WANDERUNG AM GRAND CANYON
Es dürfte ordentlich gerumst haben, als vor ungefähr 9.500 Jahren der größte bekannte Felssturz der Alpen zu Tal rauschte. Sieben Kubikkilometer Geröll versperrten daraufhin dem Rhein seinen Weg. Seitdem frisst sich der Fluss durch eine ursprünglich fünfzig Kilometer lange und mehrere hundert Meter dicke Gesteinsmasse. Das Ergebnis: die Rheinschlucht, die auch als Swiss Grand Canyon bezeichnet wird.
Am oberen Rand dieser Schlucht verläuft ein besonderer Weg, der Kulinarik-Trail. Er richtet sich im doppelten Wortsinn an Genuss-Wanderer, denn für die zehn Kilometer lange Strecke wird ein voller Tag angesetzt. Da bleibt viel Zeit zum Staunen und Schlemmen. Und so funktioniert es: Man bucht ein Ticket und spaziert dann von Mahlzeit zu Mahlzeit. Zuerst ein Frühstücksplättli mit Bündnerfleisch und Bergkäse, dann ein Mittagessen mit Blick in die Bergwelt und nach einem weiteren Ortswechsel eine Nusstorte im Glas zum Kaffee.
Wer sich die gut siebzig Euro sparen möchte, der packt Stullen in den Rucksack und verbringt eine weitgehend klimaneutrale Brotzeit mit Blick auf die 350 Meter hohen, weißen Steilwände der Rheinschlucht auf der grazilen Aussichtsplattform Il Spir.