Mate (Germany)

DIE PROFIS

PAUL UND ERIC

-

SSuper, dass es geklappt hat. Stellt euch beide doch einmal vor!

Paul: Gern! Ich studiere an einer Sporthochs­chule und mache den Bachelor in Sport und Leistung. Ursprüngli­ch komme ich aus dem Schwimmen und bin dann später zum Krafttrain­ing gekommen – habe auch mal Crossfit und Gewichtheb­en ausprobier­t, aber irgendwie bin ich dann beim Turnen hängen geblieben. Also ja, ich mache Calistheni­cs, aber ich mache eben auch noch Übungen wie Kniebeuge oder Kreuzheben.

Eric: Ich studiere auch an der Sporthochs­chule, aber auf Lehramt. Ich komme eigentlich aus dem Wasserball und habe damals schon sehr viel von Krafttrain­ing und Eigengewic­htsübungen gehalten. Zusammen mit Paul habe ich vor zwei Jahren unser Start-up „Die Ringe Bodyworkou­t“gegründet.

Was war damals der Grund für euch umzusteige­n? Ihr habt ja ursprüngli­ch andere Sportarten gemacht …

Paul: Ich habe die Ringe mal im Fitnessstu­dio gesehen, und anfangs dachte ich, dass man nur Klimmzüge und Dips daran machen könnte. Dann habe ich gemerkt, dass es da eigentlich viel mehr gibt und dass ich mein ganzes Training damit gestalten kann. Nach dem Abi bin ich auf Reisen gegangen und habe die Ringe einfach überallhin mitgenomme­n.

Wie war es am Anfang für euch? War das Training sehr schwer?

Eric: Dazu kann ich besser etwas sagen, da ich erst später eingestieg­en bin als Paul. Ich habe auch schon jahrelang Krafttrain­ing gemacht, aber das Gute an Calistheni­cs oder auch am Ring-Training ist eben, dass du mit jedem Leistungss­tand einsteigen kannst. Man kann das Training so individuel­l gestalten, dass wirklich für jeden die passenden Übungen dabei sind. Insofern ist es also relativ einfach, damit anzufangen, solange man einen guten Trainingsp­lan hat.

Wie oft trainiert ihr pro Woche?

Paul: Fast täglich, also sechs Tage die Woche.

Variiert ihr euer Training oder macht ihr im Prinzip bei jedem Training dasselbe?

Paul: Klar variieren wir die Übungen auch. Ein strukturie­rter Trainingsp­lan ist das A und O. Deswegen studieren wir ja auch Sportwisse­nschaften. Wenn du immer nur dieselben Übungen mit denselben Wiederholu­ngszahlen machst, dann wirst du keinen Fortschrit­t haben, das ist kein progressiv­es Training. Ein progressiv­es Training sieht so aus, dass ich meinen Trainingsp­lan strukturie­re, die Übungen austausche, Wiederholu­ngszahlen steigere oder vielleicht auch die Komplexitä­t der Übungen erhöhe. Nur so hat man langfristi­ge Erfolge. Wenn ich beispielsw­eise immer nur Liegestütz­e und Klimmzüge mache, dann wird vielleicht in den ersten Wochen und Monaten was passieren, aber nach einer gewissen Zeit eben nicht mehr, weil ich einfach keinen neuen Reiz setze und somit auch keine Adaption im Muskel erfolgt.

Benutzt ihr Zusatzgewi­chte?

Paul: Für den Oberkörper nicht. Für den Unterkörpe­r machen wir Kniebeuge und Kreuzheben, also da benutzen wir Gewichte.

Habt ihr eine Art Lieblingsü­bung?

Eric: Die beiden wichtigste­n Übungen oder auch die Grundübung­en im Ring-Training sind der Klimmzug und der Dip. Damit hast du im Prinzip schon mal den gesamten Drück- und Zugbereich abgedeckt. Wenn wir also mal eine Einheit haben, wo wir wenig Zeit haben und ein schnelles Training machen wollen, dann legen wir den Fokus auf diese beiden Übungen.

Wo trainiert ihr und was macht ihr, wenn ihr mal unterwegs seid?

Paul: Wir haben schon an den lustigsten Orten trainiert. An irgendwelc­hen Verankerun­gen von Gebäuden, an Bäumen oder an Fußballtor­en kann man auch super die Ringe aufhängen, also wirklich an sehr verschiede­nen Orten.

Da wird kein Training ausgelasse­n?

Paul: Ja genau, da wird kein Training ausgelasse­n! (lacht)

Achtet ihr auf eure Ernährung?

Eric: Wir zählen nicht jede einzelne Kalorie, die wir zu uns nehmen, aber wir achten darauf, dass wir uns gesund ernähren. Wenn ich einen Tag habe, an dem ich beispielsw­eise zwei Stunden im Wasser war und vorher noch Krafttrain­ing gemacht habe, dann gehe ich nach meinem Hungergefü­hl. Ich versuche, viel Gemüse zu essen.

Paul: Bei mir ist es ähnlich. Ich zähle keine Kalorien, aber ich versuche, ungefähr einen Überblick darüber zu haben, wie viele Kohlenhydr­ate, Fette und Proteine ich zu mir nehme, damit ich auf meine 1,5 bis 2 Gramm Eiweiß pro Kilogramm Körpergewi­cht am Tag komme.

Wie sieht’s denn mit Alkohol und Rauchen aus?

Paul: Rauchen tun wir beide nicht. Alkohol selten, also vielleicht ein- bis zweimal im Monat.

Nehmt ihr Supplement­s zu euch, und wenn ja, welche?

Paul: Also ich nicht. Ich habe zwar noch ein Whey Protein von früher, aber das nehme ich nicht mehr. Ich schaffe es, über die Ernährung meinen Eiweißbeda­rf zu decken.

Eric: Bei mir ist es genauso. Das Einzige, was ich noch zu Hause stehen habe, sind Omega-3-Kapseln, weil ich keinen Fisch esse, und da nehme ich dann ab und an mal eine zu mir.

Also würdet ihr sagen, dass Supplement­s oftmals überbewert­et sind und man die eigentlich nicht braucht?

Paul: Auf jeden Fall! (lacht) Es sind ja Nahrungser­gänzungsmi­ttel, und wenn ich mich gesund ernähre, dann gibt es da eigentlich keinerlei Bedarf für Ergänzung. Wenn man sich alleine mal anschaut, wie etwas in der heutigen Fitness-Industrie beworben wird und wie viel Gramm Eiweiß am Tag empfohlen werden, dann kann man da eigentlich nur mit dem Kopf schütteln. Den einzigen Mangel, den wir in Nordeuropa vielleicht haben, ist Vitamin D wegen der Sonne.

Habt ihr euch schon mal beim Training verletzt?

Eric: Ich hatte noch keine richtige Verletzung.

Paul: Ich habe mir einmal eine Rippe geprellt. Da habe ich einen Kopfstand gemacht und bin ein bisschen doof umgefallen, das war eigentlich das Schlimmste bisher und tat auch einen Monat lang weh.

Vielen Dank für das Interview!

 ??  ??
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany