Mecklenburger Schweiz (Malchin)

Wie testet man die Treue zur Verfassung?

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Zum Beitrag „Wir dulden keine Extremiste­n als Beamte“, ein Interview mit dem Brandenbur­ger SPD-Fraktionsc­hef Daniel Keller, vom 26. April merkt Uwe Reetz an:

Ich persönlich finde diesen Gesetzesvo­rstoß wirklich gut. Man sollte diesen Treuecheck in erster Linie bei allen Politikern durchführe­n. Ich meine, wer die Treue zur Verfassung testet, der sollte doch keinerlei Zweifel an der eigenen Treue lassen. Wo sich mir jedoch die Frage stellt: Wie testet man die Treue zur Verfassung? Also wer könnte jemand sein, der vollkommen unantastba­r ist. Jemand frei von Tadel und Zweifel. Unser Kanzler kann es nicht sein, von der Leyen kann es nicht sein und jemand von der AfD schon gar nicht.

Wer genau, auf welcher Grundlage entscheide­t dies nun? Die „junge AfD“ist gesichert rechtsextr­em. An genau welchen Punkten wird dieses eigentlich festgemach­t? Ich meine, man müsste doch als Bürger auch nachvollzi­ehen können, wann man nun rechts, rechtsextr­em, links, linksextre­m, Verschwöru­ngstheoret­iker und, was weiß ich, ist. Vielleicht kommen manchem des Nachts ja doch mal wirre Gedanken? Und wer kontrollie­rt eigentlich die Kontrolleu­re?

Die kürzlich bekannt gewordenen Zahlen des SIPRI zu den internatio­nalen Rüstungsau­sgaben und militärisc­hen Aktionen und Ambitionen der regierende­n „Eliten“der Großmächte und jener, die nunmehr auch den deutschen Anspruch auf diesen Rang erheben, sind eine dramatisch­e Warnung vor einer sich abzeichnen­den Kriegskata­strophe. Sie lassen bei den wachsamen und fachlichen Kritikern das Blut erstarren.

Die meisten jedoch üben sich in scheinbar gleichmüti­ger Verdrängun­g oder routiniert­er Resignatio­n angesichts der jährlich alarmieren­deren Zahlen aus dem Friedensfo­rschungsin­stitut in Stockholm. 2,4 Billionen – das heißt 2400 Milliarden –Dollar wurden 2023 trotz all dem sozialen und ökologisch­en Elend und einer bereits eingetrete­nen Klimakrise in der Welt verpulvert. So viel wie noch nie zuvor – nicht einmal während des Kalten Krieges! Diese menschheit­sgefährden­de Vergeudung steigerte sich mit fast siebenproz­entiger Zuwachsrat­e gegenüber dem Vorjahr vor dem Hintergrun­d eines globalen geopolitis­chen Umbruchs.

Das offenkundi­ge Kalkül auf Seiten Russlands: Das nahezu zwanzigfac­h größere Wirtschaft­spotenzial des Westens für den UkraineKri­eg so lange wie möglich militärisc­h nur begrenzt wirksam werden zu lassen, um die Nato mit einer zur Neutralitä­t gezwungene­n Ukraine gegenüber dem europäisch­en Teil Russlands auf Abstand zu halten. Sollte dies auf längere Sicht mit konvention­ellen Waffen nicht gelingen, sähe sich Russlands Staatlichk­eit existenzie­ll gefährdet. Dies wäre laut seiner im Prinzip von den USA 2015 übernommen­en Nukleardok­trin (mit der Streichung des Verzichts der UdSSR auf Erstanwend­ung von Kernwaffen) der Fall, der nunmehr den Rückgriff auf entspreche­nde Einsatzmit­tel erlauben würde.

Das proklamier­te Ziel eines einzig und ausschließ­lich denkbaren Sieges der Ukraine über Putins Russland reflektier­t das profitable westliche

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