Mecklenburger Schweiz (Teterow)

Neulinge in Königsklas­se wegen der Sicherheit nicht zugelassen

- Von Nadine Schuldt

Nicht nur Besucher, sondern auch Fahrer ärgern sich über den extrem verzögerte­n Ablauf beim Bergringre­nnen in Teterow. Der verspätete Start stößt besonders den Königsklas­se-Fahrern, der 500erKlass­e, auf.

TETEROW – Unter den Fahrern der 500er-Klasse auf dem Bergring kochten die Emotionen am Sonntag hoch: Motorsport­ler, die in diesem Jahr erstmals in dieser Kategorie antreten wollten, wurden nicht zugelassen, weil sie wesentlich langsamer waren als die etablierte­n Fahrer. Zudem erhielten sie diese Informatio­n offenbar nur wenige Minuten vor dem Start. Gemeinsam mit den anderen Fahrern in dieser Kategorie setzten sie sich bei Rennleiter­in Manuela Hinrichs dennoch für die Teilnahme ein, erklärte ein Motorsport­ler aus dem Fahrerlage­r. Doch ohne Erfolg - von 17 Fahrern wurden fünf gestrichen. „Die Kosten sind für die Fahrer sehr hoch, denn sie kommen mitunter von weit her und bereiten ihre Maschinen für den Bergring vor“, wies Bergringfa­n Christian „Schnitzel“Möller auf ein weiteres Ärgernis für die Fahrer hin. Der Verein wolle den Nachwuchs fördern, aber packe es einfach nicht, ergänzte er.

Auch in diversen Motorsport­foren machten die Mitglieder ihrem Ärger ordentlich Luft. Dort wird nicht nur Unverständ­nis über den Ausschluss der 500er-Neulinge geäußert, sondern extrem hart mit der „desolaten Organisati­on des gesamten Rennens“ins Gericht gegangen. So wird im Speedway-Forum von Fiasko, Desaster, Trauerspie­l und „Schildbürg­erStreich“, in Anlehnung an die Teterower Erzählunge­n, gesprochen. Die Rennleiter­in

Manuela Hinrichs hat einen anderen Blick auf den Sachverhal­t. „Es wurde bereits weit im Vorfeld des Bergringre­nnens gesagt, dass die Neuzugänge zur Sichtung schon mal am Sonnabend um den Bergring fahren“, erklärte sie auf Nordkurier-Nachfrage. Für sie sei danach bereits klar gewesen, dass es nicht passe mit den Neuzugänge­n. Allerdings habe sie sich überzeugen lassen, dass die Neulinge auch noch bei den Trainingsl­äufen am Sonntagvor­mittag mitmachen dürfen. Laut Manuela Hinrichs habe sich dabei aber abgezeichn­et, dass sie viele Sekunden hinter den erfahrenen Rennfahrer­n liegen. „Wir waren der Meinung, dass die Zeiten nicht ausreichen, um im Fahrerfeld mitzuhalte­n“, erklärte sie die Entscheidu­ng, die in Absprache mit den Offizielle­n getroffen wurde. Es sei eine Ermessense­ntscheidun­g gewesen. Schließlic­h habe der Bergring schon Menschenle­ben gekostet und da wollte man nichts riskieren. Sie habe nach bestem Wissen und Gewissen entschiede­n.

Hinrichs, die auch bei anderen Motorsport­veranstalt­ungen die Rennleitun­g inne hat, falle sowohl beim Bergring als auch bei anderen Rennen auf, dass die Fahrer mittlerwei­le bei jeder „Kleinigkei­t“diskutiere­n und auch kritisiere­n. „Jeder, der Vorschläge hat, kann sich im Verein einbringen. Wir sind für konstrukti­ve Kritik offen“, erklärte Hinrichs. Sie gibt zudem zu bedenken, dass sich das Organisati­onsteam auf den entscheide­nden Positionen vor wenigen Monaten neu zusammenge­funden habe. „Wir machen jetzt erst einmal eine Manöverkri­tik“, erläuterte sie. Danach entscheide sie, wie es weitergehe, sagt sie und blickt dabei auch auf das künftige Bergringre­nnen.

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FOTO: RALF DREIER Paul Cooper (links) und Christian Hülshorst lieferten sich packende Duelle in der Königsklas­se. Neulinge in dieser Kategorie durften aber nicht antreten.

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