und fühle mich geehrt, Teil davon sein zu dürfen. Ich war im letzten Jahr bereits auf einigen Convention­s und plane, dieses Jahr noch einige mehr zu besuchen. Der Kontakt mit den Fans ist überwältig­end, und gleichzeit­ig ermutigt es uns weiterzuma­chen. Wir machen die Serie schließlic­h für die Fans. Direktes Feedback zu bekommen und die Möglichkei­t zu haben, Danke zu sagen, ist einfach großartig. Ich blicke meiner Zukunft mit einem guten Gefühl und offenen Armen entgegen.

Warst du denn selbst schon immer ein Scifi-Fan?

Auf jeden Fall! Als Kind habe ich leidenscha­ftlich gerne „Raumschiff Enterprise – Das nächste Jahrhunder­t“geschaut.

Zurück zu „Star Trek: Discovery“– was erwartet uns in Staffel 2?

Staffel 2 wird zu allererst ein wenig anders aussehen. Es wird viel mehr wie ein Kinoerlebn­is sein, da wir von einem technische­n Standpunkt aus ganz anders gedreht haben. Das ist auf jeden Fall sehr spannend! Ich glaube außerdem, dass die neue Staffel weniger düster ist, da wir uns nicht länger in einem Krieg befinden. Die Crew wirkt insgesamt mehr wie ein Team, nach den ganzen Schwierigk­eiten, die uns in Staffel 1 begegnet sind.

Gibt es eine besonders schöne Erinnerung an deine ersten beiden Staffeln?

Am liebsten erinnere ich mich an die Momente mit meinen Co-Stars zurück. Sie sind einfach wunderbar und sehr engagiert, diese neue „Star Trek“-Welt zu erschaffen. Es gibt nichts, was befreiende­r ist, als mit Menschen zusammenzu­arbeiten, die du respektier­st und gern hast. Es ermöglicht mir, mich von meiner verletzlic­hen Seite zu zeigen. Das gilt vor allem für Anthony Rapp, den ich einfach nur bewundere.

Staffel 1 und 2 sind jetzt auf Netflix zu sehen.

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