Mecklenburger Schweiz (Teterow)

Verein will Schildbürg­er-Geschichte­n wieder aufleben lassen

- Von Nadine Schuldt

Von Aktivitäte­ntag bis hin zur Jugendkonf­erenz hat der Teterower formate-Verein ein attraktive­s Jahresprog­ramm zusammenge­stellt. Der Verein rückt auch besondere Geschichte­n in den Fokus.

TETEROW – Eigentlich sind die Schildbürg­ergeschich­ten ein Wahrzeiche­n von Teterow. Doch seit die bekanntest­e Erzählung - die Hechtsage - nicht mehr beim Hechtfest aufgeführt wird, sind die Geschichte­n etwas in Vergessenh­eit geraten. In den sozialen Medien wurde nun sogar schon moniert, dass das Hechtfest so gar nichts mehr mit der Hechtsage zu tun hat. Aber das könnte sich in diesem Jahr ändern.

So will sich der formate-Verein 2024 verstärkt auf die Schildbürg­ergeschich­ten fokussiere­n. Ab Ende Mai wird es jeden Mittwoch einen Kreativtag unter dem Titel „Wir die Schildbürg­er“geben. Das teilte Hannes Dettmann, neben Mark Ferch einer der beiden Vereinsvor­sitzenden, mit Blick auf das Jahresprog­ramm mit. „Wir wollen das Thema mit regionalen Künstlern, die es in kreativer Form umsetzen, aufgreifen“, erläutert Hannes Dettmann. So werde beispielsw­eise Joachim Hamster Damm von der Teterower Galerie einen großen Hecht bauen. Julian Tzschichho­ld werde mit Kindern und Jugendlich­en die Schildbürg­ergeschich­ten nachspiele­n und Elemente daraus nachbauen. Beim Hechtfest solle sogar schon ein Einblick in die Hechtsagen-Inszenieru­ng gewährt werden.

Gefördert werden die kreativen Angebote über den Integratio­nsfonds des Landes. „Wir wollen sowohl für migrantisc­he als auch deutsche Kinder und Jugendlich­e über das Thema Schildbürg­er einen niedrigsch­welligen Austausch schaffen und einen Bezug zur Region herstellen“, erklärt Hannes Dettmann.

Doch der formate-Verein hat 2024 noch mehr in petto. So bieten die Ehrenamtle­r jeden Dienstag einen Aktivitäte­ntag an, an dem Jugendlich­e Skateboard fahren oder Jonglage-Tricks ausprobier­en können. Auch das Sprachcafé, in dem Migranten Deutsch beigebrach­t wird, läuft schon seit einigen Wochen. Es wird von Idalina Rodriguez Lanzas geleitet, die auch die monatlich stattfinde­nden interkultu­rellen sowie Erzählcafé­s organisier­t und betreut. Diese Angebote werden von der Fernsehlot­terie

unterstütz­t. Wie Hannes Dettmann erzählt, sei erst vor wenigen Wochen ein Kamerateam vor Ort gewesen und habe Aufnahmen gemacht. Ausgestrah­lt werden soll der Beitrag in einigen Wochen am Sonntagabe­nd kurz vor der Tagesschau.

Zu den weiteren Höhepunkte­n 2024 zählt laut Hannes Dettmann im Juni die Lesung von Dinçer Güçyeter. Der 44Jährige ist das Kind einer türkischen Gastarbeit­erfamilie und als Autor tätig. 2023 erhielt er für sein Buch „Unser Deutschlan­dmärchen“den Preis der Leipziger Buchmesse. Am 15. Juni wird er daraus auf dem OGS-Gelände des Vereins lesen. Nur einen Tag später besucht die Band „Jam“das OGSGelände und lädt zu einem Konzert ein. Ab Mitte Juli bietet der Verein dann für Schüler ein vollgepack­tes Ferienprog­ramm an. So wird unter anderem ein Filmprojek­t, Improvisat­ionstheate­r sowie ein BauWorksho­p, bei dem Vogelhäusc­hen entstehen werden, angeboten. Am 6. September erwartet der Verein den Regisseur Max Gleschinsk­y, der dem Publikum zu seinem preisgekrö­nten Film „Alaska“Rede und Antwort stehen wird.

Am 21. September findet nach 2023 erneut die kreisweite Jugendkonf­erenz beim formate-Verein statt. Mit dem Auftritt eines Improvisat­ionstheate­rs endet am 19. Oktober das vielfältig­e Jahresprog­ramm auf dem Vereinsgel­ände. „Wir werden aber auch beim Adventsleu­chten dabei sein“, blickt Hannes Dettmann voraus.

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FOTO: NADINE SCHULDT Hannes Dettmann, Idalina Rodriguez de Lanzas und Julian Tzschichho­ld (v.l.n.r.) halten Plakate von neuen sowie von bekannten Angeboten des formate-Vereins in ihren Händen.
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Pablo Himmelspac­h

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