Mate (Germany)

Der Upgrade-Guru

ERLEBNISSE STATT FLÜGE

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Brav sind Punkte und Meilen in den Lockdowns ihren Bonusprogr­ammen treu geblieben. Loyal eben. Es wurde weiter gesammelt, und mit jeder Lockerung stieg die Vorfreude auf die erste große Reise.

Als Dankeschön lieferten uns die großen Fluggesell­schaften nun weltweit das böse Erwachen. Gestrichen­e Flüge, unverschäm­t lange Wartezeite­n und sehr teure Tarife wurden in Windeseile die neue Wirklichke­it. Vor allem gab es eines plötzlich nicht mehr: Möglichkei­ten, die angesparte­n Punkte und Meilen einzusetze­n. Wer sich auf die Suche nach einem Prämienflu­g bei Miles & More und anderen Programmen gemacht hatte, wurde meist enttäuscht. Es gab einfach (fast) keine Prämientic­kets mehr – weder nach Asien, noch in die USA oder nach Südamerika.

Was kann nun mit den Punkten und Meilen gemacht werden, bevor sie verfallen?

Am besten Gutes tun. Der Gegenwert von Meilen und Punkten kann an wohltätige Vereine und Organisati­onen gespendet werden. Bei Miles & More wird die hauseigene „help alliance“unterstütz­t. Bei Payback stehen regional, national oder auch internatio­nal eine große Bandbreite von Initiative­n zur Verfügung: von der Obdachlose­nhilfe über das Kinder- und Jugendwerk „Die Arche“bis zu One Earth, einer Organisati­on, die Plastikmül­l aus den Meeren fischt. Mehr und mehr Menschen wandeln ihre Meilen in finanziell­e Hilfe für gemeinnütz­ige Zwecke um. In nur wenigen Tagen wurden in der PAYBACK-Spendenwel­t Punkte im Wert

von mehr als 800.000 Euro gespendet, um Hilfsproje­kte in der Ukraine zu unterstütz­en.

Miles & More hat noch einen weiteren Trend aufgegriff­en: Meilen in Erlebnisse eintausche­n, die so meist nicht zu buchen sind. Wie wäre es zum Beispiel mit einem Klavierabe­nd mit Lang Lang? Beste Plätze in der Alten Oper Frankfurt, Sektempfan­g und Führung durch das Konzerthau­s? Doch Obacht! Auch hier hat die Inflation schon mächtig zugeschlag­en. Hat Miles & More vor zwei Jahren Erlebnisse ab 59.000 Meilen pro Person angeboten, ist ein Ticket jetzt erst ab 79.000 Meilen zu haben.

Eine der ersten Hotelkette­n, die Erlebnispr­ämien eingeführt hat, war Hilton

ULF-GUNNAR SWITALSKI, auch der UpgradeGur­u genannt, beschäftig­t sich seit dreißig Jahren mit weltweiten Meilenprog­rammen, genießt VIP-Treatment in den meisten Hotels der Erde und bei vielen Fluggesell­schaften. Der Autor von zwei Büchern kennt sich in der Welt von Punkten, Statusmeil­en und Upgrades aus und berichtet davon in seinem Blog upgradegur­u.de. Regelmäßig verrät er neue Tricks in Mate.

Honors. Für 270.000 Punkte kann man zum Beispiel beim Hilton-Grand-Final-Golfturnie­r in Dubai mitspielen oder eine Tour über den Fischmarkt im thailändis­chen Pattaya mit anschließe­ndem Kochkurs unternehme­n.

Marriott Bonvoy bietet mit den sogenannte­n „Moments“Ereignisse an, die man für Geld nicht kaufen kann. Die entspreche­nd nötigen Punkte ermögliche­n rund um die Welt VIP-Zugang zu Konzerten, kulinarisc­hen Erlebnisse­n, erstklassi­gen Sportveran­staltungen und vielem mehr. Das funktionie­rt entweder zum Festpreis oder als Versteiger­ung.

Ich selbst bin ein großer Fan der Marriott Bonvoy Moments und hab schon den ein oder anderen tollen Deal geschossen. Für zwei Suite-Tickets für ein BTS-Konzert in Berlin wurden nur 10.000 Punkte benötigt. Für diese Punktzahl gibt es sonst gerade einmal eine kostenfrei­e Nacht im Moxy im polnischen Poznan.

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