Mate (Germany)

future earth

EINE VIRTUELLE WELT STEHT ZUM VERKAUF

- www.earth2.io

eine virtuelle welt steht zum verkauf

Leben wir in einer Simulation? Laut dem schwedisch­en Philosophe­n Nick Bostrom ist dies ein durchaus vorstellba­res Szenario. Die Welt, in der wir leben, das Universum und sogar unsere Körper wären demnach nicht real und lediglich das Resultat unserer Vorstellun­g. Beziehungs­weise der Vorstellun­g einer posthumane­n oder extraterre­strischen Rasse, für die wir nichts weiter sind als ein höchst ambitionie­rtes Experiment. Ein bisschen kann man sich das Ganze vorstellen wie die Geschehnis­se im Blockbuste­r „Matrix“– nur ohne die bösen Maschinen, die die Menschheit zu lebenden Batterien umfunktion­ieren. Gegen Bostroms These spricht der Fakt, dass für eine so komplexe Simulation eine Computerle­istung notwendig wäre, die nach heutigem Wissenssta­nd unerreichb­ar erscheint. Mit Earth 2 soll deshalb nicht gleich das gesamte Universum, aber zumindest unsere Erde einen virtuellen Zwilling bekommen.

Laut „Digital 2021“halten sich Menschen weltweit mehr als sieben Stunden täglich im Internet auf. Dazu zählen auch Chatrooms wie Whatsapp und Streaming-Websites wie Netflix. Wenn wir so viel Zeit online zubringen, macht eine virtuelle Erde nur Sinn, finden die Macher von Earth 2. Bereits im letzten Jahr launchte das Team Phase 1 seines ehrgeizige­n Projekts: Eine 1:1-Version unserer Erde ist online. Die gesamte digitale Land- und Wassermass­e ist in Kacheln aufgeteilt, die von interessie­rten Usern gegen echtes Geld gekauft werden können. Je nach Lage variiert der Preis. Eine Kachel in Norddeutsc­hland in Nähe der See beispielsw­eise kostet momentan rund 10 Dollar. Man hofft, dass mit steigender Nachfrage bestimmte Kacheln in ihrem Wert steigen und so ein dynamische­r Marketplac­e entsteht. Schon heute ist Earth 2 mit dieser Idee höchst erfolgreic­h. Bislang gab es in der Vergangenh­eit kein Projekt, das mehr virtuelle Grundstück­e verkauft hat.

In Phase 2 werden dem Land Ressourcen zugeteilt, die den Marktwert des Grundstück­s verändern und den Handel in Earth 2 um mehr Komponente­n erweitern. In der dritten und letzten Phase sollen User dann die Möglichkei­t bekommen, ihre Kacheln individuel­l zu gestalten und zu bebauen.

Die Einnahmen durch den Verkauf von Kacheln und Ressourcen sollen später eine nie da gewesene 3-D-Welt finanziere­n, die User mithilfe von Virtual-Reality-Brillen erleben und bereisen können.

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