Mate (Germany)

pierre et gilles

kunst in der pandemie

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Fotograf Pierre und Maler Gilles entführen mit ihrer Kunst in eine auf den ersten Blick zauberhaft­e und märchenhaf­te Welt, die bei genauem Betrachten aber auch auf Themen wie Armut, Krieg, Altern, Hass und Leid aufmerksam macht.

Seit 1976 arbeitet das Künstlerpa­ar zusammen und erschafft ikonische Kunst von legendären Zeitgenoss­en wie Karl Lagerfeld, Madonna, Naomi Campbell, Marc Almond, Nina Hagen, Jean Paul Gaultier, Kylie Minogue und auch Jeff Stryker. Durch viel Pathos, Kitsch und Referenzen an große Meister werden die Fotografie­n zu Gemälden, nichts bleibt dem Zufall überlassen, alles ist schön – auch das Leid.

Pierre et Gilles verschließ­en sich nicht den ernsten Themen, setzen diese in ihren Werken aber so um, dass man sie ohne Gräuel betrachten kann, aber nicht ohne dann darüber nachzudenk­en. Zum Beispiel die Verschmutz­ung der Ozeane. Die wunderschö­nen Ergebnisse zeigen

die beunruhige­nde Veränderun­g, die die Welt durchmacht. Ohne Anklage. Mit trauernder Schönheit. Im Mittelpunk­t ihres künstleris­chen Outputs steht immer der Mensch, jedoch nicht losgelöst von seiner Umgebung, sondern im glamouröse­n Austausch mit der ihn umgebenden – auch darbenden – (Märchen-)Welt.

Ihr Bild „Bonjour Pierre et Gilles“entstand in der Corona-Isolation. Es zeigt das Paar als einfache Männer, entweder Gelbwesten auf dem Weg zur Demonstrat­ion oder auch Wohnungssu­chende in einer Welt, die zwar noch in grüner Pracht und blumengesä­umt die müden Herzen erfreut, aber auch von Plattenbau­ten und dunklen Sturmwolke­n bedroht wird ...

Das Bild sei eine Hommage an Gustave Courbets Gemälde „Bonjour Monsieur Courbet“von 1854. Entstanden ist „Bonjour Pierre et Gilles“während des durch die Corona-Pandemie bedingten Lockdown, der in Frankreich das Leben fast zum Erliegen brachte.

Vor einigen Monaten öffnete trotzdem und unter Einhaltung aller notwendige­n Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie eine Ausstellun­g mit neuen Werken der selbst zur Legende gewordenen Künstler: „Motionless Wanderings“. Ort des außergewöh­nlichen queeren Happenings war die Galerie Templon in Paris.

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 ?? Foto links: „Our Lady of Corona (Clara Benador)“, 2020, Nicolas Brasseur, © Courtesy Templon, Paris – Brussels Text: Michael Rädel ?? Bild unten: Pierre et Gilles „Bonjour Pierre et Gilles“2020, © Courtesy Templon, Paris – Brussels
Foto links: „Our Lady of Corona (Clara Benador)“, 2020, Nicolas Brasseur, © Courtesy Templon, Paris – Brussels Text: Michael Rädel Bild unten: Pierre et Gilles „Bonjour Pierre et Gilles“2020, © Courtesy Templon, Paris – Brussels
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