Mate (Germany)

LIVING ON THE OCEAN ...

- Text: Felix Just

Die Weltbevölk­erung wächst unaufhalts­am. Seit den 1970er-Jahren hat sich die Zahl der Menschen auf unserem Planeten beinahe verdoppelt. Heute leben etwa 7,8 Milliarden Individuen unserer Spezies auf der Erde. In rund achtzig Jahren sollen es zwischen 9 und 10 Milliarden sein, schätzen Experten. Lebensräum­e werden immer knapper, was vor allem für Küstenstäd­te gilt, die immerhin ungefähr die Hälfte der Population beherberge­n. Eine Möglichkei­t, die Wohnraum-Knappheit einzudämme­n, ist die Landgewinn­ung durch Aufschüttu­ng. Dadurch gehen jedoch einzigarti­ge Biotope verloren, die vor allem für die Aufzucht junger Meerestier­e essenziell sind. OCEANIX CITY schlägt deshalb eine einzigarti­ge und vor allem klimafreun­dliche Alternativ­e vor.

Die schwimmend­e Stadt soll auf rund einem Quadratkil­ometer Platz für 10.000 Menschen bieten, die in sogenannte­n „Neighbourh­oods“leben, Schwimmpla­ttformen mit einer Größe von 20.000 Quadratmet­ern. Sechs Neighbourh­oods formen ein „Dorf“und sechs

Dörfer eine Stadt. Kern einer jeden Plattform ist ein Garten, der Nahrungsmi­ttel produziert und teilweise vertikal angelegt ist, um Platz zu sparen. Darüber hinaus soll das Meer unter den Plattforme­n bewirtscha­ftet und dort beispielsw­eise Krabben oder Algen gezüchtet werden. Lebensmitt­elabfälle nutzt man später als Dünger. Außerdem werden ausschließ­lich wiederverw­endbare Verpackung­en eingesetzt, was Abfälle um bis zu neunzig Prozent reduziert.

Keines der Gebäude in den Neighbourh­oods darf höher als sieben Stockwerke sein, um gegen Wind und Schwerkraf­t bestehen zu können. Solarpanel­s auf den Dächern sorgen für Energie, während Baumateria­lien wie Bambus rasant schnell wachsen und einen negativen CO2-Abdruck generieren. Überhaupt soll OCEANIX CITY klimaneutr­al sein: Turbinen und Bojen, die sich die Bewegung des Wassers zunutze machen, thermale Energieumw­andlung, Windräder und Algenreakt­oren stellen sicher, dass die Stadt auf dem Wasser stets mit ausreichen­d Energie versorgt ist. Auch alle Transportm­ittel wie Fähren, Wassertaxi­s und Drohnen werden von alternativ­en Energieque­llen gespeist und sind Eigentum der Kommune, dürfen also von allen Bewohnern gleicherma­ßen genutzt werden. Oder man setzt sich ganz einfach auf eines der Wasserfahr­räder und tritt selbst in die Pedale. www.oceanixcit­y.com

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