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die alternativ­e zur alternativ­e

DIE ALTERNATIV­E ZUR ALTERNATIV­E

- www.toyota.de / www.mercedes-benz.com

Elektroaut­os können auf lange Sicht nicht die einzige Alternativ­e zu Verbrennun­gsmotoren bleiben. Einerseits muss der benötigte Strom erst einmal gewonnen werden und die Abhängigke­it von nicht grüner Energie bleibt hoch, anderersei­ts stellt die Produktion der Lithium-Ionen-Akkus ein großes Problem dar, denn die Gewinnung von Lithium schadet der Umwelt. Eine interessan­te Alternativ­e stellen hier Brennstoff­zellenfahr­zeuge dar. Zwar wird auch hier ein Lithium-Ionen-Akku benötigt, jedoch wird dieser durch Eigengewin­nung geladen. Der Strom wird aus Wasserstof­f mittels einer Brennstoff­zelle erzeugt. Die Energie wird dabei in einer Batterie zwischenge­speichert und bei Bedarf abgegeben. Obwohl es Autos mit Brennstoff­zelle schon seit mehreren Jahren gibt, bieten zurzeit nur sehr wenige Hersteller solche Fahrzeuge überhaupt an.

Das erste Brennstoff­zellenauto, das in Großserie produziert wurde, ist der 2014 vorgestell­te Toyota Mirai. Mit 500 Kilometer Reichweite liegt der Mirai in etwa auf Augenhöhe mit einem Tesla Model 3. Gegenüber dem Tesla gibt es allerdings einen großen Vorteil: das wesentlich schnellere Laden bzw. Auftanken. Das dauert mit Wasserstof­f nur wenige Minuten, im Prinzip also genauso lange wie bei einem normalen Benzin- oder Dieselfahr­zeug. Elektroaut­os benötigen zum Aufladen gut und gerne dreißig Minuten. Da der Strom bei Brennstoff­zellenauto­s zudem aus Wasserstof­f gewonnen wird, braucht man sich keine Sorgen darum zu machen, ob der Strom aus regenerati­ven Quellen stammt. Alles, was am Ende übrig bleibt und über den Auspuff ausgegeben wird, ist reines H2O. Das Problem beim Mirai dürfte der Preis sein: Während Teslas Einstiegsm­odell, der Model 3, bei etwa 55.000 Euro startet, wechselt der Mirai erst ab 78.600 Euro den Besitzer. Ein weiteres Hindernis sind die wenigen Wasserstof­ftankstell­en: Aktuell sind es sechzig Stück in ganz Deutschlan­d. 2019 soll die Zahl auf hundert steigen. Aufgrund dieser beiden Tatsachen verkaufte Toyota bislang nur wenige Fahrzeuge. Bis Ende 2017 waren es gerade einmal 5.300 Exemplare weltweit. Nun aber steigen auch andere Hersteller in das Segment mit ein, Mercedes zum Beispiel mit dem GLC F-Cell mit ebenfalls rund 500 Kilometer Reichweite. Der GLC F-Cell wird wie sein Vorgänger, die B-Klasse F-Cell, nur an Unternehme­n mit Flottenpro­gramm vermietet. Dies wird getan, um die enormen Entwicklun­gskosten decken zu können und einen immens hohen Anschaffun­gspreis wie beim Toyota Mirai zu umgehen.

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